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 Dungeoncrawler

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Gnireah




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PostSubject: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler EmptyFri 11 Oct 2024, 21:44

Die Sonne knallt erbarmungslos auf die Außenfassade der "Kiste". Ein großer Backsteinbau direkt in der rechtwinkligen Kurve,
nach der die ganze Straße benannt wurde. Die "Kiste" ist ein Geschäft von und für Dungeoncrawler, sprich
hier verkaufen mutige Abenteurer ihre im Dungeon erarbeitete Beute und können im Gegenzug verschiedenste Ausrüstung
und diverse Hilfsmittel erwerben.
Hier in der Großstadt Kiesweg findet sich der prozentual größte Anteil an Crawlern unter der Bevölkerung im ganzen Land.
Das liegt vor allem daran, dass der Dungeon von Kiesweg aus sehr leicht zugänglich ist, und Kiesweg sich kaum andere wirtschaftliche Zweige eröffnen kann, da es hier kaum Bodenschätze, fruchtbares Ackerland oder fischbare Gewässer gibt.
Stattdessen gibt es dutzende Herbergen, Handelsposten und Geschäfte wie die "Kiste".
Auch wenn das Hängeschild draußen über der Tür so weit verwittert ist, dass es sich nur noch 'Kis...' liest.
Feiner Staub glitzert durch die Lichtstrahlen, die durch die großen Fenster brechen. Der Laden steht voll mit Regalen und kleineren Auslagen, von denen viele nur spärlich bestückt sind.
Der "Kiste" geht es jetzt schon seit einer ganzen Weile nicht mehr so gut.
Seit die große, offizielle Handelsgilde nur ein paar Straßen weiter eine Filiale, das "Emporium", eröffnet hat.
In die Kiste verirren sich nur noch alte Stammkunden oder jene, deren Waren für das Emporium zu niedrige Qualität aufweist.
Hinter der langen Theke gegenüber der Eingangstür, sitzt ein hagerer Mann und zerreibt gerade eine rötliche Pampe im Mörser.
Obwohl die dicken Backsteinwände die sommerliche Wärme draußen halten, schwitzt er. Immer wieder schiebt er sich die langen schwarzen Haarsträhnen hinter die Ohren, wischt sich den Schweiß von der Nase,
damit seine Brille dort wieder für ein paar Minuten halt findet. Er atmet schwer aus, beäugt die Masse in seinem Mörser und
leert ihn dann in einen großen Bottich. Er greift eine Handvoll roter Beeren aus der Kiste neben ihm, um sie zu entkernen
und dann weiter zu zerstoßen. Seine Brille rutscht ihm wieder von der Nase und er entschließt sich dazu, sie einfach abzunehmen und sich DEN Stress schonmal zu ersparen.
Der Mann heißt Melo und ist der Inhaber der Kiste. Er hat sie von seinem Vater geerbt, als dieser vor ein paar Jahren einer
mysteriösen Krankheit erlag. Melo führt den Laden mit seiner Schwester Rübe, die normalerweise die Schmiede im Anbau
hinterm Haus betreibt, nun aber aus Mangel an Aufträgen den Besen im Laden schwingt.
"Pass ein bisschen auf, Rübe!", sagt er schroff und schirmt den Mus in seinem Mörser mit der Hand ab. Melo hat eine sanfte Stimme, der es aber bei Bedarf nicht an Bosheit oder Lautstärke fehlt. Rübe schickt ihm eine weitere Staubwolke hinter die Theke. Im Grunde schiebt sie seit 'ner Viertelstunde Staub von einem Ende des Ladens in die andere, nur um den Vorgang dann zu wiederholen.
"Das Zeug schmeckt so furchtbar, das fällt gar nicht auf.", erwidert Rübe besonnen. "Du kannst 'ne Pause vertragen, möchtest du was trinken?"
Rübe ist etwa doppelt so breit gebaut wie ihr Bruder, hat rostbraune, schulterlange Haare, die sie immer zu einem Zopf hochbindet und ein freundliches, rundes Gesicht. Außerdem hat ihr die Arbeit in der Schmiede ein paar gesunde, muskelbepackte Arme beschert. Melo hingegen hat eingefallene Wangen, tief sitzende, nachdenkliche Augen und kaum ein
überflüssiges Gramm Fett am Körper. Er hat nicht nur den Laden von seinem Vater geerbt.
"Wenn herauskommt, dass wir unseren Bitterkreutz mit Staub strecken, sind wir vollends erledigt.", lamentiert er und hantiert mit dem Deckel des Bottichs. Der Bitterkreutztrank, der aus der Bitterkreuzbeere gewonnen wird, ist ein Standard bei Crawlern
und eine der wenigen Waren, die in der Kiste nach wie vor gut verkauft werden.
"Stimmt auch wieder.", sagt Rübe und gießt ihm aus einer Karaffe Wasser in einen Humpen. "Wie dem auch sei, überanstreng dich nicht."
"Aber es ist nun mal alles anstrengend." Melo trinkt mit großen Schlücken aus dem Humpen. "Für MICH zumindest."
Rübe schaut ihn gespielt vorwurfsvoll an. Melo versinkt zu gerne in Selbsmitleid, ihm is keine Ausrede zu klein, um alle wissen zu lassen, dass er krank ist und verhältnismäßig mehr leidet als alle anderen.
"Entspann dich, Bruder. Bald bekommen wir einen Experten. Der nimmt dir dann das Tränkebrauen ab. Einen echten Apotheker aus Bitterkreutz höchselbst!" Die Bitterkreuzbeeren sind nach dem Ort benannt, an dem sie hauptsächlich wachsen.
"Einen Apothekerlehrling, mehr nicht. Außerdem ist der schon drei Wochen überfällig. Wenn man dem Brief unserer lieben Frau Mutter überhaupt glauben schenken kann!"
Rübe schwingt sich über die Theke und zerzaust ihrem Bruder liebevoll die Haare.
"Du wirst schon sehen, uns stehen ganz sicher schon bald rosige Zeiten bevor!", sagt sie im selben Moment,
als die Tür des Ladens aufgestoßen wird und eine Person hereintritt.
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Gnireah




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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler EmptyFri 11 Oct 2024, 22:38

[Wer kommt da durch die Tür? Es ist unser Protagonist. Ein Apothekerlehrling aus Bitterkreutz, Heimat der berühmten Bitterkreuzbeeren. Was wissen wir noch über ihn? In dieser Welt sind Apotheker Leute, die aus Pflanzen, Kräutern und Monsterteilen Tränke und ähnliches brauen und damit ihren Unterhalt verdienen. Was Melo da mit den Beeren veranstaltet, sollte unser Protagonist in einem Drittel der Zeit schaffen. Außerdem sind Apotheker auch im Dungeon als Feldsanitäter einer Abenteurergruppe gern gesehen. Bitterkreutz hat keinen Anschluss an den Dungeon, also hat unser Protagonist keinerlei Erfahrung als Crawler.]

[Wählt das Geschlecht unseres Protagonisten]
[Unabhängig eurer Wahl ist unser Protagonist der/die zweite Bruder/Schwester von Melo und Rübe.]

[Wählt ein paar Charaktereigenschaften für unseren Protagonisten]
[Unabhängig eurer Wahl ist unser Protagonist ein weltoffener, aufmerksamer Charakter. Er wird mit vielen Leuten zu tun bekommen und bringt genug soziale Skills mit um nicht von Anfang an alleine dazustehen.]
[z.B. vorlaut, schüchtern, aufbrausend, optimistisch, pessimistisch, pragmatisch, nachdenklich, naiv, entschlossen, was immer ihr wollt]
[Beschränkt eure Wahl bitte auf 2-4 Eigenschaften]

[Wählt ein Talent für unseren Protagonisten]
[Unabhängig eurer Wahl hat unser Protagonist Grundkenntnisse in Alchemie-Schwerpunkt Medizin. Er kennt den Vorgang des Tränkebrauens und kann Salben und Ähnliches anfertigen. Von euch möchte ich ein eher alltäglicheres Talent.]
[z.B. kann gut tanzen, kann gut singen, hat eine feine Nase, ist hart im Nehmen, hat ein gutes Gedächtnis, oder ähnliches]

[Wählt eine negative Eigenschaft für unseren Protagonisten]
[Ich gebe unserem Protagonisten hier keine negativen Eigenschaften mit. Sollte er welche haben, entwickle ich die im Laufe der Zeit abhängig vom Verlauf der Geschichte und euren Entscheidungen. Ihr dürft ihm hier aber eine mitgeben.]
[z.B. Angst vor (eure Wahl), ekelt sich vor (eure Wahl), stottert unter Druck, hat Höhenangst, hat Allergie gegen (eure Wahl),
hat eine hässliche Narbe im Gesicht, oder ähnliches]

[Bedenkt bitte, dass diese Geschichte maßgeblich von den Interaktionen unseres Protagonisten mit den anderen Darstellern bestimmt wird. Also macht unseren Protagonisten bitte nicht blind oder taub oder zu nem Psychokiller. Danke]
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler EmptySat 12 Oct 2024, 12:29

Geschlecht: männlich

Charaktereigenschaften:
1. Gerne eigenbrötlerisch, wenn er nicht gerade seine Rolle als Apotheker einnimmt. In dieser Rolle brilliert er dann mit sozialen Fähiektein. Hat zwei Gesichter / Persönlichkeiten.
2. Ruhige Art, spricht leise, klar und deutlich was seinen Worten mehr Gewicht verleiht.
3. Ist ein Realist – schaut sich Situationen objektiv an, versucht nicht zu werten, um damit die Bestmögliche Lösung zu finden.
4. Vertraut (zu?) schnell.

Talente:
Er ist Apotheker... das Mischen von Zutaten liegt ihm im Blut. Darum kocht er auch gerne. Wahrscheinlich ab und zu mit Zutaten aus der Alchemie ;-)

Negative Eigenschaft:
Wirkt aufgrund seiner Charaktereigenschaften Arroganz und Besserwisserisch. Kann dies selber kaum ablegen, bekommt es aber auch nicht wirklich mit in seinen Interaktionen.
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Gnireah




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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler EmptySat 12 Oct 2024, 18:25

Der Mann, der den Laden betritt, ist etwa 1,80m groß und schlank. Er hat sonnengebleichte, blonde, glatte Haare, die er
am Hinterkopf mit einem Lederband zu einem kurzen Zopf gebunden hat. Zwei lange Strähnen umrahmen sein Gesicht.
Er hat wache, waldgrüne Augen, eine schlanke Nase und ein feines, spitz zulaufendes Kinn. Aus einiger Entfernung könnte man ihn für eine schöne Frau halten. Er trägt einen für Apotheker üblichen, kurzen Kapuzenumhang in hellblau. Darunter einfache Reisekleidung. Ein beiges Hemd und braune Baumwollhosen. Ein paar feste Lederstiefel.
Um die Hüfte trägt er einen Ledergürtel, an dem zu seiner Rechten eine kleine Ledertasche befestigt ist. Daneben baumelt
eine kleine Sichel und ein Obstmesser an zwei Haken. Außerdem hat er eine große lederne Umhängetasche über seine rechte Schulter geschwungen.
Auf der Schwelle stehend schaut er sich im Laden um. Kaum merklich verzieht er zweifelnd das Gesicht.
Rübe schlägt ihrem Bruder vor die Schulter und zischt aufgeregt "Kundschaft!" bevor sie sich dem Neuankömmling zuwendet und ihn mit einem freundlichen Willkommen begrüßt. Melo setzt seine Brille wieder auf und reibt sich die schmerzende Schulter.
"Kann man irgendwie helfen?", fragt er.
Der Blonde hebt Aufmerksamkeit fordend den rechten Zeigefinger während er sich auf die Theke zu bewegt.
Dort angekommen stellt er seine Umhängetasche auf die Theke, öffnet seelenruhig die Lasche und fischt einen Umschlag hervor.
Er wirft einen Blick darauf, als ob sich zu vergewissern, dass er den richtigen erwischt hat und reicht ihn Melo.
"Ich heiße Toma und hier drin steht, ich solle hier arbeiten." Der Mann hat eine ruhige Stimme, sein Art zu sprechen ist klar und unaufdringlich. Jedes Wort sorgfältig hervorgebracht. Jetzt wartet er geduldig, bis Melo und Rübe den Brief gelesen haben.
"Du bist es, Bruder!", bricht es freudig aus Rübe hervor, doch wird sie aprubt von Melo unterbrochen.
"Du bist drei Wochen zu spät!", poltert er und wirft den Brief auf die Theke.
Tomas Blick ruht eine Weile auf dem Brief, bevor er aufschaut und antwortet: "Davon weiß ich nichts, vermutlich hat sich Mutter einfach vertan. Außerdem gab es einen Überfall."
"Du wurdest überfallen!?", ruft Rübe sofort besorgt.
"Kein Grund zur Panik, wie du siehst habe ich alle meine Sachen noch."

Melo verzieht wütend das Gesicht und reibt sich die Schläfen.
"Aussehen tust du ja wie ein Apotheker, aber nur um sicherzugehen, dass du kein Hochstapler bist, erzähl mir was über
Bitterkreutz."
"Den Ort, die Frucht oder den Trank?"
"Den Trank, du Clown, was glaubst denn du?" Melo schaut entgeistert zu seiner Schwester hoch, die immer noch neben ihm steht und gerade versucht, nicht zu grinsen.
Toma hebt leicht die linke Augenbraue, lässt sich aber sonst nichts anmerken. Dann holt er tief Luft und beginnt zu erzählen.
"Die Bitterkreuzbeere ist wie der Name schon sagt, eine Beere. Sie hat eine rote Haut aber weißes Fruchtfleisch. In ihr ist ein etwa fingernagelgroßer, brauner Kern. Getrocknet und gemahlen entfaltet er dieselbe Wirkung wie das Fruchtfleisch, allerdings
auf Kosten des Geschmacks. Der Kern ist noch bitterer als das Fleisch, sodass viele Apotheker und Alchemisten dem Produkt
Honig oder Zucker beimischen. Den Namen hat die Beere übrigens von ihrem Geschmack sowie den kreuzförmigen Blättern.
Manche Leute glauben, die Beere wäre nach dem Ort Bitterkreutz benannt, aber das ist Unsinn. Tatsächlich ist es genau andersherum. Den Ort schreibt man interessanterweise mit 'tz', die Beere aber nur mit 'z'. Sie wächst in Büscheln, ähnlich wie Trauben an einem etwa hüfthohen Strauch mit einem dicken, knorrigen Hauptstamm von dem..."
"Können wir uns BITTE auf die Wirkung konzentrieren?", unterbricht ihn Melo eilig und rollt mit den Augen.
Toma, der sich mittlerweile mit den Ellenbogen auf die Theke gelehnt hat und mit den Händen gestikuliert verharrt erschrocken. "Hä? Oh die Wirkung. Ja. Klar."
Toma räuspert sich und richtet sich wieder auf.
"Der Bitterkreutz wirkt stoffwechselanregend und stärkt das Immunsystem über mehrere Stunden. Richtig destilliert und gemischt fungiert er außerdem als klassischer Heiltrank. Die Wirkung ist zwar geringer als die esoterischeren Tränke auf dem Markt, dafür ist er günstig und immer verfügbar. So ziemlich alle Crawler trinken ihn vor ihren Einsätzen. Wie bereits gesagt schmeckt er ziemlich furchtbar, bitter, weswegen man ihn oft mit anderen Früchten oder Süßstoffen mischt, was ihn dann aber teurer macht. Bitterkreutz muss nicht aufgekocht werden. Die einfachste Variante ist es, das Fruchtfleisch einfach mit Wasser zu mischen und dann ein paar Tage ziehen zu lassen. Wenn man aber möchte, kann man..."
Melo der sein Gesicht in seine Hände gelegt hat, lässt einen gequälten Laut erklingen.
"Also ich find's interessant.", sagt Rübe, die sich einen Hocker und eine Tasse heißen Kakao geholt hat.
Prompt kassiert sie dafür einen Ellenbogen von Melo in die Rippen, aber auch er muss jetzt lächeln.
"Kannst du ihn brauen?", fragt er, an Toma gerichtet.
"Natürlich. Jeder Amateur kann das. Aber brauen kann man das eigentlich nicht nennen."
Melo, der das "Amateur" nicht überhört hat, ist direkt wieder genervt. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwunden wie Morgentau an einem heißen Sommernachmittag. Er zeigt auf die Kiste Bitterkreuzbeeren und den Bottich rechts von ihm.
"Ich hab alles hier, machst du mir bitte den Bottich voll? Nur die Beeren und Wasser."
"Verstanden. Gerne." Toma erhebt sich und geht um die Theke. Er setzt sich hin, wo eben noch Melo saß und beginnt fachmännisch die Beeren mit seinem Messer zu entkernen. Melo fallen die schlanken Finger auf, die schnell und präzise arbeiten. Außerdem sind sie fleckig, wohl von diversen Zutaten, die anscheinend einfach nicht gut abzuwaschen sind.
Sogar Melo muss zugeben, dass der Neue wohl wirklich Apotheker ist. Und wahrscheinlich auch sein Bruder. Auch wenn er
ihnen beiden gar nicht ähnlich sieht. Aber wer weiß, mit wem sich ihre Mutter abgegeben hat, als sie kurz nach Rübes Geburt abzog, um irgendwo in weiter Ferne ihr Glück zu suchen oder so'n Schwachsinn. Vielleicht war sie blond? Melo kann sich bei bestem Willen nicht an sie erinnern, dafür war er einfach noch zu klein. Etwas lässt ihn aus seinen Gedanken schrecken.
"Sag mal, Toma, schmeißt du das Zeug einfach so da rein?"
"Sicher, was soll ich auch sonst damit machen? Einfacher Bitterkreutz." Dann fällt sein Blick auf den Mörser, in dem noch ein paar Reste rötliches Mus kleben.
"Oh.", macht er. "Das ist nicht nötig."
Rübe hustet lachend in ihren Kakao. "Heiß!"

Den Rest des Tages verbringt Melo in der Schmiede um die Bücher zu führen und sich leise aufzuregen.
Gegen Abend ist Toma auch fertig und begießt die Beeren mit Wasser bevor er den Deckel luftdicht verschließt.
Er geht zu Rübe, die gerade dabei ist einen Hammer neu zu bestielen.
"Ich habe den Bitterkreutz angesetzt. Leider konnte ich den Wasseranteil nicht präzise berechnen, da ich die Früchte nicht wiegen konnte."
Rübe hämmert testweise einen Nagel in eine Auslage und legt den Hammer dann beiseite.
"Das ist doch aber wohl kein Problem, oder doch?", erkundigt sie sich.
"Nein, eigentlich kann man bei Bitterkreutz wirklich nichts falsch machen."
"Na dann ist doch alles prima. Gute Arbeit heute, Toma!"
"Hast du Melo gesehen? Ich würde ihn gern fragen, ob er hier irgendwo eine entsprechend große Waage für nächstes Mal hat."
"Haben wir nicht. Außerdem lässt du den alten Stinkstiefel heute besser in Ruhe."
"Wie du meinst. Haben wir denn wenigstens Reagenzgläser, einen Destillierkolben, solche Sachen?"
"Haben wir auch nicht. Aber lassen wir das für heute, komm ma mit!"
Rübe wirkt leicht gehetzt als sie Toma durch die unscheinbare Tür links neben der Theke bugsiert.
Sie befinden sich in einem engen Flur und Rübe erklärt ihm, dass sich am Ende des Flurs die Küche befindet, wo sie sich gerne morgen früh treffen können. Außerdem zeigt sie ihm die Treppe zum ersten Stock, wo sie vorhat, ihm ein Zimmer einzurichten.
"Wir wussten nicht genau, wann du kommst und dann kamst du eine ganze Weile gar nicht, deswegen haben wir noch nichts fertig. Du musst heute leider im Lager schlafen." Sie öffnet eine weitere Tür und geht voraus. Der Raum dahinter ist kalt und die kleinen Fenster nahe der Decke lassen kaum Licht hinein. Rübe nimmt eine Öllampe vom Haken neben der Tür und zündet sie an.
"Du musst auch leider, leider, LEIDER auf einem Haufen Stroh schlafen. Gleich morgen zimmer ich dir ein Bett zusammen, versprochen." Sie hebt entschuldigend die Arme und drückt Toma die Lampe in die Hand. Dann verkrümelt sie sich eilig, murmelt noch ein 'Gute Nacht' und schließt die Tür hinter sich. Hier steht Toma nun also. Im Dunkeln vor einem Haufen Stroh.
Ohne Abendessen. Aber wenigstens hat Rübe an eine Bettdecke gedacht. Ob der Kälte entschließt er sich heute komplett angekleidet zu schlafen. Nur den Gürtel legt er ab. Er rollt sich in die Bettdecke und versucht zu schlafen, was ihm zum Glück besser gelingt als erwartet.
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler EmptyMon 14 Oct 2024, 22:39

Am nächsten Morgen wird Toma vom Schrei eines Hahns geweckt. Ächzend richtet er sich auf. Er muss irgendwie ganz
komisch gelgen haben, denn alles über seinem Bauchnabel scheint zu schmerzen. In die Fenster scheint sanft die
Morgensonne und Toma nutzt die Gelegenheit und sieht sich gründlich um. Der Raum ist groß, etwa zweieinhalb Mal so groß
wie das Ladenlokal. In der Seite gegenüber der Tür, durch die er das Lager gestern betreten hat, befindet sich ein großes,
zweitüriges Holztor. Abgesehen von seinem Strohbett und einiger kleinerer Kisten in einer Ecke gibt es hier aber nichts.
Das heißt, das Lager ist schon mit etlichen Regalen gefüllt, doch sind diese alle leer.
Die Kiste pfeift wirklich aus dem letzten Loch, denkt sich Toma. Und überhaupt, wie soll er hier ohne die richtigen Gerätschaften
eigentlich arbeiten? Aber darüber zu brüten bringt ihn jetzt auch nicht weiter, also klopft er kurz seine Klamotten ab, schnallt sich den Gürtel wieder um und macht sich auf dem Weg in die Küche.
Dort steht Melo gerade an der Spüle und kratzt Essensreste von seinem Teller. Man hat also schon ohne ihn gefrühstückt.
Toma wünscht seinem Bruder einen guten Morgen, was dieser nur mit einem 'Mhh' quittiert. Von Rübe keine Spur.
Sein Blick wandert durch den Raum. Solider Steinboden. Eine Kochstelle, mehrere Schränke. Ein Tisch mit vier Stühlen.
Auf dem Tisch ein Korb mit Brot und eine tönerene Karaffe voller Wasser. Außerdem ein gedeckter Platz, wohl für ihn.
Ihm gegenüber liegt noch das Besteck von Melo. Toma fällt ein Krug mit einer roten Flüssigkeit auf. Nachdem er sich vergewissert hat, das Melo immer noch mit seinem Teller beschäftigt ist, schnuppert er an dem Krug.
Bitterkreutz. Und kein besonders guter, Toma kann haufenweise Schwebstoffe darin sehen.
"Setz dich schonmal. Rübe kommt gleich.", sagt Melo ohne sich umzudrehen. Er holt gerade eine Zwiebel aus einem Tonkrug
und fängt an sie zu bearbeiten.
"Ich sehe, ihr seid schon fertig.", erwidert Toma und setzt sich an seinen Platz.
"Ich hab schlecht geschlafen und bin früh aufgestanden. Was Rübe dann zum Anlass nahm auch früh aufzustehen. Wir wollten
dich schlafen lassen, wieso auch nicht?"
Anstatt sich aufzuregen, ist Melo heute irgendwie viel freundlicher als gestern. Tatsächlich ist Toma dankbar, dass man ihn von alleine wachwerden ließ. Er mag Müdigkeit nicht, er kann dann nicht klar denken. Ein lautes Zischen kommt aus Melos
Richtung. Er wirft die gerade gehackte Zwiebel in eine Pfanne. Wie Toma auffällt, schwitzt sein Bruder auch schon wieder ein bisschen. Doch als Toma seine Hilfe anbietet, winkt er nur ab.
Irgendwo im Flur knallt eine Tür und kurz darauf stampft Rübe in die Küche. Sie hat einen kleinen, aus Weide geflochtenen
Korb an der Hand, in dem ein paar Eier herumkullern.
"Morgen, Toma! Weg da Bruderherz!" Letzteres ist an Melo gerichtet, den Rübe an beiden Armen packt und sanft aber bestimmt von der Pfanne wegzieht und auf seinen Stuhl drückt. Er lächelt Toma schwach an und zuckt kurz mit den Schultern. So macht man das also, denkt dieser sich, und erwidert das Lächeln unverbindlich.
Rübe erkundigt sich nach der Anzahl der Eier, die Toma frühstücken will und haut dann vier in die Pfanne. Der Duft von frisch
gebratenen Zwiebeln erfüllt die Küche und erinnert Toma schmerzhaft an sein ausgelassenes Abendessen gestern. Also langt
er direkt zu, als ihm Rübe die Eier auf den Teller schaufelt. Nach der schmackhaften Mahlzeit tupft er sich feinsäuberlich den
Mund ab und wendet sich an seine Geschwister.
"Also, was gibt es heute zu tun?", fragt er.
Melo trinkt aus seinem Krug und verzieht leicht angewidert das Gesicht, während Rübe seinem Blick ausweicht und einen Punkt irgendwo in weiter Ferne hinter ihm fixiert.
"Was habt ihr denn?", setzt Toma nach. Sein Bruder stellt seinen Krug ab und seufzt leise, schaut ihn aber auch nicht an.
"Du wirst für uns in den Dungeon gehen...", antwortet Melo kleinlaut, fast schon entschuldigend.
"Werde ich das? Soll ich dort etwas besorgen? Zutaten vielleicht? Für die Alchemie? Dann wäre es leichter, einen Crawler zu engagieren."
"Nein du verstehst nicht. Du wirst regelmäßig für uns in den Dungeon gehen. Als unser Dungeoncrawler sozusagen. Du weißt schon, Aufträge annehmen, Beute in den Laden bringen, solche Sachen. So war das mit deiner Mutter (unserer Mutter wirft Rübe ein, wird aber ignoriert) ausgemacht. Komisch, dass du da nichts von weißt." Die Festigkeit in Melos Stimme ist wieder voll da.
Toma schaut verwirrt von Melo zu Rübe, die nun angestrengt Brotkrümel auf dem Tisch studiert.
"Vor etwa einem Monat kam ein Brief von deiner Mutter.", fährt Melo fort, "Darin stand, dass sie dich nicht mehr durchfüttern könne und sie dich stattdessen zu uns schickt. Desweiteren, du seist Apotheker, nicht viel jünger als wir und,
und ich zitiere: 'ein aufgeweckter, kräftiger Junge, den ihr nach Belieben einsetzen könnt'."
Toma gibt ein nachdenkliches 'mmhhh' von sich und nach kurzer Bedenkphase sagt er bedacht: "Davon hat sie mir wirklich nichts gesagt. Kann ich den Brief mal sehen?"
"Hab ihn verbrannt."
"Wie praktisch."
"Du musst mir nicht glauben. Das sind die Bedingungen, wenn du weiter hier wohnen und arbeiten willst. Ansonsten werden wir den Laden ohne dich wieder auf die Beine stellen."
"Ich bin Apotheker und war noch nie im Dungeon.", versucht Toma es weiter.
"Umso besser. Das sollte es dir leicht machen eine Gruppe zu finden. Außerdem, überleg mal was für tolle und seltene Materialien du uns beschaffen könntest. Du möchtest doch bestimmt auch mal was exklusiveres brauen als nur Bitterkreutz."
"Brauen kann man das nun wirklich nicht nennen." Toma lächelt leicht.
"Heh", macht Melo und blickt seinem Bruder fest in die Augen. "Also, was sagst du? Du bist unsere letzte Rettung."
Toma wägt im Kopf das Für und Wider ab und kommt zu dem Schluss, dass die Arbeit als Crawler doch ganz reizvoll ist.
Er als Apotheker muss nicht mal unbedingt an Kampfhandlungen teilnehmen. Außerdem steckt der Dungeon voller Materialien und Kräutern, die es außerhalb nicht gibt. Ein gewiefter Geschäftsmann kann sich und seine Crawler unter Umständen sehr reich machen. Außerdem könnte er weiter hier wohnen bleiben.
"Gut, ich mach's." Toma steht auf. "Wie... werde ich Crawler?"
Melo erhebt sich langsam von seinem Stuhl und legt Toma feierlich die Hand auf die Schulter.
"Jetzt, mein lieber Bruder...", sagt er und reckt den Hals um sich Toma von der Seite anzusehen. "lässt du dir erstmal von Rübe das Stroh aus den Haaren pulen. Im Hof ist ein Brunnen, mach dich frisch, Rübe wird dir alles weitere erklären."
"Gerne!", ruft Rübe und kommt auch um den Tisch gelaufen. Toma, der gerade peinlich berührt mit der Hand an den Kopf fährt, wird von seiner Schwester am Handgelenk gepackt und durch den Flur, übers Ladenlokal, hinten aus der Schmiede in den Hof gezerrt. Sie zeigt ihm den Brunnen, den Hühnerstall samt Hühnerschar und den Geräteschuppen hinten in der Ecke.
Toma schäumt sich den Kopf mit einem selbsgemachen Stück Seife ein, was Rübe mit einem anerkennenden 'Boah' kommentiert und ihm dann beim Ausspülen hilft, indem sie ihm eimerweise Wasser über dem Kopf ausleert.
"Tut mir wirklich Leid, dass du jetzt für uns in den Dungeon musst, Toma." Sie hat die Hände vor dem Bauch gefaltet und schaut besorgt drein.
"Kein Grund. Ihr wusstet nicht, dass ich nicht weiß. Außerdem MUSS ich nicht."
"Bist du denn gar nicht sauer auf uns?"
"Nee. Ihr habt absolut legitim gehandelt."
"Nicht mal ein bisschen?"
Toma hebt auf Hüfthöhe den Zeigefinger, als Zeichen das dieser Punkt nun endgültig abgehakt ist.
"Also wie geht es jetzt konkret weiter?"
"Ich begleite dich heute durch die Stadt. Wir müssen zur Kapelle, dich registrieren und dann zeig ich dir den Zugang zum Dungeon. Unterwegs erzähl ich dir alles, was du wissen musst."
Toma nickt und die beiden gehen zurück durch die Schmiede in den Laden. Hinter der Theke sitzt Melo und brütet mit einem Bleistift bewaffnet über einem Notizbuch. Als die beiden fast die Tür erreicht haben ruft er ihnen hinterher.
"Toma!"
Sie halten inne.
"Wenn der Laden wieder läuft, und wir genug Geld angespart haben, und du keine Lust mehr auf den Dungeon haben solltest...", er addiert etwas in dem Büchlein und unterstreicht es zweimal, "dann kaufen wir dir die Gerätschaften die du brauchst und du kannst hier ganz normal als Apotheker arbeiten."
Toma dreht sich halb um und lässt einen Blick durch den Laden schweifen.
"Ich überleg's mir." Dann tritt er mit Rübe vor die Tür.
Als sich Melo ganz sicher ist, dass die beiden ein Stück weiter die Straße runter sind, setzt er sich auf und drückt den Rücken durch. Dann schiebt er sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lässt sich zu einem zufriedenem Grinsen hinreißen.
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