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 Into the Unknown

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Deus
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PostSubject: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 15 Feb 2020, 20:28

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INTO  THE  UNKNOWN


London - Untergrund



15.09.2075



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Last edited by Deus on Sun 03 Dec 2023, 21:40; edited 2 times in total
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 15 Feb 2020, 20:29

„Lassen Sie sie gehen! Ich werde ohnehin dafür sorgen, dass Sie alle notwendigen Daten bekommen und die beiden oder eher vier Eindringlinge keinen Fuß mehr in dieser Gegend fassen können!“, noch immer hallten die Worte in ihren Gedanken nach, noch immer konnte Raven diese kalte und doch so vertraute Stimme hören. Noch immer sah sie in ihren Gedanken das Antlitz der vermutlich um die 60 Jahre alten , aber ausgesprochen hübschen Dame mit den schwarzen Locken, die ihr Gesicht wie eine Wolke umgaben. Sie sah in ihren Alpträumen die tadellose schwarze oder weiße Silhouette, die schwarzen Augen, die sich bis auf den Grund ihrer Seele brannten. Die keine Seele hatten. Uns sie fühlte sich nackt, allein, völlig hilflos, so als würde sie in einen endlosen Abgrund gezogen werden und sie wusste, dass die Worte von damals keine leere Drohung waren. Nein, sie waren viel mehr ein Versprechen gewesen. Ein Versprechen an sie, dass sie all das, was sie der Countess angetan hatte mit doppeltem und dreifachen Preis wieder zurückzahlen musste.

Alle Spuren, alle Wege führten nicht nach Rom – nein, sie führten alle nach London und die Countess machte sich nicht einmal die Mühe etwas zu verbergen. Bei all den Hackern und vor allem Technomancern hätte sie ihre Spuren locker verwischen können, aber das war es nicht, was sie wollte. Sie wollte, dass Raven wusste, dass sie es war. Wer sie war. Und dass sie im Besitz des Prototypen war. Des Prototypen, den Raven damals bei der Auktion verloren hatten. Des Prototypen, der Wyatt umgebracht hatte. Es war ein Versuch. Ein Versuch, der mächtig nach hinten losgegangen war. Sie wollte Wyatt besitzen und sich über ihn Zugriff auf Raven verschaffen, doch niemand hatte geahnt, dass es so eskalieren würde... Nicht einmal die Countess. Dennoch wusste Raven, dass es ihr egal war, so lange sie das bekam, was sie wollte. Und genau das war unausweichlich.
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 15 Feb 2020, 20:30

Als ihr diese Unausweichlichkeit bewusst wurde, stürzten alle Bilder, alle Erinnerungen wieder auf sie ein. London in den 60ger Jahren. Zuerst sie und Wyatt, dann kam Kez dazu, der versucht hatte ihr Auto zu klauen, ohne zu wissen, dass sie ein Otaku war. Als sie erwischt und zur Rede gestellt hatte, hatte er sich ihnen angeschlossen. Dann kam aus der Matrix Alis Hilferuf, die absolut keine Kontrolle über sich und ihre Fähigkeiten hatte. Und schließlich als Ali von der Countess gefangen genommen wurde, für die Raven ihrerseits zeitweise Aufträge erfüllt hatte, um an leichtes und schnelle, wenn auch illegales Geld zu kommen, kippt die Situation. Damals war die Countess die ungeschriebene Herrscherin der illegalen Hacker-Community in London – nein in ganz England, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte Otaku und Tachnomancer zu suchen, einzusperren und an ihnen zu forschen. Die X-Serie war ihr Genom-Projekt, bei dem sie mit Gentechnik versucht hatte, genau dieses bestimmte Gen, das für die außergewöhnlichen, technischen und virtuellen Fähigkeiten der Otaku innerhalb der Matrix verantwortlich war und sie so besonders machte, zu eliminieren und zu verstärken. Und das Alles, um sich ihre eigenen Hacker-Super-Krieger zu züchten, die sich in alle Konten dieser Welt einschleusen konnten. Und zu allem Übel arbeitete die Countess damals mit der Regierung zusammen.
Davon bekam Raven erst dann Wind, als Ali ihr ihren Hilferuf geschickt hatte. Daher schlossen sie und Wyatt sich der Occupy-Parlament- Bewegung an, die Ali und Cloud sowie viele andere aus der Forschungsorganisation der Countess ausbrechen sollten und es auch geschafft haben – jedoch nicht ohne schwere Verluste. Da die ganze Geschichte der Countess und die ganze Revolte von Occupy zu heikel wurde, verschwand sie im Untergrund und verlor damit ihre gesamte Forschungsreihe. Das war der erste Schritt, wie sie sich die Countess zum Feind gemacht hatte. Es kursierten Gerüchte, dass sie ihre Forschungsergebnisse damals an die Yamatetsu Corporation – oder eben heute Evo – verkauft hätte. Vermutlich war das auch der Weg gewesen, über den sie Raven gefunden hatte – so vermutete es zumindest Raven.
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 15 Feb 2020, 20:30

Sie hatten der Occupy-Parlament- Bewegung bis zum Matrix-Crash angehört, bis der Crash sie und Could und Ali und weitere mehr das Leben kostete. Dass Cloud den Crash überlebt hatte, wusste sie mittlerweile, wenn er sie mit seiner Anwesenheit beehrte, auch wenn es den Übergang in die Matrix nicht so gut überstanden hatte, wie sie. Er war weniger fassbar, weniger konstant, seine Intelligenz hatte eine ganz andere intuitive Form angenommen, die kaum noch menschlich war, sondern nur noch sehr chaotisch. Firefox, wie sie ihn nannte. Sie erinnerte sich an die Abende mit ihm: an Unmengen an Cola, Fish und Chips, Stunden in der Matrix, tiefsinnige Gespräche, als sie abends im Bett lagen und lange, tiefe Blicke austauschten. Er war immer ihre bessere Hälfte gewesen: er kann diese Wut und den Zorn nicht, die ihr so eigens waren. Er hatte immer Hoffnung und verlor nie das Wesentliche aus dem Blick. Er hatte ihr so viel voraus. Für sie war er damals ein Mysterium gewesen – woher er kam und wie er so sein konnte, wie er war. Zugleich hatte er jeden Scheiß mitgemacht, in Einrichtungen einbrechen, Flugzeuge klauen, illegale Flüge oder Abende in Fast Food Ketten. Er war ihr erster Freund gewesen – auf vielen verschiedenen Ebenen. Und da er ein Technomancer war, wusste er auch, wie es ihr ging und wie ihre Welt, wie ihr Leben aussah. Mit ihm konnte sie es teilen. Und heute bliebt ihr nur noch ein Schatten: Firefox.

Und zuletzt war es nicht Evo, nein. Es war NeoNET. Die Countess hatte damals bei der Auktion den Prototypen gekauft. Zunächst hatte Raven gedacht, dass es das Verschulden von Evo war, da auch sie alle Daten über die X-Reihe gekauft hatten. Auch die Medien stellten Evo an den Pranger. Doch all ihre Forschungen über die letzten Monate hinweg führten die zu NeoNET Seattle. Dorthin musste die Countess den Prototypen verkauft haben und von dort aus breitete sich das Virus aus, obwohl sie sich bereits ein ganz besonderes Opfer ausgesucht hatte, dass unter den ersten Opfern sein sollte: Wyatt. Sie hatte auch die Fäden in der Hand, was die Naniten in seinem Körper anging. So viel wusste Raven mittlerweise. Und NeoNET würde bluten. Bis heute betrieb die Countess ihre Forschungslabore, damals wie heute, und bis heute hatte sie ein ganzes Kollektiv aus begabten Hackern und Technomancern hinter sich stehen. Solchen, die bald auch ihr, Raven, das Wasser reichen könnten, zumindest geballt. Auf dieser Welt gab es aber eine Person, die ihre Fähigkeiten in der Matrix weit überstieg: und das war nach wie vor die Countess. Sie hatte ihr gedroht und sie hatte die Drohung wahr gemacht!
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 15 Feb 2020, 20:30

Sie wusste wer Raven war. Sie kannte Rowina Black und sie kannte Raven. Sie wusste, was E-Ghosts waren und dass sie, Raven, einer war. Die Countess wusste, dass Raven mehr oder minder am Leben war. Sie wusste über das scheinbar unendliche Potential von E-Ghosts und die Countess würde niemals Halt machen. Sie ging über Leichen, um das zu bekommen, was sie wollte: und das war Raven, zusammen mit den anderen E-Ghosts. So viel stand fest und so viel konnte sich Raven zusammenreimen. Zuerst Wyatt. Was würde als nächstes kommen: Yorelias? Denahi? Alec? Ali, Claund und Kez hatte sie bereits. Für sie waren all die Leben nicht mehr wert, als die Leben von Kakerlaken, die sie einfach mit ihrem Schuh zertreten konnte. Vor ihr, der Countess, würde es keinen sicheren Ort auf dieser Erdkugel oder in der Matrix geben. Sie waren so lange nicht sicher, wie diese Frau lebte.

Raven wusste: es gab kein Zurück mehr. Sie allein gegen mehrere Dutzend trainierte und ausgebildete Hacker und Technomancer. Dazu die Countess. Und es gab nur einen Weg. Und diesen Weg sah sie so klar vor sich, wie noch niemals zuvor. Wenn Yorelias sich seinem schlimmsten Feind stellen konnte, dann konnte sie das auch. Ganz gleich, wie hoch der Preis war. Nichts war war mehr zu hoch oder zu teuer. Kein Zurück. Nur noch vorwärts! Das war der Weg!
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySun 12 Apr 2020, 19:09

Und dieser Weg führte sie direkt auf eine Festplatte. Sie schaltete sich unabhängig von der Matrix in ihr eigenes VPN. Zuvor hatte sie sich einen Datenträger besorgt, der groß genug war, um all die Datenmengen zu speichern. Sie ließ sich vor einen Computer in einen alten, abgewetzten Sessel fallen und verband sich als „Ghost in the machine“ mit dem Computer und begann den Prozess, der nun einige Stunden dauern würde. Es war später Abend als sie sich hinsetzte und früher morgen als sie wieder aufstand. Sie streckte ihre müden Glieder und starrte eine Zeit lang auf die winzige Festplatte, die nicht mehr als ein Chip war. Da war sie nun. Da war ihre gesamte Identität... Und sie fragte sich, ob diese Sicherheitskopie jemals zum Einsatz kommen würde. Ob sie sie jemals brauchen würde. Und noch viel wichtiger, wer sie aktivieren würde... Natürlich war die Datei verschlüsselt. Diese steckte sie unnötigerweise in eine Box, die wiederum mit einem aufgefallenen MAG-Schloss der neusten Art gesichert war. Dann wurde diese Box wieder verpackt in ein versiegeltes Päckchen und sollte in einen Tresor des Tirs wandern. Verschlossen auf Jahre in einem Bank-Account. Wer wusste schon wann jemand jemals auf die Idee kommen würde, dieses zu aktivieren. Vermutlich erst in Jahrzehnten. Oder gar einem Jahrhundert. Wer wusste, wie die Welt dann aussehen würde. Bis dahin war sicher niemand mehr am Leben, den sie kannte... Yorelias womöglich noch. Sie schüttelte den Gedanken ab und raffte die wenigen Sachen, die sie hatte. Sie begab sich zur Bank, wo sie das Päckchen einschließen ließ auf ein anonymes Konto, das durch eine Vielzahl an Scans, biometrischen Daten und Sicherheitsfragen gesichert war. Danach begab sie sich sofort zum Flughafen. Nur mit ihrem Seesack im Schlepptau. Aber auch den würde sie nicht brauchen, dort – wo sie nun hin ging.
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySun 12 Apr 2020, 19:49

Ihr sehr kurzer Flug führte sie direkt nach London. Sie stieg aus, durchlief ohne Probleme alle Sicherheitschecks und machte sich keine Mühe. Sie nahm einen Express-Zug von Stansted aus in die Innenstadt von London. Und von da aus ging es mit der Underground weiter zum besagten Ziel. Altes Heim. Alles war so anders als vor Jahren und dennoch war es noch immer das selbe, alte, korrupte London. Das Gebäude war noch immer das Selbe, auch wenn es etwas in die Jahre gekommen aussah. Es gab nur einen Hauptzugang. Nun ja, den offizielle Besucher nehmen konnte. Auf der anderen Gebäudeseite gab es noch eine Außentreppe und mehrere Fluchttunnels – wie sie mittlerweile wusste und sich noch von früher erinnern konnte. Die passierte eine Tür, die sie tatsächlich noch manuell öffnen musste und gelangte in einen langen, schmalen, mittlerweile ergrauten Gang mit flackerndem Licht. Der Tunnel hatte bessere Zeiten gesehen und sah mittlerweile aus wie aus einem Horror-Film. Oder vermutlich lag es daran, dass sie sich wie in einem Horrorfilm fühlte. Sie konnte es gerade in diesem Moment nicht so genau sagen. Als sie so weiter schritt und sie immer wieder umschaute, nach Sicherheitsvorkehrungen, trat eine Gestalt aus den Schatten. Ein großer, muskulöser Typ in Kampfkleidung und bis an die Zähne bewaffnet. Raven konnte es zwar nicht sehen, aber sie wusste genau – nur weil sie die Sicherheitsmaßnahmen nicht sehen konnte – waren sie dennoch da. Sie konnte sie in der Matrix spüren.
Der Muskelprotz pöbelte sie erst einmal an: „Hast du dich verlaufen, Mädchen?“
„Nein, ich möchte ein Geschäft abschließen!“, gab sie die gewohnte Floskel zurück. „Bist du allein? Wo ist Arthur?“ Das war der Runnername des alten Wachmanns. „Ist er schon tot?“, fragte Raven ganz ungeniert.
„Weiß die Countess, dass du kommst?“, raunzte er weiter.
„Wenn sie gut ist, dann schon!“, gab Raven mit einem süffisanten Grinsen zurück.
„Bist du ein Runner?“, fragte der Wachmann. Er war sicher vercybert, schätze Raven.
„Nein, ein E-Ghost!“, gab sie mit einem Schulterzucken und sichtlich gleichgültig zurück.
„Was ist in deiner Tasche?“
„Datenträger, alles was von meinem alten Leben noch übrig ist... Was ist nun, Alterchen, darf ich weitergehen! Das ist lästig!“
Ein Geräusch erklang in seinem Comlink, eine weibliche Stimme meldete sich zurück und er meinte nur: „Verstanden!“, bevor er sich wieder an Raven wandte.
„Ja, is okay, geh weiter, du weißt ja schon wohin!“ Raven nickte nur lakonisch und ging weiter. Keine weitere Wache stellte sich ihr in den Weg. Kein Scan durchleuchtete sie mehr. Stattdessen ging sie weiter in eine große Halle, die sicher einmal als Voyer gedient hatte. Aber Raven wusste, dass es der Mittelraum war. Von dieser Halle ginge acht Türen ab. Sie alle waren vergittert. Und der physische Schutz war nicht der Einzige. Als sie in der Mitte des Raumes stand, öffnete sich eine Tür vor ihr am anderen Ende des Raumes. Sie amtete tief durch und setzte ihren Weg in ihre persönliche Hölle fort. Als sie den Raum betrat war es dunkel. Ein dutzend Bildschirme flackerten im Dunkeln. Sie musste blinzeln und erkannte einen großen Tisch und eine schmale Frau davor sitzen. Die Frau war durchschnittlich groß oder wohl eher durchschnittlich klein und hatte schwarze Augen. Ihr Haar trug sie kurz. Mittlerweile müsste es schon weiß sein, aber sicherlich hatte sie es sich schwarz gefärbt und so umrahmte ihr kurzer Haarschnitt ihr Gesicht wie eine Wolke. Sie erinnerte Raven an einen Vogel... einen Aasgeier oder an eine alte Krähe mit Hakennase...
„Hier bin ich!“, verkündete Raven, ließ den Seesack achtlos zu Boden fallen und machte eine theatralische Verbeugung, viel zu tief und viel zu lang! „Darauf hast doch gewartet, nicht wahr! Alt bist du geworden, altehrwürdige, graue Gräfin! Jetzt kannst du deine Hexenjagd ad acta legen und meine Freunde in Ruhe lassen, wo du mich hast!“ Damit machte Raven keinen Hehl mehr daraus. Sie marschierte auf die gealterte Countess zu, plazierte ihren Hintern auf ihrem Schreibtisch. Ließ die Beine baumeln und hinterließ ihren Seesack in Mitten des Raumes. Über ihre Schulter schaute sie nach hinten auf einen der Bildschrime.
„Also was machen wir jetzt zur Feier des Tages und was ist das überhaupt für eine Begrüßung!?“, empörte sich Raven und machte sich innerlich auf das Schlimmste gefasst. Ihre Gefühle hatte sie dann wohl draußen vor der Tür gelassen.
Die Countess hatte sich in der Zwischenzeit das Schauspiel angeschaut und war starr und kalt wie ein Stein geblieben. Endlich als Raven geendet hatte, stand sie auf. Klatschte einmal laut in die Hände und brach in schallendes Gelächter aus. Raven vermutete, dass es irgendwie sogar aufrichtig war. Falls der alte Drache überhaupt fühlen konnte...
„Kind, wie habe ich dich vermisst!“, meinte die Alte nur und schüttelte noch immer grinsend den Kopf. „Wir haben Großes vor!“
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptyWed 15 Apr 2020, 22:33

Im Endeffekt spielte es keine Rolle, dass die Countess sich freute, sie zu sehen. In Wahrheit freute sie sich einfach nur, ihr Ziel durch Wyatts Tod erreicht zu haben. Und Wyatt war Ravens wundester Punkt! Danach kamen alle anderen: zuerst Yorelias und dann Denahi und Alec. Statt also das Spiel von hinten aufzuziehen und sich vor zu arbeiten, hatte sie gleich Wyatt genommen. Dieses Spiel würde Raven der Countess niemals verzeihen, ganz gleich welche Mine sie zum bösen Spiel machte. Ganz gleich wie viele Leckereien und Champagner sie auftischte zur Feier des Tages, das Raven hier aufgetaucht war. Ganz gleich wie sehr sie turtelte und so tat, als seinen sie alte Bekannte oder gar Freunde. Es war nur eine Farce und dieses Mal war es keine Farce, die sie gerne spielte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Maskarade fiel und sie ihr wahres Gesicht zeigte.
Nach der recht netten, aufgesetzten Begrüßung wurde Raven zu ihrem Raum geführt. Und es warf sie zurück in eine alte Erinnerung, als sie Ali hier gefunden hatte, als sie Cloud hier heraus geholt hatte, als sie selbst für kurze Zeit hier gewesen war. Es war ein kleiner Raum. Völlig weiß und steril. An der einen Wandseite stand ein weiß bezogenes, ebenso steriles Bett, das über keine Ecken und Kanten verfügte, an denen man sich verletzten konnte. Es gab einen kleinen Tisch und seinen Stuhl. Einen kleinen, schmalen Schrank. Alles aus bruchsicherem Kunststoff. Und sie wusste genau warum. Der Raum hatte kein Fenster. Er wurde nur durch Neonröhren beleuchtet, die alles in ein künstliches, weißes Licht tauchten. Auf der anderen Seite des Zimmer gab es eine Tür, die zu einem winzigen Badezimmer führte. Es gab eine weiße, sterile Toilette ohne Klodeckel und ohne Klobrille, gefertigt aus einem Guss. Es gab ein winziges, rundes Wachbecken ohne kanten und eine Dusche, bestehend auf einem Duschkopf und einer Duschtasse. Wieder keine Wände, nichts woran man sich wirklich verletzten konnte oder was man gar als Waffe hätte einsetzen können.
Nachdem die Countess ihr eine gute Nacht gewünscht hatte, wurde sie von einer Wache in das kleine Zimmer geführt. Kaum dass sie eingetreten war, fiel die Tür mit einem lauten Klicken hinter ihr ins Schloss und Raven hörte die Sicherungen einrasten. Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Ein Schaudern erfasste sie. Aber es gab mittlerweile kein zurück mehr. Sie atmete tief ein und ließ die Luft laut wieder aus. Ein Paar Schritte in Richtung des Bettes und sie ließ sich darauf fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte gerade aus nach oben in die Neonröhre. Diese konnte sie zwar ausschalten, aber das wollte sie nicht. Nicht hier allein sein in der Dunkelheit. Es würde eine lange und schlaflose Nacht werden. Aber sie wollte ihre jetzige Position nicht am ersten Abend gefährden. Also versuchte sie sich einfach auf die Matrix zu konzentrieren und nach Signalen zu suchen. Aber es war vergebens, der Raum war großteils völlig isoliert. Sie suchte die ganze Nacht und versuchte nicht an das Leben, das sie zurück gelassen hatte, zu denken. So lange, bis das laute Klicken auf der anderen Seite der Tür erklang.
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptyFri 08 May 2020, 23:00

Als die Tür aufging, stand eine andere Wache im Türrahmen und mustere Raven, die sofort aus dem Bett aufsprang. Der junge, hagere Mann musterte sie und zog kurz die Augenbrauen hoch. Er schien zögern zu wollen, aber dazu gab es keine Möglichkeit. Die Befehle und das Protokoll schrieben es vor.
„Es wird der Countess nicht gefallen. Sie sollten Ihre Sachen anziehen.“ Er deutete auf den Schrank und meinte: „Ich komme in fünf Minuten wieder, um Sie abzuholen.“ Damit machte er kehrt und ging wieder. Wieder dieses Klicken. Ah ja, das hatte sie auch ganz verdrängt. Raven ging zu ihrem Schrank, in dem sie eine weiße Hose, ein weißes Shirt, weiße Socken und leichte Schuhe fand. Sie seufzte wieder und zog sich um. Sie warf ihre Klamotten achtlos in den Schrank und exakt fünf Minuten später kam wieder dieses Klicken. Wieder die selbe Person.
„Wunderbar! Nun können wir gehen!“ Diesen Satz hörte Raven aber leider ungern und wappnete sich innerlich wieder, als die Bilder der Vergangenheit wieder auf sie einprasselten.
Das Genom-Projekt war vorbei. Der Prototyp war draußen. Jetzt gab es nur noch einen Weg. Und Raven konnte diesen bereits an diesem zweiten Tag mehr als nur deutlich sehen. Bilder von früher drehten ihr den Magen um. Als sie durch einen langen, weißen Gang gingen, offenbarten sich ihnen einige weiße Türen, durch deren Fenster sie in das Innere der Zimmer blicken konnte. Dutzende von Hackern und Technomancern hingen an Computern angeschlossen. Seit Tagen und ohne Pause. Jeglicher Verlust war egal. Sie sollten schnell genug ein Gegenmittel erarbeiten gegen den Prototypen. Je schneller sie arbeiteten, desto schneller konnten sie die Naniten überschreiben. Und wie immer scheute die Countess nichts. Raven ließ sich allerdings weiterführen und war gespannt darauf, was als nächstes auf Sie zukommen würde.
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PostSubject: Re: Into the Unknown   Into the Unknown EmptySat 13 Jun 2020, 20:12

Wieder führte sie die Wache in den selben Raum. Die Tür schwang automatisch auf. Und drinnen saß die Countess. Sie lächelte ihr grausames, kaltes Lächeln. Raven ging ohne Aufforderung auf sie zu und verschränkte in ihrem weißen, lieblosen Outfit die Arme vor der Brust.
„Nun, wo fangen wir an, sie wollten mich, liebste Countess, nun bin ich da! Wird es mir genau so gehen, wie den anderen Technomancer-Sklaven?“, fragte Raven in den Raum hinein.
Und die Countess lächelte und schüttelte den Kopf.
„Nein, Kind, wenn du es noch immer nicht weißt... dann kann ich dir nicht helfen. Dann kann ich dir die Wahrheit nicht noch deutlicher zeigen!“ Sie stand von ihrem Stuhl auf und kam auf Raven zu. Sie legte sachte den Arm um Raven Schulter. Unter dieser Berührung zukcte Raven unwillkürlich zusammen.
„Kind, für dich gelten andere Regeln. Aber du wolltest nie anders sein als alle anderen.“ Damit schob sie Raven in Richtung der entgegen gesetzten Tür, aus der sie gekommen war und zwar in einen weiteren weißen Raum mit einem fast schon Arztstuhl. Und Raven war klar, dass sie dort hinein sollte. Sie hatte sich ihrem Schicksal ergeben, also folgte sie einfach. Sie ließ sich in den Raum schieben von der Countess, schob sich auf diesen „Zahnarztstuhl“ und lehnte sich widerwillig zurück. Es gab ein Paar Messinstrumente, die an ihre Finger angeschlossen wurden, eine Elektrode wurde auf ihre Brust geklebt. Weitere Elektroden wurden an ihren Schläfen und an ihrer Stirn befestigt. Alles ungut. Alles so wie früher. Als sie dann im Stuhl lag, sah sie, wie sich die Countess in ihr Blickfeld üner sie schob. Sie stricht ihr das kurze, schwarze Haar nahezu sanft aus de Stirn.
„Du kannst jeder Zeit zurück kommen. Aber ich brauche deine Hilfe, wir müssen ein Gegenmittel finden!“, meinte sie sanft lächelnd und fast schon liebevoll. „Du kannst es!“
So viele Gedanken, so viele Fragen ließ dieses fast mütterliche Verhalten der Countess in Raven zurück und dennoch drängten die Systeme sie zurück in die Matrix, von der sie so lange abgeschottet war. Sie glitt fast wie in einen sanften Schlafen und dennoch war es das nicht. Als sie die Augen wieder öffnete fand sie sich wieder – umringt vom Feind. Von dem Virus, das Wyatt getötet hatte. Sie sah die vielen verzweifelten Technomancer, die sie zuvor in der realen Welt gesehen hatte, nun auch hier. Sie waren völlig erschöpft und dennoch kämpften sie gegen diesen unsichtbaren Feind an. Wann würde sie aus diesem Alptraum erwachen. Wer würde sie wecken. Wie lange würde sie hier sein?
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