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 Aprils Fool

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PostSubject: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyThu 31 Jan 2019, 22:18

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APRILS FOOL


Tír na nÓg - Ravens Appartement



03.04.2075 - 13.09.2075



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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyThu 31 Jan 2019, 22:19


Früher war alles anders, so sagt man. Und tatsächlich, früher war es besser. Es gab eine kurze Zeit – nur einen Augenblick, in dem sie glücklich waren. Alec mit seiner Denahi und seiner Schwester. Sie hatte Wyatt und Yorelias. Hatte ihren Freiraum. Hatte so etwas wie... Frieden. Aber Frieden und Glück waren nur eine Illusion in den Gedanken eines irren Träumers. Wie hatten es Goethe und Marx damals genannt: Wie gewonnen, so zerronnen.
Und so war war auch ihr Glück zerronnen und sie war aus einem viel zu schönen Traum erwacht. So kurz war es her und dennoch fühlte es sich, wie eine Ewigkeit an. Was nicht alles seit dem geschehen. war

Der Drache Sirrug hatte Aztlan und Managua angegriffen und Tausende Meta-Menschen dabei getötet. Ganz zu schweigen von den Unwettern und Hurricanes 2074, die flächendeckend zahlreiche Agrarflächen zerstört und damit eine Nahrungsmittelknappheit hervor gerufen hatten. Was widerum auf Sirrug zurückfiel und letztlich in einer Hetzjagd gegen Sirrug und weitere Drachen endete – im Bürgerkriegs der Großen Drachen.
Neo-Anarchisten hatten den ach so mächtigen Ares-Komplex gehackt. Auch die Aufstände gegen Saeder-Krupp hatten Opfer gefordert. Bei Yamatetsu kam es zu gravierendem Versagen von Technik, zahlreichen Flugzeugabstürzen und Toten. Die Welt versank einfach immer weiter in Chaos und Gewalt. Ganz zu schweigen von den angedachten Umstrukturierungen der Matrix...
Und als wäre das alles nicht bereits schlimm genug, hatte die Welt noch viele weitere Gräuel. Das MMVV-Virus hatte war wieder mutiert und nach weiteren Opfern verlangt. Ohne Aussichten auf Heilung oder gar eine Impfung. Aber auch für den menschlichen Teil der Gesellschaft, gab es ein neues Virus: Die Cognitive Fragmentation Disorder. Der erste Fall 2072 blieb völlig unbemerkt und unbeachtet, bis es sich 2073 ausbreitete und 2074 sogar auf Evos Mars Station gelangte, sich ausbreitete und die Mission lahmlegte. Im April 2075 war es dann soweit und das CFD-Virus hatte sich in UCAS, im Orkuntergrund und wer weiß noch, wo ausgebreitet.

Vermutlich war sie zu glücklich gewesen in ihrer kleinen Bubble, zu verblendet. Die Symptome hatte sie zuerst gar nicht mitbekommen. Die Kopfschmerzen, die Verwirrung, die Gedächtnislücken. Aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer und immer offensichtlicher. Und als sie es erkannte, dass Wyatt mit Naniten infiziert war, die die Naniten in seinem Körper überschrieben, war es bereits zu spät und sie, Raven, zu langsam. Bei der Resonanz, Wyatt war vollgestopft gewesen mit diesen Naniten, durch Naniten-Cremes, nach seinen Verletzungen und medizinische Naniten, die bei der Regenration halfen oder die Naniten, die seine Implantationen unterstützen. Sein Körper war einfach voll davon. Und diese kleinen Dinger überschrieben die Naniten in seinem Körper mit einer derartigen Geschwindigkeit, dass Raven gar nicht dazu in der Lage war, diese Millionen an Naniten schnell genug ihrerseits zu löschen oder zu überschreiben.
Und es endete in einem Apltraum: Wyatt war nicht länger Wyatt. Er war eine fremde Person, völlig irre. Er hatte aufgehört zu essen, zu trinken, war kaum noch menschlich. Sein erstes und oberstes Ziel war Raven. Ganz gleich wer zwischen ihm und seinem Ziel stand.
Elisa war es bereits früher aufgefallen. Ihre Streitereien hatte Raven nur am Rande mitbekommen, hatte es aber auf die üblichen, menschlichen Meinungsverschiedenheiten geschoben und ihnen keine Bedeutung beigemessen. Leider.
Hätte sie früher auf Elisa gehört, hätte sie vielleicht mehr Zeit gewonnen. Und es endete mit einer verletzten Elisa. Von seiner Liebe für sie war nichts mehr übrig geblieben. Von seiner Zuneigung, seinem Erkennen seiner Schwester war noch weniger übrig geblieben. Wyatt wäre über Leichen gegangen, über Elisas, Yorelias, ihre... Das letzte woran sich Raven erinnerte und was sich in Hirn oder viel mehr in ihrem Prozessor gebrannt hatte war das Bild ihres, bleichen, abgemagerten, irren Bruders, der nach einem erbitterten Kampf gewonnen zu haben glaubte. Er richtete seine Waffe auf sie und sie blickte in den schwarzen Lauf seiner Desert Eagle. Und bevor sie wusste, was geschah, erfüllte ein lauter Knall den Raum, schnürte ihr die Luft ab. Sie wusste nicht wie... und dennoch hatte sie zuerst geschossen, bevor er abdrücken konnte. Sie fühlte nur noch wie sein Körper leblos auf ihr zusammensackte und warmes Blut auf sie tropfte. Dann wurde alles schwarz, stumm und taub.
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyTue 07 May 2019, 18:45

Als sie wieder zu sích kam oder wohl eher in der Matrix war, war alles anders. Diese Stille... sie konnte nur noch ihre Gedanken hören. Wyatt war weg. Diese Buzz, dieses Surren, dass ihr immer gezeigt hatte, dass er da war. Irgendwo dort draußen. Sie hatte ihn jeder Zeit orten können. Doch nun war er einfach weg. Sie wusste nicht mehr wie oder wann. Alles verschwand in einer Wolke aus Taubheit.
Mit diesem einen Mal, mit diesem Moment endete alles für sie. Sie hatte schon oft Menschen verloren: Kez, Cloud... einige andere Otaku, die sie hatte retten wollen. Aber Wyatt... das war etwas ganz anderes. Raven ließ sich fallen und driftete in die Matrix ab. Sie bracht alle Bande, alle Verbindungen in die physische Welt ab, in der ihr Körper zusammensackte. Sie verschwand ein für alle Mal in der Matrix. Auf der Suche nach Cloud. Auf der Suche nach Wyatt. Auf der Suche nach den Otaku. Irgendwo in der Resonanz musste es doch einen Ort geben, wo sie sie wiederfinden konnte. Wenn sie nicht einmal ihre Familie retten konnte, wen denn dann? Alle anderen: Elisa, Yorelias, Denahi, Alec... allein durch ihr Existenz, durch ihre Anwesenheit brachte sie sie in Gefahr. Niemals. Niemals zurück in diese Welt – das war ihr Ziel. Hier war nichts und niemand sicher. Damit verschwand sie in der Matrix – in der Hoffnung, dass sie und ihre Sprites gut und stark genug waren, als dass sie niemand finden könnte. Zumindest für eine Weile...
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptySun 12 May 2019, 10:36

Die Zeit nach ihrem Tir na nOg Abenteuer verging wie im Flug. Alles hatte sich geändert und blieb doch gleich. Alec, Denahi, Wyatt und Elisa waren bei Duncan untergekommen und lebten ihr neu gewonnenes Leben inklusive der neu gewonnenen SINs, wie ganz normale Bewohner des Elfenstaates.
Anders war es bei Raven und Yorelias. Raven war überall und nirgends. Dadurch, dass sie sich nicht mehr um ihren Bruder oder ihre Runner kümmern musste (doch wer wusste schon um wen sie sich sonst alles kümmerte, wenn er so in die Vergangenheit schaute...), hatte sie viel Zeit gewonnen. Und Zeit war für eine KI wohl Erfahrung, Geld... und seltsame Ideen auf die sie kam!
Während der letzten drei Jahren hatten sie soetwas wie eine Fernbeziehung. Zwar trafen sie sich in gewissen Abständen (Raven immer in einem Körper der ihrer Stimmung – oder ihrer Fantasie – angepasst war), doch Großteils ging jeder seinen Sachen nach. Trotzdem ließ es sich Raven nicht nehmen ihm jeden Morgen einen Gruß der Filmindustrie zu geben: “I wanna shake you naked and eat you alive…” oder “What do you say we blow this joint and then each other?” weckten ihn morgens, statt des monotonen Weckerklingeltons. Es war wohl ihre Art ihm zu sagen, dass sie ihn vermisste oder zumindest gerne bei ihm war. Ebenso waren seine Haushaltsdrohnen manchmal in seltsamen Stimmungen: Eine klaute ihm ständig seine Schuhe, um sich eng um diesen Schuh geschlungen in eine Ecke zu verkriechen.
Manchmal zählten Mikrowelle oder Kühlschrank einen Countdown rückwärts und man musste wirklich überlegen ob es die Tage waren, bis sie sich wieder sahen oder eine Bombe.
Aber die schönsten Ereignisse waren noch die Bestellungen, die manchmal ankamen: Ob ein voller Kühlschrank mit Sprühsahne mit der dazugehörigen Nachricht "Thats for later..." oder ein Pizzalieferant der Yorelias ein Dutzend Familienpizzen lieferte und die Nachricht "Ich wollte dass du dich fühlst, wie ich mich jetzt fühle", für ein großzügiges Trinkgeld, verlegen vorlas... Raven wurde es nie zu blöd, ihm einen Streich zu spielen.
Sie hingegen war für ihn etwas ungreifbarer. Wo sie war, wusste er selten. Aber meistens war sie ja sowieso an zig verschiedenen Orten gleichzeitig. Es war für ihn erschreckend und faszinierend zugleich, denn Raven hatte einen riesigen Aufholbedarf. Wofür, wusste er nicht, aber eine ruhige Minute gab es bei ihr nicht, auch wenn er das große Ziel dahinter nicht wirklich kannte.
Vielleicht wollte das kleine, junge Mädchen auch einfach nur nicht mehr als klein und jung gesehen werden und nachholen, was Yorelias in Jahrhunderten erlebt hatte. Sie war auf einem guten Weg dort hin und das war erschreckend. Aber trotzdem nahm sie sich Zeit für ihre Treffen. Ob Pizza in Italien, Sushi in Japan oder einfach eine riesen Portion JunkFood in Seattle (ja, meistens hatten ihre Dates mit Essen zutun...), sie war da. Nur dort bei ihm. Ohne im Hintergrund ihre 10.000 Dinge zu machen, die sie sonst tat. Und das machte es irgendwie besonders.

Doch auch Yorelias blieb nicht untätig. Zwar konnte er nicht das Tempo vorweisen, welches Raven hatte, doch er hatte wohl einfach einen anderen Einflussbereich. Der Tir-Rat, dem Yorelias angehörte, machte ihm einiges leichter und auch seine Verbindungen in alle Teile der Welt brachten ihm seinem Ziel näher: der Drachenjagd. Genauer gesagt Alamais, dem Feind der Elfen und der Menschen. Naja und besonders der Feind von Lofwyr, aber das war ein anderes Thema.
Yorelias konzentrierte sich auf sein Netzwerk, auf Spionage und Informationen, um irgendwann zuschlagen zu können. Und dafür braucht er mehr Training. Und im Gegensatz zu einer KI, die in Minuten Datenmengen von Monaten aufnehmen konnte, erforderte sein Training, und besonders das magische Training, viel Zeit. Zeit, die sich aber lohnte zu investieren.
Auf der Welt gab es wenige, die ihm noch etwas beibringen konnten. Trotzdem suchte er sie auf, wurde wieder zum Lehrling, lernte wieder zu gehorchen und zuzuhören. Aber auch nach dem anstrengenden Training war er pünktlich beim nächsten Treffen mit Raven, wo er sich ganz auf sie konzentrieren konnte.

Nur dann sollte sich etwas ändern. Ein Anruf aus dem Tir holte ihn zurück auf die grüne Insel. Und was er dort vorfand war ein Bild, welches er sich nie hatte vorstellen können: Wyatt lag ihm Weinkeller von Duncans Villa. Ein Loch war in seinem gesäuberten Kopf. Zwei Wachen waren getötet worden, Alec schwer verletzt und Ravens Körper lag ebenfalls leblos im Weinkeller. Keine Schussverletzung... einfach liegen gelassen. Und von ihr war keine Spur.
Die Überwachungsbänder zeigten was passiert war: Wyatt plünderte die Waffenkammer und richtete ein Blutbad an. Sein Ziel war jedoch eindeutig, denn der Weg führte ihn zu Raven. Doch diese war schneller und schoss ihm in den Kopf, nur um mit rauchender Waffe, vollkommen regungslos dort zu stehen. Scheinbar um zu verarbeiten was gerade passiert war. Und dann fiel auch sie in sich zusammen und war verschwunden. Von da an war sie vom Erdboden verschluckt. Keine Nachricht, keine Erklärung, nur ein toter Wyatt und eine vollkommen zerstörte Elisa, mit der er später sprechen wollte. Erst war er jedoch bei Denahi und umarmte seine einstige Schülerin.
"Sag mir, Denahi, was denkst du über diesen Vorfall?", fragte er sie schließlich und ließ von ihr ab. "Erzähl mir was du weisst, dann werden wir nach der Lösung suchen. Auch wenn es dafür wohl nur eine nicht zufriedenstellende geben wird.", seufzte er.
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptySun 19 May 2019, 17:14

Denahi war ziemlich erstaunt, Yorelias zu sehen.
„Was... Was machst du denn hier?“, fragte sie noch, als er sie drückte und sammelte sich schnell. Schließlich war sie mehr oder minder die Einzige vor Ort, die ansprechbar war.
„Wyatt hatte schon über Wochen verteilt Migräne und schließlich eskalierte es. Da er ja Zugang zur Waffenkammer hatte, hat er sich gewaltsam Zugang verschafft und Duncans Leute nieder geschossen. Elisa wusste, das etwas mit ihm nicht stimme. Als sie versuchte, ihn aufzuhalten, hat er sie einfach niedergeschlagen, bis sie bewusstlos war. Sie fühlt sich zwar mittlerweile besser, aber sie war einige Tage im Krankenhaus. Auch Alec hat er nieder geschossen, als er dazwischen gehen wollte. Alec liegt noch immer auf der Intensivstation...“, schluchzte Denahi fast und war ziemlich fertig mit den Nerven. Es war sicher nicht das erste Mal, dass sie Alec verletzt gesehen hatte, aber dieses Mal schien etwas anders zu sein...
„Ich war in der Werkstatt, als es passiert ist..“, rechtfertigte sie sich fast, dass sie ihrer normalen und ungefährlichen Arbeit nachgegangen war und zu diesem Zeitpunkt nicht in der Villa gewesen war. Aber sie war glücklich damit, in einer kleinen Werkstatt an Autos herumzuschrauben. Es war ungefährlich und bodenständig und dabei war sie eigenständig und unabhängig von Alec oder Duncan.
„Raven hatte sicher über ihr Comlink, oder die Verbindung zu Wyatt, als erstes Mitbekommen, dass etwas nicht stimmte... Wyatt war unterwegs, um sich seinen Weg aus der Villa zu schießen, als Raven hier ankam. Es kam zu einem regelrechten Showdown zwischen Wyatt und Raven...“, Denahi schluchzte schon wieder.
„Ich habe ihn noch nie so gesehen... Er hätte Eliza oder Alec und vor allem Raven erschossen, hätte sie nicht zuerst geschossen. Das hat vermutlich vielen das Leben gerettet. Und danach sind beide zusammengebrochen. Wyatt... tot... und Raven... einfach weg...“, Denahi atmete ein paar Mal tief durch, um sich wieder zu fangen.
„Wir haben sie seit dem nicht mehr sehen oder gehört. Kein Lebenszeichen. Ihr Körper und Wyatts liegen im Weinkeller bis zur Bestattung...“, meinte sie.
„Ich werde jetzt ins Krankenhaus schauen...“, meinte sie nur und drückte Yorelias zum Abschied.
„Meld dich bitte, sobald du etwas weißt. Wir werden dir helfen, wo und wenn wir können.... Eliza kam seit ein Paar Tagen nicht mehr aus ihrem Zimmer“, damit verschwand sie in Richtung Ausgang.
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptySat 06 Jul 2019, 16:28

Das war alles höchst seltsam. Auch er hatte seit dem Vorfall nichts mehr von Raven mitbekommen. Warum auch? Sie war weg, verschwunden, einfach nicht mehr da. Denahi bestätigte also das, was er mitbekommen hatte. Doch es traf ihn hart, Denahi so zu sehen. Sie hatte zur Zeit niemanden dem sie vertrauen konnte. Wyatt tot, Alec im Krankenhaus, Raven weg und Elisa eingesperrt in ihrem Zimmer... Aber sie war wohl die Einzige, die nah genug an Wyatt war, um ihm zu sagen, was überhaupt los war. Das nächst logische war also, Elisa zu besuchen.
Vorher wollte Yorelias allerdings Duncan, den Hausherren besuchen. Der war allerdings, laut Aussage einiger Bediensteter, auf Geschäftsreise, sodass Yorelias keine weitere zeit verstreichen ließ und sich auf den Weg zu Elisas Zimmer machte. „Elisa?“, fragte er und klopfte sanft an die Tür. „Ich weiß, dass es kein guter Zeitpunkt ist, aber ich denke, dass ich ohne deine Hilfe nicht weiterkommen werde. Ich bin es, Yorelias... ich habe euch damals geholfen und war dann leider schnell wieder weg. Aber vielleicht erinnerst du dich ja an mich. Es wäre großartig, wenn wir uns unterhalten können...“
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyTue 16 Jul 2019, 13:43

Es bliebt eine Zeit lang still, bis auf der anderen Seite der Tür sanfte Schriffte zu hören waren. Eher ein leises Schlurfen denn Schritte. Der Schlüssel wurde im Schloss herumgedreht und die Tür ging einen Spalt auf. Daraus blickte Yorelias eine blasse Gestalt mit rot unterlaufenen Augen an. Schlafmangel. Stunden an Tränen. Als sie ihn erkannte, öffnete Elisa die Tür. Sie trug eine leichte Seidenhose und ein viel zu großes Shirt, in dem sie fast unterging.
„Yorelias? Was machst du denn hier?“,fragte sie mit leiser und heiserer Stimme. Sie ließ ihn in ihr Zimmer, das riesig war und voll mobliert: ein begehbarer Kleiderschrank, ein riesiges Bett, Kommoden, Schränke, Kuscheltiere, Kleidung lag auf dem weichen, dicken Teppichboden verstreut. Einie der Sachen schienen sogar nicht von ihn zu sein. Sie ließ ihn eintreten und sank wieder auf das Bett.
“Ohne meine Hilfe? Ich glaube kaum, dass ich eine große Hilfe sein werde.”, meinte sie. “Wenn du zur Beerdigung willst, die ist erst in zwei Tagen...”, und swieder find sie an zu schluchzen.
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyFri 19 Jul 2019, 18:38

Was er vor sich sah, war Trauer und Verzweiflung. Er glaubte ebenfalls nicht, dass sie ihm helfen konnte. Aber wer wusste schon, welch unbedeutendes Detail sie vielleicht zum Ergebnis ihrer Nachforschungen brachte.
Erst blickte er sie an und versuchte ebenfalls seine Gefühlte zu ordnen. Auf der einen Seite war da Raven, die er wieder sehen wollte. Doch irgendwie hatte sie mit Wyatts Tod zutun – abgesehen davon, dass sie den Abzug getätigt hatte. Auf der anderen Seite waren alle betroffenen, besonders Elisa, die Wyatt so lieb gewonnen hatte.
Er setzte sich zu ihr, neben sie und legte einen Arm um sie. „Wir können Wyatt nicht zurück bringen. Aber wir können seinen Mörder finden. Seinen wahren Mörder. Den, der Raven dazu gebracht hatte, ihren eigenen Bruder zu töten.“ Er ließ diese Worte ein wenig wirken und ließ sie ein wenig schluchtzen, bevor er weiter redete: „Elisa, es ist wichtig, dass ich jedes Detail weiß von diesem Tag. Und den Tagen davor. Hat Wyatt sich seltsam verhalten? Oder Raven? Waren sie an anderen Orten als sonst? Waren andere Leute vor Ort als sonst? Waren...“ Nun seufzte er. „Ich will dich nicht damit konfrontieren. Aber du bist wohl die Einzige, die helfen könnte.“, flüsterte er und drückte sie an sich.
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptyFri 16 Aug 2019, 20:39

Elisa schüttelte auf die ganzen Fragen nur den Kopf. “Es war alles wie sonst auch immer... bis auf die Tatsache, das Wyatt immer... immer sonderbarer wurde. Wütender. Und das grundlos... von einem Moment auf den anderen konnte er... wie ausgewechselt sein und in die Luft gehen... Völlig unberechenbar...”, das war so ziemlich das Einzige, was Elisa ihm mitteilen konnte, bevor sie wieder in Tränen ausbrach und es dauerte bis wieder ein klares Wort heraus brachte.
Die Tage bis zur Beerdigung vergingen... Elisa sperrte sich in ihrem Zimmer ein. Die anderen gingen ihren Tätigkeiten nach, jedoch mehr schlecht als recht. Denahi arbeitete nur kurze Tage, um immer wieder nach Elisa zu sehen. Von Raven blieb noch immer keine Spur. Eine haptische Einladung zu Wyatts Beerdigung fand auch Yorelias. Scheinbar war sie noch mit einer alten Letterpresse auf Büttenpapier gedruckt worden war.

In der Zwischenzeit traf auch Duncan ein, um am Tag der Bestattung dabei zu sein.
Es war ein schöner und sonniger Tag im April, Frühligswetter herrschte. In Tir na nOg blühten schon die Krokusse und die ersten Tulpen, als die Gesellschaft bestehend aus Alec, Denahi, Yorelias, Elisa und Duncan auf dem Friedhof eintrafen. Der Ort macht seinem Namen alle Ehre: es war ein friedlicher Ort, der nicht wie aus dieser Welt erschien. Der grüne Garten war gespickt mit steinernen Kreuzen, die aus dem saftig grünen Gras emporragten. Hier und da wehte ein sanfter Wind durch die gerade Blätter treibenden Bäume und erfüllte die Luft mit leisem Säuseln. Der Garten war gesäumt mit einer niedrigen Mauer, die aus unterschiedlichsten Steinen zusammen getragen worden war. An einigen Stellen rankte sich bereits Efeu um die steineren Mauer und über vereinzelte Kreuze.
Es warten zwei Totengräber und ein Priester anwesend – auch wenn Wyatt nie besonders gläubig war, die die Trauergemeinschaft empfingen. Auch ein Grabstein stand bereits an der Seite: es war ein weißer, marmorner Obelisk, auf dem ein schwarzer Rabe saß, der seine Flügel ausbreitete, um sich in die Lüfte zu erheben. Eine Hommage an den Grabstein, den Wyatt vor Jahren für Raven in London hatte errichten lassen. Stattdessen stand allerdings drauf: Wyatt Black. 12.11.2042 – 01.04.2075.
„Willkommen, verehrte Freunde.“, setzte der Priester an. „Leider bringt dieser traurige Anlass uns alle zusammen an diesen friedvollen Ort. Heute verabschieden wir Wyatt Black, geliebten Bruder, treuen Liebesgefährten und besten Freund, der durch sehr mysteriösen Umstände von uns gegangen ist...“, Der Priester hielt seine Abschiedsworte und gab allen genug Zeit sich zu verabschieden, bevor der bleichen Toten darin segnete. Wyatt war für die Bestattung aufs Beste hergerichtet. Von der Schussverletzung in den Kopf war nichts zu sehen. Er sah friedlich aus in seinem elfenbeinfarbenen Sarg. Er wirkte lediglich noch blasser als sonst. Überall um ihn herum waren Dutzende um Dutzende weiße Freesien. Im Hintergrund spielte woher auch immer fortwährend eine leise Melodie von Debussy. Schließlich, nach zahlreichen Tränen und Verabschiedungen, wurde der Sarg geschlossen und sanft von den Totengräbern hinab gelassen. Es dauerte eine Weile, bis sie das Grab endgültig mit Erde zugeschaufelt hatten, aber noch in der selben Stunde richteten die den Obelisk etwa einen halben Meter davon entfernt auf und pflanzten auf deinem Grabhügel in mitten von weißen Kränzen ein weißes Birkenbäumchen. Falls man über eine Beerdigung sagen konnte, dass sie perfekt war, dann war es sicherlich diese. Eine Einzelheit, keine Minute war dem Schicksal überlassen, es war alles akribisch geplant und koordiniert gewesen.
Nach dem Prozedere war sogar ein Tisch im teuersten hiesigen Restaurant Chapter One reserviert mit den besten Weinen und den besten Bio-Speisen der Region, um auf den Verstorbenen anzustoßen, auch hier zog sich das Motto von Musik und weißen Freesien weiter.
Und Trotz der Perfektion machte es nicht wett und ließ keinen Moment vergessen, dass Wyatt nicht mehr da war und nicht bei ihnen am Tisch saß. Tag um Tag verging.
Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate. Das Sträuße auf Wyatts Grab wurden alle Paar Tage erneut, das Bäumchen gehegt und gepflegt, bis es anfing und wachsen und zu gedeihen und im Sommer seine ersten Blätter trug.
Von Raven blieb jedoch kein Lebenszeichen mehr – genauso wenig wie von Wyatt...
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PostSubject: Re: Aprils Fool   Aprils Fool EmptySun 18 Aug 2019, 16:25

Die Beerdigung war rührend. Die alte Gruppe hatte sich zusammengefunden, um Wyatt die letzte Ehre zu erweisen. Zwar waren es keine Salut-Schüsse, wie man es von offiziellen Anlässen her kannte, aber die Beerdigung war perfekt. Von der Location her, bis hin zur Auswahl der Gäste – von denen es wirklich wenige gab – war alles so, wie er es sich gewünscht hätte. Oder wie Raven es sich gewünscht hätte. Die Idyllische, malerische Umgebung des Friedhofs, das irische Grün des Grases, die steinernen Mauern, die an die graue Vorzeit vor Technologie erinnerte – all das waren Dinge, die Raven suchte, wenn sie Ruhe und Frieden bevorzugte und nicht die allgegenwärtige Ablenkung der Matrix.
Und das war es wohl, was ihn stutzig machte und woraufhin er Nachforschungen anstellte:
Eine Woche nach der Beerdiugung, und er war sich dessen sehr wohl bewusst, dass es noch nicht an der Zeit war, erkundigte er sich an einigen Stellen, nach der Organisation der Trauerfeier. Zuerst einmal natürlich der Priester: Dieser sprach von einer Frau, die per Telefon mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Die Rede, die der Priester hielt, war komplett vorgeschrieben. Die Frau betonte, dass diese wortgetreu wiedergeben werden sollte – wieder ein Hinweis.
Der Zweite und Dritte Hinweis war, dass Blumengeschäft sowie das Bestattungsunternehmen, welche beide von einer blonden Frau besucht wurden. Die Unterschriften die geleistet wurden, glichen der von Elisa, allerdings wusste Elisa, nach kurzem, unauffälligen Nachfragen von Yorelias, nichts davon. Die Bezahlung kam prompt, sowie ein gewisser Zuschlag, der die Großzügigkeit der Familie zeigte, damit alles perfekt war. Sogar die wöchentlichen Besuche des Gärtners am Grab wurden bezahlt. Sehr viel Aufwand, zu dem niemand in der Lage war, sei es physisch oder einfach, weil man es nicht anders wusste. Das ließ Denahi, Alec und Elisa ausscheiden. Ebenso wurde das Restaurant und das gesamte Menü geplant auftgetischt – gebucht auf den Namen Duncan. Auch wenn Elisa und Mr. Duncan nichts davon wussten. Alles perfekt geplant, nur dass niemand davon wusste oder unterschrieben hatten.
Die Videoaufnahmen der großen blonden Frau ließen keine Schlüsse ziehen. Weder kannte jemand die Frau, noch konnte man sie ausfindig machen. All ihre Überweisungen kamen von einem afrikanischen Konto und waren nicht nachvollziehbar. Also musste Yorelias tiefer graben... Er versuchte herauszufinden, was aus Ravens Habseligkeiten in Dublin geworden war, fand aber lediglich ein Lagerhaus, wo alles gebunkert wurde. Von Festplatten über Drohnen und Schallplatten, war alles da, was er von ihr kannte. Als wäre sie plötzlich weg gewesen und ihre Habseligkeiten eingefroren. Genau das, was sie wollte...
Also versuchte er es noch tiefer... Er nahm sich einige Wochen Zeit, um über Moskau nach Petropawlowsk-Kamtschatska zu kommen. Von dort aus ging es mit einem Privatjet in eine kleinere Stadt, von der er aus mit Schlittenhunden und einem Führer bis hin zur vollkommen zerstörten Basis von Raven kam. Hier hatte sie gelebt, hier hatte sie ihre Daten gespeichert, hier hatte sie sich zurück gezogen, wenn sie allein sein wollte. Es war kalt. Mehr als kalt, eiskalt. Das Klimadiagramm zeigte, dass die Sommer nicht mehr als 15 Grad warm waren. Das war es wohl, was sie fühlte, als sie allein sein wollte. Die ewige Kälte des Eises. Doch auch hier war keine Spur von Raven. Eine zerstörte Basis in der alles auf klinische Art und Weise an Robotik erinnerte. Sauber und nicht biologisch, wie es Raven mochte. Selbst das Wachpersonal, welches laut Überwachungs-Terminal angeheuert war, hinterließ keine Spuren. Lediglich der überfüllte Mülleimer außerhalb des Komplexes ließ darauf schließen, dass tatsächlich lebende Personen anwesend waren – wer, das wusste niemand, bis auf Raven.
Zurück in Seattle, besuchte Yorelias einen alten Freund, einen Technomancer, der ihm etwas schuldete. Er konnte ihm sagen, dass der Körper von Wyatt – so sagte die Blutprobe von ihm, die Yorelias genommen hatte – von Naniten befallen war. Alles ließ auf das CDF-Syndrom schließen. Die Naniten wurden überschrieben, sehr schnell, aber nicht schnell genug. Sein Kontakt meinte, dass ein echter Profi am Werk gewesen sein musste... Raven. Doch sie war nicht da... und schuldete allen Antworten. Viele Antworten.
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