Malvina dichtet...

Traumläufer


Kalt wie Eis,
schwarz wie der Tod,
hart wie die Steine auf deinem Grab,
mein inneres Sein.

Allein,ein sinnloses Leben zu führen,
verlassen in einer Welt
deren Zukunft der Tod ist.

Nicht tot und schlaf' auch nicht,
von einem Lebenstraum,
den Blick getrübt von stürmischen Visionen,
den Kampf so sinnlos mit Phantomen führ'n.

Das Unsichtbare tritt ans Licht,
das Ungeseh'ne enthüllt seine Wahrheit !
Mein äußerer Sinn ist verloren !
Mein inneres Sein,
es spürt:

Fast frei sind meine Flügel !
Sein Heim,
seinen Hafen hat es gefunden.

Die Kluft abwägend
steht es bereit
und wagt
den erlösenden Sprung !

Zorn


Mein Leben hat die Farbe der Mitternacht.
Der düstere Zorn galoppiert heran.
Der Mond meines Himmels hat die Farbe des Todes.
Die Sterne sind zersplittertes Glas
in einer dunklen Gasse um Mitternacht.
Und der Zorn rast weiter in meiner Brust.
Der schwarze Zorn galoppiert heran,
rasend,tobend,verzehrend.
Er verschlingt die Welt,
vergräbt sie unter sich in seinem blinden Wahn.
Und der Mond meines Himmels
ist ein kaltes, leeres Auge
um Mitternacht,
das leblos auf mich herabstarrt.
Und der Zorn galoppiert,
ein Sturm reitet
um diesen Zorn zu zähnem,
den Sturm zu zähmen,
das Unwetter zu zähmen,
den Strum zu besänftigen,
ihn zum Vertrauten zu machen,
den Zorn zu besänftigen
ihn zu zähmen.

auf ewig


Mich halten weder Flügen noch Federn
und ich fliege dennoch hinauf,
hinauf, hoch hinauf,
über Flüsse, Meere und Ebenen,
hinauf in unendliche Weiten.
In die schwarzen Tiefen über uns,
in das endlose Universum.
Meine Seele ist frei,
wein Wille ungezügelt,
meine Kraft unbezähmbar,
mein Mut unerschütterlich.
Ich bin frei,
wie der stolze Rabe im Wind,
die der Adler im Himmelreich,
wie der Wolf in seinem Erdenreich.
Vollkommen scheint die Welt,
vollkommen das Universum,
für einen flüchtig Augenblick.
Ich bin frei,
bin erfüllt,
bin schwerelos,
wie zu Lebzeit nie zuvor
Alles scheint vollkommen
und dennoch bin ich einsam,
bin allein,
allein in dieser Welt zu sein.
Der Tag kam rasch,
an dem du gegeangen.
Bin verlassen ,
du bist gegangen ohne ein Wort.
Einst war da ein Schwur,
sein Seelenband,
das uns vereinte, Hand in Hand,
in alten Zeiten,
die heute nicht mehr sind.
Ich war nicht einsam,
du warst bei mir,
bis zu jener Nacht,
Ein flüchtig Fehler, der uns trennte.
Von der Welt vollbracht,
von ihr zerstört,
die Schönheit und das Leben.
genommen hat sie dich und nicht zurückgegeben,
Doch was bleibt, ist die Erinnerung,
ein alter Traum,
Schmerz und Freud, ein Bild,
eine Illusion,
auf immer da und ewig,
für alle Zeiten eingebrannt,
selbst wenn die Welt zerbricht.
Das Bild ist Trost.
Doch Einsamkeit bleib Einsamkeit,
daran vermag der Trost nun nichts zu ändern.
So Vieles, das ich dir zeigen wollt',
so Vieles, das ich teilen wollt'.
Dann werd ich eben kämpfen,
auch wenn der Kampf verloren ist.
So wird die Hoffnung in mir siegen
bis der Tod kommt auf leisen Schwingen.
Und in der Ewigkeit,
da gibt es diesen Ort,
dort werden wir uns wiederseh'n,
vereint und wieder Hand in Hand.
Wer weiß, vielleicht ist der Tod uns gnädig.
Vielleicht erweichen unsere Tränen sein steinernes Herz.
Vielleicht lässt er uns ziehen.
Vielleicht versiegt unsere Hoffnung niemal.
Vielleicht werden wir für einander wiedergeboren.

Lieben oder Hassen ?


Soll ich dich lieben
oder soll ich dich hassen ?
Soll ich bei dir bleiben
oder dich verlassen ?

Ich will dich nicht hassen.
Ich kann dich nicht hassen.
Nicht mal einbisschen.
Nicht mal einwenig.
Nicht einmal fast.

Ich kann dich nicht hassen,
dazu liebe ich dich zu sehr.
Egal was du sagst.
Was du bist.
Was du tust,
Was du sagst,
ich liebe dich immer mehr.

Endlos


Halte inne, sieh mich an
schenk mir Zeit und auch Gehör,
was ich dir kaum sagen kann:
ich werde gehen irgendwann!
Doch werd ich gehen,
so sollst du bleiben,
sollst im Leben stehen,
sollst die Toten nicht beneiden!
Auch wenn ich von dir gehen sollte,
so gehe ich nicht weit,
Du weißt, dass ich's nie wollte,
wirst die Dinge klarer sehen mit der Zeit!
Vergieße keine Trän' um mich,
bist du einsam, blick' empor:
mein Aug' und Herz begleiten dich,
so ewig wie der Sternenglanz zuvor !
Wenn du so unter Sternenblicken gehst
und der Wind so leise zu dir spricht,
weist du, dass du nie alleine stehst,
dass meine Liebe niemals bricht!
Ich fürchte nicht den Tod,
denn er kann mir nichts nehmen,
er kann mich nicht zerstören,
kann mir auch kaum etwas geben;
ihm werd' ich nie gehören !
Ich fürchte nicht den Tod,
ich fürchte nur das Leben,
zu sehen die schmerzlich Not,
die deine Augen widergeben.
Höre zu, lerne mich zu sehen,
durch Licht und Schatten werd' ich dich geleiten,
werde stets an deiner Seite stehen
und dich in deiner Welt begleiten.

Das Kind im Feuer


Es stand an Deck in mitten lodernder Flammen,
alle waren geflohen und längst schon von dannen.
Auf dem Wrack des Schiffes die Feuersbrunst
die Toten hüllte in grausigen Dunst.

Und es stand aufrecht und furchtlos dort,
als gehorche der Schreckenssturm gar seinem Wort.
Ein Wesen dessen Blut so tapfer und rein,
eine Gestalt so stolz, wie es nur ein Kind kann sein.

Sie hüllten das Schiff in blendenden Schein
bis hoch zur Flagge, so wild und rein
und schlugen um das tapfere Kind,
wie wehende Fahnen in stürmischem Wind.

Von reinster Gestalt und doch so verwegen,
stand es tapfer dem Antlitz des Todes entgegen.
Die Seele versank mit dem Schiff zusammen
in wütendem Sturm goldener Flammen.

Die Hure


Unter Weiden grau sah ich dich steh'n,
ein Weib wie meine Augen nie geseh'n.
Nach deinem Namen wollte ich fragen,
ich voll Sünde,du so rein,
wie sollt' ich's wagen.
Du sahst mich an, es ward um mich gescheh'n,
alle Sünden wollt' ich dir gesteh'n.
In meinem Herzen würd' es keine and're geben,
ließest du nur mich allein in dein Leben.
Doch du hattest mich betrogen,
gehurt,hintergangen und belogen.
Nun solltest so von hinnen gehe'n.
Ich werde mir sagen,dich hätt's nie gegeben
und sprech ein Lebwohl.