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 Malvinas Prosa von sprechenden Dingen

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Malvina

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PostSubject: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:19

Silberwolf


Wie alles begann? Wo der Anfang liegt? Wo er geboren wurde? Das weiß der Silberwolf alles nicht.
Damals war er noch zu verwirrt und zu unwissend gewesen um zu verstehen und sich zu erinnern.
Aber es war zu der Zeit, als sich sein Fell silbern verfärbte und er auf Samt gebettet wurde.
Weich und sicher lag er dann.
Und als er erwachte, da war es dunkel um ihn herum, von der Welt hatte er nichts gesehen.
Eingesperrt war er und sein Geist auf ein schnelllebiges Bild gebannt.
So fand sie ihn.
Sie musste ihn haben! Sie wusste, dass er ihr gehören sollte!
Sie wusste, dass er ein bestimmtes Schicksal haben sollte, noch da sie sein Bildnis sah, auch wenn sie noch nicht zu sagen vermochte welches...
Nur Tage später durchbrach der erste Sonnenstrahl den blauen Samt und die Dunkelheit erhielt den Namen Tag. Kühle Finger umfassten ihn.
Liebevoll strichen sie über sein silbernes Fell.
Er würde sie von da an begleiten und auf sie achten !
Nun war er zu Hause. Ihr Zuhause wurde das seine.
Er würde nie mehr allein sein oder eingesperrt.
Er würde nie mehr frieren so nahe an ihrem Herzen.
Ihr Bett wurde das seine.
Er würde mit ihr die Welt sehen.
Ihre Reise wurde die seine.
Und so reiste er also mit ihr, lernte neue Menschen kennen, sah neue Länder, neue Städte, neue Orte.
Er erkannte, was Zuneigung war und Liebe.
Er hörte sie sagen:
" Du bist mein ! Immer bei mir ! Du beschützt mich ! "
Und der Silberwolf nickte.
Er war schließlich ihr bester Freund, ihr ständiger Begleiter.
Er kannte sie gut um ihre Wünsche und Träume zu kennen. Sie hatte sich gewünscht, dass er den Silberwolf für sie befreit und in ihre Hände gelegt hätte zum Zeichen ihrer Freundschaft.
Aber er hatte es damals nicht verstanden. Er hatte es nicht gewusst, obwohl er es hätte wissen sollen.
Also blieb ihr nichts als den Silberwolf allein zu befreien.
Und das, was er nicht verstanden hatte, das hatte sie verstanden und würde es wahr machen irgendwann. Der Silberwolf wusste, dass sie allein erkennen würde, wann es soweit war.
So kam es, dass er jemanden völlig Neues kennen lernte.
Und der Silberwolf verstand es, noch eher sie es selbst verstand und wusste um sein Schicksal.
Er wusste, dass sie auf ihre letzte gemeinsame Reise gehen würden und sie ohne ihn nach Hause zurückkehren würde.
Als sie ging, da ließ sie den Silberwolf zurück.
Aber er fühlte sich nicht verraten, denn sie hatten es immer geahnt.
Der Silberwolf wusste, was er ihr bedeutete und er könnte ihr nicht böse sein.
So erhielt er seinen Auftrag und blieb anstatt ihr bei ihm zurück.
Das machte es einfacher für sie zu gehen.
Denn mit dem Silberwolf, da ließ sie ein Stück von sich selbst in seinen Händen.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:20

Wie der weiße Rabe schwarz wurde
- in Anlehnung an Ovids Metamorphosen -

Davon wie die Sonne zur Erde kam, sich verliebte und im Meer der Lügen ertrank
und davon wie der Bote des Lichtes, der Wächter der Weisheit, sich der Dunkelheit verschrieb.

Jene hohe Macht, welche Tag für Tag diese Welt mit güld'nem Licht erhellt und die Sonnenscheib' dazu veranlasst hatt' täglich aufzugeh'n, thronte hoch am Firmament. So erfreute sich die Welt seiner täglich Gunst von Licht und Sonn'. Erd' und Meer langen ihm zu Füßen. Er erfüllt die gesamte Welt mit Wärm' und Glück, sein Herz jedoch fand die ersehnt' Erfüllung lange nicht. Obgleich sein Aug' - der Sonne gleich - Tag aus und ein wanderte über das Antlitz der Erd', dauerte es viele Dekaden bis sein Herz fand, wonach es gesucht.
Auf der Erde lustwandelte langsamen Schrittes am sandigen Ufer die schönste aller hämonischen '
Frauen. Keine unter der Sonn' war lieblicher, noch reiner, noch vollkommener als sie. Selbst Helena von Illion, von deren Schönheit so viele Lieder künden, verblasste im Angesicht ihrer unberührten Gestalt. Ihre reine Schönheit, welche bis dahin ungeachtet geblieben, gefiel wenigstens Phöbus. Sein Herz fand, wonach es so lange gesucht, sein Aug' wollte er nimmer abwenden von jener Erscheinung an weißen Gefilden. In der Nacht, als der Mond am höchsten stand, stieg er zur Erde hinab - dem Sehen seines Herzens Folge leistend. Doch die Nacht währete kurz und die Pflicht rief lauter noch als das sanfte Flüstern seiner Liebsten. Schwer wog der Abschied auf der sehnend' Brust und die Tagen schlichen quälend langsam dahin. Die Nacht ward kürzer als ein Wimpernschlag.
Da erhob Phöbus der Schar seiner weiß gefiederten Diener den Raben, dessen Federn vormals weißer als Schnee gewesen, sein wachsam Blick zu sein. Fortan blickte der silbernhelle Rabe auf Koronis hinab und wachte über sie mit all seinem Wissen; nichts entging den aufmerksam' Licht seiner stets beobachtenden Augen.
So sah der Herrscher des Meeres die holde Gestalt an den sandenen Ufern und erglüht so dann.
Mit schmeichelnden Worten suchte er sie zu bezirzen und für sich zu gewinnen, nicht ermüdent ein Lügenwort nach dem and'ren zu verschwenden. Doch Koronis, so voller Tugend, blieb standhaft, dem Geliebten treu und verweigerte dem Herrn des Meeres sein Begehr, so sehr er auch zu bitten und werben vermochte. Auch sein Drohen und Toben, ließen sie kühl. Bis der Herrscher der See schließlich in wildem Rasen jeglich' Gedult verlor und in Gewalt die Hand gegen die hämonische Schönheit erhob. In ihrer Verzweiflung rief sie Menschen und Götter an ihr Schutz zu gewähren. Kein Sterbliches Ohr erreichte ihr Klagen und Bitten, jedoch erhörte die weise, gerechte Athen, die seit jeher mit dem Bruder, dem Herrscher der See, in Zwist entzweit, das Feh'n und verlieh der Unglücklichen die rettenden Flügel. Krähenfeder, welche sie in die Lüfte erhoben, dem Himmel entgegen, welche sie davon trugen vom geliebten Meer in ein bisher noch unbekanntes Land, fern ab der Feimat.
Schnell war das Ziel erreicht, denn die Krähe flog nicht allein; Athena und der phöbische Rabe waren Wächter, welche sie sicheren Weges nach Lesbos geleitet.
Doch der Herr des Meeres sann, in seinem verletzten Stolz und verhängnisvoller Gram, auf Rache und erdachte einen niederträchig' Plan, den schillernd' Sonnengott zu stürzen mit samt der Geliebten.
So lauerte er in Gestalt eines hämonischen Mannes Königs Koronis wieder zu sehen, welche von der aüß'ren Illusion getäuscht, ihre Liebe von einst verriet. Sie schenkte seinen Liebesbekundungen, seinen Treueschwüre und all jenen schmeichelnd Worten Glauben.
Ein göttliches Wesen im Himmel zu lieben erschien so fern ab jeglicher Zukunft, doch auf der Erde die verwandte Seele zu finden ,in Gestalt des hämonischen Mannes, war ihr Segen und so gab sie sich hin, in der kindlich Hoffnung die Liebe gefunden zu haben.
Der dienende Rabe war jedoch nie weit und seine Rabenaugen immer wachsam, welchen nicht entging, wie Kononis den hämonischen Jüngling geküsst. Seiner Aufgab' treu überwindet er mit größter Hast den Abgrund zwischen Erd' und Himmelreich und berichtet Phöbus, was er mit eigen Aug' gesehen.
Aber auch die Götter sind vor dem Zorn nicht frei, und ob der Rabenworte wandelte sich Phöbus Liebe in verzweifelt' Eifersucht. Tobend und wütend stieg Phöbus hinab mit gekrümmte, gespanntem Bogen zur Hand - sich für den Verat seiner Liebe zu rächen. So erkannte Koronis die Schmach, welche sie über die Reinheit ihrer Liebe gebracht, erkannte den eigen Verrat. Da wollte sie fliehen in Krähengestalt zu Athena, zu beichten, zu sühnen, zu reuen die eig'ne Tat.
Doch der Bogen war geschwinder als Flügel sie trugen und durchbohrte die Krähengestalt, welche verwundet zur Erde stürtzte. Und die fliehend' Krähe war nicht länger ein Vogel, war Frau. Und aus dem Herzen jener Unglücklichen, an welchem Phöbus Haupt oft geruht', ragte ein Pfeil und das Blut umströmte die schneeigen Glieder mit leuchtendem Purpur.
Zu spät reute Phöbus die grausame Strafe und sank neben der Sterbenden auf die Knie, welche jedoch mit dem letzten Hauch ihm verzieh und verriet, dass hiermit starben zwei in einem Leib. Sie bat ihn das ungebor'ne Kinde zu retten, bevor der entseelte Leib in Todeskält erstarrt'. Weder Heilkunst noch Magie vermochten den Verrat, in welchen sie das Lügenspiel des Heern des Meeres getrieben, auszulöschen. So nahm Phöbus den Sohn als ewiges Zeichen seiner Schuld, um für ihn zu sorgen, wie er es für Koronis nicht vermocht.
Für ein himmlisch' Antlitz ziemt es sich nicht Tränen zu zeigen, jedoch war es das erste und letzte Mal, da man Phöbus' Augen voll Tränen sah. In seiner Trauer befahl er auch der Sonn' zu trauern. Fortan hasste er Sehn' und Bogen, hasste die Hand, welche so bling gerächt, hasste sich selbst, hasste das Meer, hasste den Raben und versenkte in seiner Verzweiflung die Sonne in den Wassern. Der Tag wurde schwarz wie die Nacht, die Sonn' bleib fern dem Angesicht der Erde und der silbernschillernd' Rabe floh lichtscheu, sich in die Dunkelheit hüllend, gepeinigt von der eigenen Blutschuld.
Dem Herr'n treu gedient, doch die schöne Koronis damit betrogen. Mit der Schuld der geschwätzigen Zunge hatte er Verderben über sie gebracht und die Liebend' entzweit. Auch der Rabe war Opfer des Herrschers des Meeres geworden. So verdammte er sich selbst - konnte der Sonn' Strahlen nicht länger ertragen - und schwor in Dunkelheit zu leben, da ward das lichte Federkleid in dunkles verwandelt, so schwarz wie die Nacht. Und des nachts hörte man den traurig' Raben weinen, so laut und wehleidig besang er Koronis' Schönheit. Aus allen Kräften des Leibes reute der Vogel. Von da an wollt' er nicht mehr so schön sein, wenn seine glockenhelle Singstimme, sein leuchtend' Gefieder Koronis kein entzücktes Lachen entrang, wenn er dem eigenen Herrn so verhasst. Da klagte der Vogel noch lauter. So laut und schrill, bis seine heiser' Singstimme brach.
Fortan trugen alle Raben die Blutschuld. Sie waren nicht mehr so rein wie Schnee und kreischten und krächtzten anstatt mehr zu singen. Und den Krähen verbot der Sonnengott so rein wie einst Koronis' Krähengestalt zu sein auch wie wurden schwarz.
So erzählen die Vögel dem Wand'rer die Geschicht', davon wie die Sonn' zur Erde kam ,sich verliebte und im Meer der Lügen ertrank und davon wie der Bote des Lichtes in die Dunkelheit ging.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:21

Zerbrochene Puppe



Wenn sie könnte, würde sie laufen.
So schnell wie nur möglich. So schnell wie Beine nur tragen.
Aber das Morgen liegt im Dunkeln.
Wenn sie nur stark genug wäre, dann würde sie laufen.
Die Dunkelheit des Gesterns im Rücken und die Dunkelheit von Morgen im Angesicht.
Sie nehmen gefangen, lähmen und lassen keinen Ausweg außer der Dunkelheit selbst.
Das Herz voller verzehrendem Hass, den Körper bleiern kann man nicht tragen.
Die Augen verschleiert von Tränen. Die Gedanken vernebelt von Dunkelheit und Kälte.
Wohl wissend, dass es keinen Ausweg mehr gibt.
Ein zerbrochenes Spielzeug. Eine Puppe. Nichts weiter.
Weggeworfen , alleingelassen in der Dunkelheit.
Unachtsamkeit heißt das Verbrechen und Schwäche und Sünde.
Denn Gier und Rausch führten zur Trägheit und Trägheit wurde zur Schwäche.
Und Unachtsamkeit selbst betrachtete den Verfall.
Viel mehr war die Unachtsamkeit Zeuge, besah den Sündenfall.
Und die Puppe war nichts als ein Spielzeug.
Sie wurde genommen, wurde geworfen, wurde zerbrochen.
Wurde wieder abgelegt und von unachtsamen Händen in den Schrank gelegt.
Eine Tür wurde geschlossen, die zerbrochene Puppe in der Dunkelheit verschlossen.
Zerbrochene Dinge sind zu nichts zu gebrauchen, hört sie eine Stimme durch die verschlossene Tür zu sich dringen. Unnütz, fügte die Stimme hinzu, bitterlich.
Menschen sind träge, eigennützig und faul. Sie verwerfen die Anstrengung und Mühe.
Und ziehen die Sünde: die Völlerei, die Trägheit, die Gier den Tugenden vor.
Im Grunde sind sie arrogant, egoistisch und schwach.
Das erkannte die Puppe, als man nach Wochen erneut die Schranktür öffnete und sie aus der Dunkelheit befreite.
Doch die Rettung dauerte nicht lange an.
Sie konnte sich nicht wehren und konnte auch nicht laufen.
So trat man auf die Straße, holte aus und warf die Puppe hinaus.
Irgendwo erklang ein Poltern, als der Puppenkörper in einer kalten Pfütze auf dem dreckigen Asphalt einer dunklen Straßenecke aufschlug.
Ein zerbrochenes Spielzeug. Eine Puppe. Nichts weiter.
Weggeworfen, alleingelassen in der Dunkelheit.
Wenn sie könnte, würde sie laufen.
Aber bekanntlich sind Puppen nicht lebendig.
Sie hören nicht. Sie sprechen nicht. Sie sehen nicht. Sie fühlen nicht.
Und können auch nicht laufen.
Aber wenn sie sprechen könnten, dann würden sie wohl schreien, würde von all den Verbrechen, Sünden und Schwächen erzählen.
Und wenn sie laufen könnten - wenn sie nur stark genug wären - dann würden sie laufen und rennen. Die Dunkelheit des Gesterns im Rücken und die Dunkelheit von Morgen im Angesicht.
Doch was für ein Glück, dass sie weder laufen noch sprechen.
Was für ein Glück, dass sie schweigen und stumm in der Dunkelheit weinen, dass wir ihr Klagen nicht hören.
Was für ein Glück, dass man sie einfach zerbrechen und wegwerfen kann.
Was für ein Glück , dass man sich so nicht fragen muss: was hab ich ihr angetan.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:22

Ostara & Luna


Voller Widerwillen stand die Nacht in ihrem samtenen Umhang da und starrte der Morgenröte entgegen, die so viel lieblicher war als sie selbst und in ihrem Herzen wohlbehütet die Hoffnung und das Leben trug.
Ihr Haar erstrahlte blond, die Augen leuchtend blau, so blau wie der Himmel ,unter dem sie wandelte. Sie trug ein Kleid aus Gold und die Liebe folgte ihr auf Schritt und Tritt, doch ebenso der Neid. Wohin sie kam, ihr funkelnd' Antlitz ward beneidet und begehrt: das sanfte Gebaren, die hohe Gestalt. Jedoch auch voll Hass trat man der Morgenröte entgegen. Denn sie war eitel und sich ihres Äuß'ren bewusst. So blickte sie voll Hohn in ihrem kalten Blick auf die blasse Schwester und die hassenden Menschen hinab.
Die Schwester war nicht so lieblich, so strahlend, so hold. Ihr Haar glänzte nicht sonnig und sie trug auch kein Gold. Ihr mattes, langes Haar glänzte schwarz wie Rabenschwingen. Ebenmäßig war ihr Gesicht, doch so blass wie Marmor und ihr Antlitz so kalt ,wie eine klare Winternacht; so entrückt war die Schönheit der Nacht. Sie erfüllte die Herzen mit Sehnsucht und Leid, mit Dunkelheit, wohin sie kam. Kalt wie der Mond war ihre Erscheinung, unnahbar.
Auch wenn man der Morgenröte meist glücklich gesonnen, beneidete Luna sie nicht !
Obgleich Ostara voll Abscheu auf die Mondherrin blickte, sie hasste, verhöhnte die Allgegenwärtige, in deren Nähe die eigene Schönheit verblich. Sie, die die Schönheit so einfach verbarg, unsichtbar machte im Dunkeln.
Aber die Nacht war erhaben, sie stand zwar im Schatten, doch barg sie mehr in sich als die strahlende Schönheit der Sonne je vermocht'.
Die Morgensonn' ,sie sprach von Liebe, ohne diese zu erkennen, bis auf die eitle Selbstverliebtheit. Hingegen die Nacht, sie kannte die Liebe, kannte die Leidenschaft, die Lust, die brennende Glut von Körper und Seele. Die Sonne trug zwar die Hoffnung, Angst und Gram, Kummer und Leid waren ihr aber fremd, davon wusste sie nichts zu erzählen. Nur selten sah die Strahlende der abscheulichen, grässlichen, hässlichen Gewalt ins Gesicht, mehr vermochte sie nicht ! Konnte es nicht ertragen.
Ihre Schwester - die Nacht - sie hasste, verabscheute sie nicht. Viel mehr bedauerte sie die Morgenröte, da diese so verblenden und stolz die Welt durchschritt ohne das Leben zu sehen, das sie so blühend und sündig umgab. Sie war unglaublich blind oder vielleicht bloß naiv, dies wusste niemand zu sagen. Selbstverschuldet so wenig von der Welt, vom Menschen und vom Tier zu wissen war sie.
Voller Widerwillen und voller Bedauern besah die Nacht mit Tränen in ihren Augen die Blindheit der Schwester, die von allen bewundert, nicht aber das Wunder des Lebens, des Menschen gewahrte. In ihrer Trauer wünschte sich die Nacht nichts sehnlicher, als dass die Schwester sehen könne, sehen wie sie selber sah:
nicht nur schwarz und weiß.
nicht nur Licht und Dunkelheit
und nicht nur Tag und Nacht.
Sie wünschte, dass die Morgenröte die Liebe sehen könne, sündig verdorben und gleichsam rein, das Begehren selbstlos und fordernd egoistisch zugleich. Die Gewalt blutig, gierig, der Hass so verzehrend, doch Kriege manchmal berechtigt. Die Freiheit, so wertvoll, das höchste aller Güter. Das Leben so grausam und dennoch hoffnungsvoll. Die Menschen so verstörend brutal und voller Liebe zugleich.
Die Tage so dunkel und manchmal so hell.
Zu sehen, dass ohne die Nacht es den Tag nie gegeben.
Zu wissen, dass ohne Gewalt und ohne Liebe, ohne das Böse der Mensch nie wüsste was das Gute verheißt.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:23

Eine Krähe


Die Welt stand still.
Die Erde drehte sich nicht länger.
Die Zeit gefror.
Selbst der Wind schwieg erfurchtsvoll.
Wie tot.
Allein am purpurnen Himmel brannte ein grüner Vollmond und ein topasfarbener Neumond,
während schwarzen Rosen blühten.
Ich erinnere mich wie an einen unwillkürlichen Traum.
Er stand vor mir.
Das rabenschwarze, zerzauste Haar hing ihm in nassen Strähnen ins Gesicht.
Die schwarze Hose zerrissen und das Hemd in Fetzten an seinem Körper.
Der schwarze Ledermantel allein lag unberührt um seine Schultern.
Von seinen Händen tropfte das Blut.
Rann zu einer Pfütze zu seinen Füßen.
Es war nicht sein Blut.
Ich trat einen Schritt auf ihn zu.
Der Geruch von Leder, Bezin und Schweiß, die der Mantel in sich aufgesogen hatte,
so wie der eiserne Gestank des Blutes stießen mir entgegen.
Ja, der Geruch des Todes lag unverwechselbar in der Luft.
So sicher wie mein Herz schlug, hatte er in dieser Nacht gemordet.
Ich ging einen weitern Schritt auf ihn zu.
Die Luft wog schwer, drückte mit all ihrem Gewicht auf uns herab, als wolle sie uns strafen für all die Sünden, deren Last auf unseren Schultern wog.
Ich sah in sein bleiches Gesicht, so bleich wie Leinen.
Als ich einen dritten Schritt tat, wich er vor mir zurück.
Schwarze Linien entstellten - gleich grausamen Narben - sein Gesicht, als weine er schwarze Tränen. Seine Obsidianaugen dunkler als alles, was ich bisher gesehen hatte,
dunkler als alles, was in der Dunkelheit existiert.
Die Spiegel zu einer schwarzen Seele.
Als mich sein Blick traf, wusste ich, dass ich angst haben sollte, doch mein Inneres verweigerte es mir, obgleich seine Augen tierischen, unerbittlicher, gnadenloser, unmenschlicher glühten als jemals zuvor.
Er hatte getötet.
Hatte sie alle umgebracht.
Gnade war ein Wort, das für ihn keinen tieferen Sinn barg.
Es war Rache.
Es kannte nur dieses Wort.
Es gab ihm Kraft.
Tot und dennoch nicht tot.
Lebend und dennoch nicht lebendig.
Rache war das Einzige, was ihn in der Welt der Lebenden hielt.
Was ihn an diesem Ort, wo die Seelen derer umherirrten, die keinen Frieden finden konnten, verweilen ließ. Von unendlicher Traurigkeit erfüllt, wartet er darauf, sich für entsetzliches Unrecht, das er erlitt, zu rächen. Denn nur dann würde er mit dem Menschen, den er liebte, vereint.
Denn manchmal war Liebe stärker als der Tod.
Doch in all der Zeit, die er hier verbracht hatte, hatte er vergessen, was Liebe war.
Er war bereit jeden Schmerz bedingungslos zu ertragen um die Erfüllung seiner Rache zu erreichen.
Doch dabei war alles Menschlich in ihm zusammen mit einem Sohn gestorben.
Ich streckte die Hand nach ihm aus.
Sah in seine Augen - von unendlicher Qual erfüllt.
Sein Gesicht - von überweltigender Traurigkeit verzerrt.
Alles in mir schrie danach seine Hand zu ergreifen, doch er wich vor mir zurück.
Unerklärbar fern hörte ich meine eigene Stimme, die die Stille durchbrach.
" Komm mit mir ! Du hattest deine Rache. Hast sie hundertfach erhalten. Nun ist die Zeit gekommen diese Welt zu verlassen und deinen Platz in einer anderen einzunehmen. Dein Sohn fragt nach dir. "
Sie alle, die Schuld an seinem Tod getragen hatten, waren tot und noch mehr waren für sinnlose Rache und Tobsucht gestorben.
" Es ist Zeit. Komm mit mir ! "
Seine Stimme war leise, angespannt und als er sprach, brach sie :
" Jetzt noch nicht."
"Wann ? " ,fragte ich verzweifelt.
Dann trat er endlich auf mich zu, schlag seine Arme um mich und zog mich an sich.
Für einen kurzen Augenblick spürte ich so etwas wie einen Herzschlag in seiner Brust.
Ich fühlte den Hauch seines Atems und wusste, dass er mir etwas sagen wollte.
Er blieb stumm.
Unheilvolle Donnerschläge erfüllten die Welt um uns herum und trennten mich von ihm.
Kaum war sein Herzschlag verstrichen, als ich realisierte, dass er wieder auf seinem Motorrad saß.
Liebe - vergessen und wiederbelebt - sprach aus seinem Blick.
" Ich bin bereits einmal gestorben, jetzt bin ich noch nicht bereit abzutreten. Wenn die Zeit kommt, werde ich es wissen. Nimm meinen Jungen in den Arm und sag ihm, dass ich ihn liebe ! "
Der Motor heulte auf.
Der Ledermantel schlug im Fahrwind umher, als er mit der Dunkelheit der Nacht verschmolz.
Eine Krähe wies ihm dem Weg...
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:24

Lothians schwarze Rosen


Wenn du nachts nach Hilfe schreist und dich niemand hört...
Wenn es niemanden kümmert, obgleich er seine stummen Schreie hört...
Wenn du traurig bist und es niemand sieht ...
Wenn du Trän' um Trän' einsam vergießt ...
Wenn um dich herum die Welt so kalt und dunkel ist ...
Wenn dein Herz in Einsamkeit gefriert ...
Wenn du glaubst der Tag sei Nacht ...
Wenn du einsam und verlassen in dein Kissen weinst, scheint es dir , die Hoffnung hätte dich verlassen.
Wenn du so verloren durch die Zeit und die Straßen dieser Welt irrst und vergeblich nach dem kleinsten Lichtblick suchst ...
Wenn du alles hinter dir gelassen hast ...
Wenn das Gestern alles dir genommen hat und das Morgen dir nichts geben kann...
Dann läufst du barfuß eine gebrochene Straße entlang- ohne Hoffnung und ohne Glaube an ein Morgen.
Ohne Hoffnung auf ein Morgengraun und Licht.
Ohne Hoffnung auf den Sternenglanz und den Mond zuletzt zu seh'n .
Und so stehst du nun vor einem Abgrund ohne Wiederkehr.
Doch wenn ich dich von fern bitterlich weinen höre, sehe wie deine Tränen auf den Grund rinnen und wie leer dein Herz ist, selbst wenn es niemand anderer sieht.
Dann schicke ich dir den schwarzen Schmetterling.
Ich schicke dir den Wind. Den Wind, der leise deinen Namen haucht und meinen Schmetterling auf weichen Wogen zu dir trägt. Er wird dich um Umkehr fleh'n .
Tritt einen Schritt zurück vom Abgrund, dreh dich um und folge ihm. Er wird dir deinen Glauben wiedergeben, denn er kennt den Weg zurück, den du gegangen.
Und so bittet dich der Wind mit meiner Stimme nach dem Licht zu greifen.
Er bittet dich darum den Weiser, den ich dir geschickt , zu folgen und dich selbst zu retten.
Wenn dein Leben zu einer Nachtmär wird und nichts die Kälte und die Stille durchdringt, weist allein der schwarze Schmetterling den Weg nach Haus' zurück.
Wenn du der grauen Straße zurück ins Leben folgst,
dann stehst du einst vor einem Haus mit hoher Tür und weißt,
dass du nach langer Reise Heim gekehrt.
Dann trittst du ein und alles scheint dir fremd. Und hörst ein leises Pochen...
Ein Rabe - schwärzer als die Nacht - der auf dich wartet. Er sitzt auf deiner Fensterbank und klopf an deine Scheibe - um Einlass bittend .
Seine Flügen glänzen schwarz wie Pech und die Augen funkeln wie Onyx.
Mit keckem Blick sieht er dich an, sieht dir ins Herz und sieht deine Angst, all deine Trauer, all deine Einsamkeit und all deine Schmerzen.
Er klopft so lange an, bis du ihm Eintritt gewährst.
Der Rabe kommt nicht allein; in seinen Klauen trägt er schwarze Rosen, die er dir zu Füßen legt.
Jedes mal wenn du traurig bist und Trän' um Trän' vergießt ...
Wenn dein Herz in Einsamkeit erfriert und du so laut nach Hilfe rufst...
Wenn du Nacht um Nacht verloren im dein Kissen weinst, dann schicke ich dir ein Dutzend schwarze Rosen.Erneut erblickst du diesen Raben, so seltsam dir vertraut, der auf deiner Fensterbank hockt und leise an die Scheibe pocht.Aufs Neue bringt er Rosen, die gleich darauf zu deinen Füßen ruh’n.Und er bringt den Wind, der in meinem Namen dich liebkost.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:24

Schwarze Rosen


Es gibt einen Garten.
Ich sah ihn in meinen Träumen.
Es ist ein Ort jenseits dieser Welt.
Er existiert. Und existiert dennoch nicht.
Werder hier,noch dort.
Er liegt zwischen den Zeiten und zwischen den Welten, irgendwo im Schutz der Dunkelheit.
Niemand kann ihn finden, bis auf die jenigen, die bereits dort waren.
An diesem Ort gibt es keine Regeln.
keine Gesetzte.
keine Verpflichtungen.
Dort ist alles ganz einfach.Einfacher als das Sein selbst.
Es gibt nichts und zugleich dennoch alles, was das Herz begehrt.
Schwarze Rosen wachsen in diesem Garten.
Sie tragen Dornen, so scharf wie Messerklingen.
Jeder, der sie sieht, will sie besitzen. Sie ergreifen.
Verzehrt sich vor Gier und vergeht in Sehnsucht.
Jeder, der sie berührt, muss sterben.
Ich war dort.
Ich sah diese Rosen in meinen Träumen.
So wunderschön.
Grausam und schwarz.
Sie schlagen ihre Dornen ungerührt in die unschuldigste Seele.
Und blühen nur in der Nacht des blauen Mondes.
Im Licht des Hades.
Im Schatten der Sünden.
Ich wanderte in der nächtlichen Dunkelheit durch Felder voll Rosen,
als die kalte Sonne ihr Antlitz verbarg.
Die Nacht blieb schwarz, gleich den Rosen.
Unberührt wie zuvor.
Es gab kein Licht.
Keine Wärme.
Keine Hoffnung.
Kein Leben.
Es gab nur die Rosen und die tote Dunkelheit.
Und durch die Rosenfelder fließt ein Strom.
Breit und stetig.
Seine Wasser waren rot, waren aus Blut.
Ich wollte mich in die Fluten stürzen.
Aufgeben und darin vergehen.
Um zu einem Teil davon zu werden.
Um frei dem Lauf zu folgen, bis zum Ende.
Doch eine Stimme rief mich zurück, bevor ich springen konnte.
Die Stimme der Dunkelheit.
Sie rief mich zu sich.
Wollte mich nicht ziehen lassen.
Sie war immer da, allgegenwärtig.
In meinem Inneren.
In meinem Verstand.
In meinen Gedanken.
In meinem Wesen.
In meinem Sein.
Sie war ich.
Ich konnte mich ihr nicht widersetzten.
Der Stimme folgend, ging ich an dem von Blut durchtränkten Ufer entlang.
Ich hatte Angst.
Auch die Angst war immer da und ist es noch.
Es ist die Furcht vor der Dunkelheit.
Der Dunkelheit in mir selbst.
Die Finsternis und die Angst waren mein ganzes Leben lang ein Teil von mir.
So blickte ich in die Finsternis.
Ein Eisenkreuz, auf der anderen Seite des Ufers aufragend.
In emporsteigenden Nebel eingehüllt.
Es war bereits lange vor mir hier
und würde noch lange nach mir bleiben
und die Zeit überdauern.
Ebenso die Dunkelheit.
Es kündet von Dingen,
die waren,
die sind,
die sein werden.
Wenn wir selbst vom Angesicht und allen Erinnerungen getilgt...
Und auch wenn man die Sterne nicht sah und nicht sieht.
So sind sie doch immer da.
Blicken auf uns herab.
In alle Ewigkeit, wenn wir gegangen...
Doch das Licht, es bleibt.
Die Hoffnung überdauert.
Jenseits von Zeiten und Welten. Ebenso wie die Dunkelheit.
Dann, wenn die Ewigkeit nur ein Augenblick sein wird.
Wie eine längst vergangene Geschichte, an die sich keine Seele mehr erinnert.
Nur die stummen Sterne.
Dann - jenseits von Angst und Schmerz, im Licht der Hoffnung - werden Schmerz und Angst nichts mehr bedeuten.
Wenn von der Welt nichts mehr übrig geblieben ist.
Nicht einmal Asche.
Der Tod wird walten.
Dunkelheit wird verzweifelt um sich greifen.
Versuchen das Licht zu verschlingen.
Alles wird in das Vergessen fallen.
Und stumm werden die kalten Sterne auf die lieblich blühenden Rosen herabblicken.
Denn die Rosen werden immer da sein.
Die unentdeckte Schönheit in der Dunkelheit...
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:25

Erinnerungen


Der Himmel war pechschwarz, so drückend und beengend, so schwer wie noch niemals zuvor. Tausende von silbernen Sternen funkelten hoch oben am Firmament, sie blickten eiskalt auf die Welt hinab, gleißend hell,leuchtend, doch die Dunkelheit zu verdrängen vermochten sie nicht.
Um sie umher war alles schwarz. Der Atem kondensierte in der eiskalten Februarnacht,die Dunkelheit umfing und verschlang ihren Menschenleib mit eisernen Klauen.
Klirrende Kälte überall.
Allein.
In der Dunkelheit.
Kein normaler Mensch war zu dieser von Gott verlassenen Zeit noch hier draußen in der Nacht. Steine von verschiedenen Größen und Formen ragten in einer symmetrischen, gespenstigen Ordnung hoch empor. Sie erinnerten an diejenigen, die einst bei uns waren. An die jenigen , die nicht länger bei uns sind. Nur noch schwarze Schatten einer vergangenen Existenz, Trugbilder und Erinnerungen.
Und nichts weiter.
Es war still.
Totenstill.
Allein der Wind pfiff leise durch die Nacht, strich durch das kahle Geäst der Bäume und flüsterte ihren Namen. Sie saß unbeweglich auf dem gefrorenen Boden da, mitten im Schnee. Eine weiße Rose in den Händen haltend, deren Dornen sich in ihre Haut bohrten. Tropfen um Tropfen purpurnen Blutes fiel in die reine, weiße Deckte, die die Welt um sich geschlungen hatte um all ihre Gräuel darunter zu verhüllen. Doch das Mädchen im Schnee bemerkte nichts von alle dem. Weder vom Blut, noch vom rufenden Wind, noch von der Kälte. Denn ihre Hände waren längst taub.
Bereits seit sehr langer Zeit.
Betäubt von der Kälte.
Aber da horchte sie auf und vernahm endlich das Flüstern des Windes, der mit seiner Stimme nach ihr rief und sie erinnerte sich, wie es einst war.
Erinnerte sich an jeden einzelnen Tag, an jede Stunde, an jede Minute. An all die Freude aber auch an all den Schmerz, dem sie mit ihm durch gestanden hatte.
An jeden Augenblick, an dem er bei ihr gewesen war, an dem er sie in die Arme geschlossen hatte und an jeden Herzschlag, an dem er nicht da gewesen war, an dem er hätte bei ihr sein sollen.
Er hatte es geschworen.
Hatte geschworen sie niemals zu verlassen und auf immer bei ihr zu bleiben.
Doch er hatte sein Versprechen gebrochen.
Hatte sie im Stich gelassen.
Ganz allein. In einer grausamen ,kalten, schwarzen Welt.
Ein Leben in Einsamkeit.
In Dunkelheit.
Und in unendlicher, unerträglicher Kälte.
Ohne Ausweg.
Und der Tod erschien mehr als willkommen, denn er bot ihr die einzige Zuflucht, die einzige Möglichkeit dieser Welt zu entfliehen.
Auf einmal schien alles ganz einfach.
Aber in ihrem Inneren tobte eine unerbittliche Agonie.
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Malvina

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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:27

about a slave


All my life I wasn't more than an animal. I was treated like one.
I was beaten.
I was hunted.
I was hurt.
I was nothing more than a little dog - a dirty pet.
I ' ve never been more than a slave.
They ordered and I did.
We have always been master and servant.
No questions were left to ask.
No love.
No light.
No hope.
I lived in the darkness like a brainless zombie following every demand and every order.
And it did not mean anything to me.
I accepted to be a slave...
Untill that one day , when the light came into my life and splended me by its own beauty.
It was a mirrage - a wonderfull miracle.
Besides this darkness I did see nothing in my meaningless life. Thus I realized that nothing could be more devine than this light sparkling in her blue eyes.
Nothing in this doomed world could be more breathtaking than her black hair glimmering silver in the light of the new moon.
Her lips blooming vivid kissend by the moon light.
Her eyes are looking into my soul and burnnig me.
Her shade seems so innocent to me, but it causes all my sinful dreams at night.
Her skin so white and pure as the virgin snow.
Every evening I'm watchig her moving through the garden in the middle of harmony:
golden stars and a silver moon rising above.
She's moving softly in the twilight, when lovely night and sonny day embrace.
I never wanted something more, than I desire her.
Moreover,I can hear her voice wispering silently in my thougts,telling me to break me free.
To leave all chains and all the orders.
To leave my prison far behind.
Her smile promises to show me love and sin.
She's calling me to follow her. Inviding me to share her freedom and her liberty.
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PostSubject: Re: Malvinas Prosa von sprechenden Dingen   Malvinas Prosa von sprechenden Dingen EmptyThu 07 Oct 2021, 16:28

to a woman


Many years ago there was a girl I knew her. I think, I kind of liked her.
I liked this golden fire shining in her bright eyes. Her red lips as sweet as wine
and her hair sparkling with the colour of diamonds in the sun light.
I liked her light smile and even the painfull sadness mirroring in her clouded grey eyes.
I even love the dulcet odor of her pale skin, that reminded me of the Jasmin blossoming in a sultry, humid summer night.
I liked the way she looked at me and the way she saw this world.
I loved her attitude to life; living day by day and night after night.
I liked to see her raging blind with wrath.
And I liked watching her how she was losing herself in some unforseeable and crazy visions and brethtaking actions.
It was like there would had been nothing to lose and nothing to gain.
I loved the passion of her ardent kisses as much as loved the apathy of her salty tears.
Loving her was like a razor-edge affair. It was so easy to cut myself in stripes.
Ortherwise, I can tell that adoring her ment to play with the fire and burn in this game.
But in our days I can't find her.
I lost her in the middle of this world by delivering her to life itself.
She changed.
Changed so much,that I do not recognize the girl behind the facade of this lovely marble statue .
Where did she go ? Why did she lose her soul ?
I wish I could wake up from this awefull dream.
Maybe I should have said my last goodbye just years ago...
But I still can't believe it. My Heart is still fighting agains the acception.
I still hope she will remember things the way they were before and return all that path. Hoping she'll see, I'm not thinking of me, I'm just trying to save herself from losing her soul.
It was all my fault. I should never have let her go.
I hope I could be her sun again
I would give all to save her from herself.
When I find her... When I look into her eyes ... I hope I can frighten away her insanity, give back her soul and make my angel hole again.
I hope we get a new dawn...
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