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 Dungeoncrawler

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Yorelias
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyThu 24 Oct 2024, 19:24

Wen er anspricht? Eigentlich will er wohl alle ansprechen, da er noch keinen Plan vom Dungeon Crawlen hat. Außerdem möchte er ja, wie du schon sagtest, höflich sein.

DARUM: Flor! Der ist gerade nicht beschäftigt wie Peka mit seinem Topf und starrt ihm auch keine Löcher durch den Körper... hat sie Laseraugen??? Wink

Frage an Flor: Wie funktioniert denn das im Dungeon? Wie sieht es dort aus? Was macht man dort? Was für Wesen sind da? Hat er exotische Pflanzen gesehen?
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Gnireah




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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyMon 28 Oct 2024, 01:26

Die Vier sitzen ruhig an ihrem Tisch. Nur das Scheuern von Pekas Bürste im Topf unterbricht rhytmisch die Stille.
Toma fragt sich, wozu der wohl gut sein wird. Sie werden wohl kaum im Dungeon kochen, auch wenn er der Vorstellung nicht
abgneigt ist. Noch mehr interessiert ihn aber, was sie, aber vor allem ihn erwarten wird. Also wendet er sich an Flor.
"Also, Flor, wie ist das denn so im Dungeon? Mit was kann ich rechnen?"
Flor stöhnt auf und wirft die Hände nach oben. Den Kopf lässt er dabei auf dem Tisch liegen sodass er nun zur Tischplatte redet.
"Alter, wieso ich?! Siehst du nich, dass ich hier am meditieren bin?"
Toma schaut ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Er kann es tatsächlich nicht sehen.
"Du siehst eher aus als hättest du nichts zu tun. Und außerdem scheinst du die meiste Erfahrung zu haben."
"Dann frag Gao, die war schon öfter als ich drin." Flor winkt ab. Der Apotheker sieht nach links und ertappt Gao dabei, wie sie
sich zu ihm gebeugt hat und gerade an seiner Schulter schnuppert. Als sie seinen Blick bemerkt, lehnt sie sich langsam wieder
in ihre Ausgangsposition zurück und starrt ihn wieder ausdruckslos an. Toma wirft ihr ein halbsekündiges Lächeln zu bevor er
sich wieder dem jungen Kämpfer zuwendet.
"Nein, ich frage lieber dich. Also, wie siehts da drin aus? Was für Lebewesen gibt es da? Findet man seltene Pflanzen? Ist das
Wetter dasselbe wie hier draußen. Sind diese Schleime gefährlich? Wie sehen die aus? Und außerdem..."
Flor haut die Handflächen auf den Tisch und richtet sich endlich auf der Bank auf.
"Geht's noch?! Wir sind da gleich drin, dann siehste doch alles!", entrüstet sich Flor mit vor Verzweiflung schwankender Stimme. Doch so leicht lässt sich Toma nicht aus dem Konzept bringen. Er hebt beschwichtigend den Zeigefinger und öffnet
den Mund um etwas zu erwidern, doch Peka funkt dazwischen.
"Stell dich nicht so an, Flor!", tadelt er diesen. "Es ist doch völlig normal, dass er das wissen will. Also benimm dich und erzähl ihm 'n bisschen was. Ich brauch hier eh noch 'ne Weile." Dann wischt er sich über die vor Schweiß glänzende Stirn und
versenkt den Arm wieder im Topf. Flor verzieht genervt das Gesicht und schüttelt mit dem Kopf.
"Lieber Himmel, na schön.", stöhnt er dann, verschränkt die Arme und erzählt.
"Im Dungeon sieht es nich großartig anders aus als hier draußen. Wiesen, Bäume, Sträucher, so'n Zeug. Ab und zu 'ne Ruine.
Richtung Fichtenberg sieht der Dungeon aus wie in Fichtenberg und für Steinwall entsprechend dasselbe. Primeldorf erreicht man vom Dungeon aus nicht. Die haben ihren eigenen abgekapselten Mini-Dungeon sozusagen. Wetter is unabhängig von
hier draußen aber in der Regel genauso. Wir sagen einfachshalber Monster zu jedem Vieh, das da drin wohnt. Und das
sind 'ne ganze Menge. Vielleicht solltest du dir da mal 'n Bestiarium aus der Bibliothek leihen. Für heute musst du erstmal
nur Schleime kennen und das machen wir gleich einfach unterwegs. Und was das Grünzeug angeht, keine Ahnung.
Das is nich so mein Fachgebiet, weisst du?"
"Und was ist dein Fachgebiet?", kommt es von Toma wie aus der Pistole geschossen. Sein Interesse generell an allem ist schon wieder kaum zu zügeln. Flor scheint erstaunt zu sein, dass er nun das Objekt der Wissbegierde ist. Lässig zeigt er auf seine Ausrüstung neben sich.
"Ich verprügel Monster." Ein gewisser Stolz schwingt in seiner Stimme mit.
"Und Gao?"
"Äh, die auch!"
"Also seid ihr wohl das, was man einen klassischen Kämpfer nennt. Also, zumindest du."
"Bei dir hört sich das irgendwie lahm an."
"Wieso? Ich bin auch nur Apotheker. Ich habe mir die Berufsbezeichnung nicht ausgedacht. Was bist du, Peka?"
Der dicke Peka hat mittlerweile die Bürste gegen einen sauberen Lappen getauscht, mit dem er abschließend noch einmal die
Innenwände der Topfes durchgeht.
"Ich?", brummt er. "Ich bin Koch! Mir gehört der 'Monsterkäfig', die beste Herberge von hier bis Sternenschau!"
Das stimmt so nicht ganz, doch ist der 'Monsterkäfig' tatsächlich wegen seiner innovativen Küche bekannt.
Toma schaut vom Topf zu Pekas Gesicht. Dann wieder zum Topf. Und wieder Pekas Gesicht.
"Also... die Schleime...", beginnt er, kann sich den Rest aber sparen weil der breit grinsende, kopfnickende Peka Antwort
genug ist. Toma hat zwar auch ein Händchen fürs Kochen, empfindet es auch als selbstverständlich andere Lebewesen zu essen, aber die Vorstellung einen Schleim zu essen erscheint ihm doch etwas absurd. Wieso auch unbedingt ein Schleim?
Dabei hat er noch nicht mal jemals einen gesehen.
Peka erhebt sich von der Bank.
"So, ich wär so weit. Von mir aus können wir. Toma, sei so gut und trag den Topf, ja?" Peka legt den Deckel auf dreht diesen
entgegen dem Uhrzeigersinn bis es laut klackt. Testweise zieht er ein paar Mal am Griff, der Deckel sitzt fest. Dann dreht er
den gesamten Topf, sodass Toma die beiden Schlaufen sehen kann, die es ermöglichen, den Topf wie einen Rucksack zu tragen. Also nickt Toma und wirft sich den Topf über die Schultern. Flor steht auch auf, schiebt sein Schwert in seinen Gürtel
und seinen Arm in die Schildfessel und geht Richtung Dungeoneingang, dicht gefolgt von Gao. Toma fällt auf, dass diese
keine Schuhe trägt, dafür aber auch an den Zehen Krallen hat. Also wartet er, bis die beiden außer Hörweite sind und fragt Peka leise. "Gao ist kein einfacher Hybrid, oder?" Der Koch schaut ihr nachdenklich hinterher. Dann atmet er schnaufend aus
bevor er antwortet.
"Mach dir darum keine Sorgen. Wir konnten uns immer auf sie verlassen."
"Ja, aber was genau..."
Peka unterbricht ihn, indem er ihm die Hand auf die Schulter legt und ernst in die Augen schaut.
"Das ist ein sensibles Thema und ich kenne dich ungefähr ne halbe Stunde. Verstehst du?"
Er versteht. Also gibt Peka ihm einen aufmunternden Klaps auf die Schulter und sie gehen zusammen ihren beiden Kollegen hinterher. Am Eingang zum Dungeon stehen neben bewaffneten Wachmännern auch Leute in weißen Roben.
"Das sind die Leute vom Orden.", bekommt Toma von Peka erklärt. "Die kontrollieren, ob du das Mal hast, bewaffnet und
Teil einer Vierergruppe bist. Schau's dir bei uns einfach an."
Peka begrüßt den nächstbesten Ordensmann, zeigt erst auf sich, dann auf Flor, Gao und Toma selbst und der Mann in der weißen Robe nickt. Dann lässt er sich von Peka sein Beil zeigen, bevor er ihm einen Blick in den Nacken wirft. Da bei Peka
alles in Ordnung ist, winkt der Offizielle als Nächstes Flor heran. Danach Gao, und Flor muss ihr helfen, ihre mächtige Mähne
hochzuhalten, damit der Mann das Mal kontrollieren kann. Jetzt bemerkt Toma zu seinem Erstaunen, dass Gaos Haare
gar nicht bis zum Boden reichen. Es ist einfach so, dass sie einen Schweif hat, der das übernimmt. Außerdem eine Machete
in einer Lederscheide hinterm Rücken. Dann kommt Toma an die Reihe. Bei ihm passt auch alles und der Mann in der Robe
wünscht ihnen viel Erfolg und gibt den Weg frei.
Die Gruppe passiert das Fallgitter und geht durch einen ca. 10m langen, gemauerten Gang. In den Seitenwänden gibt es in regelmäßigen Abständen Nischen mit schweren Eisentüren. Am Ende des Gangs befindet sich ein weiteres Fallgitter. Als sie
auch dieses passiert haben befinden sie sich endlich im Dungeon. Neugierig schaut sich Toma nach allen Seiten um und
muss feststellen, dass Flor nicht gelogen hat. Dieser Abschnitt des Dungeons sieht tatsächlich unspektakulär aus.
Vor ihnen erstreckt sich eine weites offenes Feld. Über ihnen ein wolkenloser Himmel. Am Horizont kann Toma einen Wald ausmachen. Etwas weiter rechts sieht Toma einen von Büschen bewachsenen Hügel.
"Also, Toma. Folgendes.", meldet sich Peka zu Wort. "Wir suchen ein schattiges Plätzchen, da Schleime das direkte
Sonnenlicht meiden. Wir sehen uns den Hügel dort mal genauer an. Schleime sind nicht besonders selten, da sollten wir
nicht lange suchen müssen."
Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch erreichen sie den Hügel, den sie langsam im Uhrzeigersinn umrunden. Immer wieder halten sie an, um sich in den Büschen umzusehen. Flor nimmt dann sein Schwert und hebt damit die Äste an und stochert im Laub rum um dann zu lauschen. Sie befinden sich auf der anderen Seite des Hügels und entdecken tatsächlich eine
Gruppe Schleime, die um einige Pfützen herum durch das feuchte Gras kriechen. Flor deutet seinen Kameraden mit ausgestrecktem Arm, stehen zu bleiben. Peka nimmt Toma den Topf vom Rücken und dreht den Deckel ab.
Indessen schaut sich Toma aus sicherer Entfernung die Schleime an. So ein Schleim ist einfach eine ovale Masse aus
hellgrünem, naja... Schleim. Der frische Schleim wäre durchsichtig, aber diese Exemplare sind schon eine Weile unterwegs
und trüb von all den Fremdkörpern, die sie zum Zersetzen aufgenommen haben. Da sie keine Jäger sind und sein können,
kriechen sie über alles was sie finden können und lösen es mit der Säure in ihrem Schleim auf. Die so freiwerdenden
Nährstoffe werden durch Osmose in ihren Nukleus aufgenommen und verwertet. Man zweifelt, dass Schleime überhaupt
sowas wie ein Bewusstsein haben. Diese Schleime hier gehen Toma schätzungsweise bis zum Knie.
Peka versammelt die Gruppe um sich um den Plan mit allen durchzugehen. An Toma gerichtet sagt er:
"Meine zwei hier wissen Bescheid, aber dir erklär ich das auch mal, Toma. Wir wollen die Kerne haben. Irgendwo in dem ganzen Schleim hat jeder von denen einen Kern. Man müsste ihn eigentlich so von außen sehen können. Wichtig ist, dass
wir ihn nicht beschädigen. Wenn man den Kern zu stark beschädigt, stirbt der Schleim, ich brauch sie aber lebend."
"Gao und ich kümmern uns drum.", fährt Flor an seiner statt fort. "Im Grunde müssen wir uns nur den Kern greifen und in
den Topf werfen. Du läufst uns mit dem Topf hinterher und hältst immer schön den Deckel geschlossen wenn wir nicht
gerade was hineinwerfen. Alles klar?"
"Verstanden.", bestätigt Toma.
"Und keine Angst. Die Viecher werden auf uns zu kommen, wenn wir uns nähern. Solange du nich ewig lang deinen Arm in einen reinhältst is alles gut. Sonst wird's schmerzhaft. Sollten 'se dir zu sehr auf die Pelle rücken, stech ruhig ein paar ab, sind ja genug da."
Flor legt seinen Schild ab und geht mit Gao seelenruhig auf die Schleime zu. Keiner der beiden zieht seine Waffe. Toma greift sich den Topf und stapft ihnen hinterher. Gerade stellt er ihn in der Wiese ab, da kommt schon Flor auf ihn zu, in den Händen
eine grüne, etwa faustroße Kugel. Toma hebt den Deckel ab und der Schleimkern wird lieblos in den Topf plumpsen gelassen.
Dann legt Toma den Deckel wieder auf und wartet bis der Nächste Kern geliefert wird. Dabei beobachtet er genau, wie
die beiden arbeiten. Flor greift beherzt mit beiden Armen in den Schleim, wühlt sich schnell hindurch und zieht den Kern.
Gao fischt die Kerne aus dem Schleim wie ein Grizzly Lachs aus einem Fluss fischt. Sobald ein Kern entfernt wird, verliert
der eigentliche Schleim schnell an Volumen und sinkt in sich zusammen bis er sich irgendwann in Wasser auflöst.
So geht das ein paar Minuten bis Flor fragt: "Wieviel Platz haben wir noch?"
"Etwa Zweidrittel voll.", antwortet Toma. Flor stellt sich neben ihn und schüttelt sich Schleim von den Armen.
"Willst du auch mal?", fragt er.
"Ja klar."
"Gut, einer noch. Und krempel die Ärmel hoch."
Die beiden tauschen die Plätze und Toma krempelt sich die Ärmel hoch, während er vorsichtig auf einen Schleim zugeht, der etwas abseits der anderen vor sich hinkriecht. Je näher er der Kreatur kommt, desto langsamer wird er. Anscheinend hat er sich dem Schleim jetzt weit genug genähert, dass dieser ihn bemerkt, denn der kriecht ihm jetzt zielgerichtet entgegen.
Sofort macht Toma wieder einen Schritt zurück.
"Einfach zugreifen!", ruft ihm Flor von hinten zu. Toma fängt sich augenblicklich und geht entschlossen, aber mit vor
Aufregung pochendem Herzen die letzten drei Schritte auf den Schleim zu. Er kann den Kern deutlich in der Masse sehen,
in der außerdem auch Laub und etwas, das aussieht wie ein halber Regenwurm, schwimmt. Er beugt sich nach vorne und
greift mit beiden Händen nach dem Kern. Der Schleim fühlt sich erfrischend kühl und fester als erwartet an.
Etwa wie Pudding, den man mit zu wenig Milch gekocht hat. Dann zieht er den Kern aus dem Schleim und dreht sich
triumphierend zu Flor um. Statt Flor sieht er aber Gao, die gerade ihren Arm wieder herunternimmt. Sie hat aufgepasst,
dass nichts schief geht. Ihr Gesichtsausdruck ist entspannt.
Toma nickt ihr zu und geht schnellen Schrittes zu Flor, um seinen Schleimkern auch im Topf zu versenken.
Danach wird dieser wieder fest verschlossen und Toma auf den Rücken gehoben. Peka empfängt sie mit offenen Armen.
"Gute Arbeit ihr drei! Das war's schon für heute!"
Glückwünsche und Lobhudeleien werden ausgetauscht und Toma ist das Ganze etwas unangenehm. Klar, sein erster Ausflug
in den Dungeon ist erfolgreich verlaufen, aber besonders anspruchsvoll war das jetzt nicht. Immerhin hat er sich einen
ersten Eindruck machen können und ist mit dem Konzept Dungeon vertrauter. Die Rückreise aus dem Dungeon verläuft ohne
Zwischenfälle. Toma hält zwar die Augen offen, kann aber leider auch keine Heilpflanzen oder ähnliches finden. Also hat
sich seine erste Expedition zumindest finanziell nicht gelohnt.
Die Gruppe erreicht unter wachsamen Augen das erste Fallgitter. Die Wachmänner grüßen, hier und da wieder vereinzelte
Glückwünsche. Rundherum gute Laune. Auf dem Platz angekommen nähern sich dann auch sofort einige Händler, die den
Crawlern ihre Beute abkaufen wollen. Eigenbedarf, sagt Peka nur und blockt sie ab. Dann nimmt er Toma zu sich.
"Das war doch für's erste Mal nicht so schlecht, oder?", fragt er ihn fröhlich.
"Es war... sehr einfach.", erwidert Toma ruhig.
"Ich bin ja auch Koch und eigentlich kein richtiger Crawler. Wenn ich mal selbst in den Dungeon gehe, bleibt es meist
so entspannt. Aber keine Sorge, deine Karriere fängt ja gerade erst an. Mit 'ner richtigen Gruppe wird's sicher auch
spannender und vor allem lukrativer. Wo wir gerade dabei sind..." Peka kramt einen kleinen Beutel aus seiner Weste und
zählt daraus vier kleine Münzen in Tomas Hand.
"Die beiden wohnen und essen bei mir umsonst, aber du sollst ja auch nicht ganz leer ausgehen. Und wenn du Lust hast,
kannst du die Tage mal vorbeischauen, dann zeig ich dir was ich köstliches aus den Schleimen mache. Weißt du, wo der
'Monsterkäfig' ist?"
"Wie gesagt, ich bin erst seit gestern in der Stadt."
"Wo wohnst du?"
"In der 'Kiste' im Rechten Winkel."
"Ach das ist ja ganz in der Nähe. Parallelstraße. Naja, je nachdem in welche Richtung. Deine Freundin sollte wissen,
wo wir zu finden sind."
Toma stutzt. Freundin? Oh, klar.
"Rübe ist meine Schwester.", stellt er ruhig klar.
"Ach so? Komisch, seht euch gar nicht ähnlich."
"Verschiedene Väter."
"Ach tatsächlich? Na dann will ich nichts gesagt haben. Mach's gut Toma. Verzeih wenn's heute eher langweilig war."
Peka nimmt Toma den Topf ab und drückt ihn Flor in die Arme. Der verabschiedet sich auch von ihm. Sagt, er soll sich mal Blicken lassen. Er und Gao müssten immer ewig auf 'ne vollständige Gruppe warten. Gao verabschiedet sich wortlos mit dem
leisesten Hauch eines Lächelns. Toma steckt sich das Geld in die Tasche und macht sich dann auch auf den Weg nach Hause.
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyMon 28 Oct 2024, 01:35

[Toma verlässt den Platz und geht den Kiesweg zurück in Richtung Stadt. Die Sonne scheint auf ihn herab. Es dürfte ungefähr Mittag sein. Bis zur 'Kiste' braucht er ungefähr eine halbe Stunde. Genug Zeit um seine Gedanken zu sortieren.]

[Über was möchte Toma Nachdenken?]
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyThu 31 Oct 2024, 20:32

Er hat nun einige Erfahrungen im Dungeon gemacht, ist aber ziemlich... ernüchtert worden. So spektakulär mit Tod und Zerstörung hat er es nun nicht empfunden. Er fragt sich wohl was alle so einen Hype darum machen und kann das alles nicht ganz ernst nehmen.

Auf der anderen Seite hat er nun seinen ersten "Lohn" bekommen und rechnet mal um, wie viele Aufträge er braucht, um sich gutes Apotheker Equipment zu besorgen. Vielleicht sollte er sich mal die Preise in der Stadt anschauen und die Händler abchecken... er ist ja so oder so gerade in der Stadt.

Außerdem: soll er nun selbstständig auf die Suche nach einer Gruppe gehen oder hält er Flor und Gao für "angemessen"? Sind das im Vergleich zu anderen Profis? Kann er dort viel verdienen? Kann er ihnen vertrauen? Vielleicht sollte mal bei Peka vorbeischauen und mehr über die Gruppe zu erfahren - und über Schleim... äh... Suppe?!^^
Möglicherweise ist er ja bei einer anderen Gruppe viel besser aufgehoben...
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyFri 01 Nov 2024, 03:48

Jetzt hat Toma zwar seine erste Expedition in den Dungeon unbeschadet überstanden, doch gelohnt hat es sich für ihn nicht. Mit dem bisschen Geld könnte er sich gerade mal einen Tag ernähren. Vielleicht auch zwei, wenn er Abstriche macht. Auf jeden Fall kann es nicht sein Ziel sein, jeden Tag so wenig zu verdienen. In seinen Hinterkopf schleicht sich der Verdacht, dass man ihn vielleicht einfach betrogen hat. Andererseits war der Job wirklich leicht und dauerte hochgerechnet gerade mal zwei Stunden. Sicher ist aber, dass er sich mehr erwartet hat. Peka sagte, die Jobs bei denen er selbst mitgeht, sind immer so einfach. Jetzt fragt Toma sich, ob Flor und Gao auch ohne ihren Chef in den Dungeon gehen, und vor allem ob sie dann mehr verdienen. Denn soweit er weiß, war der Job heute auch mehr eine verpflichtende Gefälligkeit, wenn die beiden wirklich im Gegenzug umsonst im 'Monsterkäfig' wohnen. Apropos 'Monsterkäfig', er würde später Rübe fragen, ob sie weiß, wo dieser sich befindet. Tomas Plan ist es, die beiden wieder zu begleiten. Diesmal vielleicht auf eine richtige Expedition, mit dem Ziel, so viel Beute wie möglich zu erjagen und sammeln. Er würde sich wohler damit fühlen, wenigstens zwei bekannte Gesichter bei sich zu haben anstatt als kompletter Anfänger gleich drei Unbekannte um sich zu haben. Und auch wenn Flor und Gao ihm heute nicht wirklich gezeigt haben, was sie können, so scheinen sie sich doch auszukennen und zumindest unter sich gut zusammen zu arbeiten. Außerdem wundert ihn, dass sie wirklich nur die Gruppe Schleime gesehen haben. Die ganze Welt redet davon, dass man in Kiesweg eine große Karriere im Dungeon machen kann und so ziemlich jeder hier ein Crawler ist. Für Toma schwer vorstellbar, außer er übersieht etwas oder weiß einfach noch zu wenig. Und das ärgert ihn. Dinge, die er nicht kennt, kann er nicht einschätzen. Und Dinge, die er nicht einschätzen kann, kann er nicht effektiv angehen. Toma hat gerne einen Plan bevor er Dinge angeht. Aber ein Plan, in dem so ziemlich alle Variablen unbekannt sind, können nicht erfolgreich sein. Er befingert seinen mageren Lohn in der Tasche. Wenn die Preise in Kiesweg vergleichbar mit denen in Bitterkreutz sind, dann würde er etwa 2 Monate für eine einigermaßen adäquate Alchemieausrüstung sparen müssen. Und das auch nur ohne Verbrauchsmaterialien wie Flaschen und Filter mit einzuberechnen. Von großen Anschaffungen wie einer richtigen Brennblase gar nicht zu reden. Er wüsste auch nicht wie die in den Laden passen sollte. Außerdem will Melo sicher einen Teil des Geldes sehen, um den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Vorstellung, der Toma ganz und gar nicht abgeneigt ist. Die solide Grundlage in Form eines sich rentierenden Geschäfts würde ihm die Freiheit geben, sich ohne Zwang der Alchemie hinzugeben. Denn nach heute Morgen gefällt ihm der Beruf des Crawlers nicht besonders. Was wieder daran liegen könnte, dass er einfach an die falsche Gruppe geraten ist. Aber die kennt er jetzt wenigstens und außerdem war der Auftrag einfach Mist und ganz außerdem hat er wahrscheinlich ganz einfach viel zu wenig Ahnung vom Dungeon und den Crawlern und viel zu viel erwartet. Dann fällt ihm ein, dass ihm Gao nicht ganz geheuer ist. Peka und auch Flor haben ihm zu zwei verschiedenen Gelegenheiten mehr oder weniger klargemacht, dass sie Schwierigkeiten haben eine völlständige Gruppe zu finden. Toma vermutet mit hundertprozentiger Sicherheit, dass das wegen ihr ist. Wäre es dann nicht wirklich besser, sich eine komplett andere Gruppe zu suchen? Da müssen doch noch Unmengen andere Neulinge unterwegs sein, mit denen man in Ruhe den Dungeon erkunden kann. Andersrum hat Gao ihren Teil beigetragen und ist ihm jetzt als seltsam, aber nicht unangenehm aufgefallen. Davon abgesehen, dass sie selbst wahrscheinlich überhaupt nichts dafür kann so deutlich anders zu sein.
Was nochmal sagte Flor? Dass sie länger als er selbst im Dungeon unterwegs ist? Heißt das, sie ist ein erfahrener Crawler?
Ein erfahrenerer Crawler als Flor? Ist Flor überhaupt ein erfahrener Crawler? Und wieder wird ihm klar, dass er einfach zu wenig weiß. Er würde hier und jetzt anhand mangelnder Tatsachen keine gute Entscheidung treffen können.
Er entschließt sich aber, irgendwann nochmal mit den beiden in den Dungeon zu gehen. Wenn auch nur, um den beiden mal gehörig auf den Zahn zu fühlen und sich ein Urteil bilden zu können.
Vor lauter Grübelei merkt Toma gar nicht, dass er sich schon im Rechten Winkel befindet. So richtig Lust, jetzt in die 'Kiste' zu gehen hat er eigentlich auch nicht. Erst einmal ist er viel zu früh zurück und zum anderen hat er nur vier Gilt verdient. Das wird Melo nicht gefallen. Der hat wiederum aber anscheinend immer schlechte Laune und je eher sich Toma damit anfreundet desto besser. Tut er Melo jetzt Unrecht? Immerhin ist der Mann krank und sein Laden geht den Bach runter. Sein Vater ist tot und auch seine Mutter ist 'für ihn gestorben'. Rübe wird sich freuen ihn gesund wieder zu sehen, aber wer kann ihm denn sagen, dass nicht auch sie von ihm enttäuscht ist? Macht er sich wieder zu viele Gedanken? Nie ist etwas einfach, denkt er sich, nie hat er die eine klare und wahre Antwort auf die ihm gestellten Probleme.
Dann meldet sich Tomas rationaler Verstand endlich zu Wort. Er sagt: es ist wie es ist. Nimm es wie es kommt und dann sehen wir weiter. Toma mag diesen Teil an sich. Denn er neigt dazu sich zu verkopfen. Alles zu analysieren, gegeneinander aufzuwiegen, etwaige Lösungen auf etwaige Probleme zu suchen, die vielleicht gar nicht da sind. Und immer dann, immer wenn sich seine Gedanken wieder im Kreise drehen, und er scheinbar nur aus Lust am Grübeln Gedankengänge wiederholt, sie verzweigt, ausweitet, bewertet, verwirft, sie dann wieder neu aufrollt, zu keinem Ergebnis kommt. Dann schaltet sich der Teil in ihm ein, der sagt: "Du denkst wieder zu viel, Toma. Du weißt Dinge nicht. Das ist okay. Du kannst lernen. Du bist zu voreilig. Schau und lerne. Der Rest kommt von ganz alleine. Es ist eigentlich ganz einfach. Ganz einfach."
Also verschwendet Toma keine weiteren Gedanken mehr daran. Heute war sein erster Tag im Dungeon und was sich zugetragen hat, hat sich so zugetragen. Kein Grund für Zweifel oder gar Entschuldigungen. Seine Geschwister dürfen nicht so viel von ihm erwarten. Heute war sein erster Tag. Er selbst darf nicht so viel von sich erwarten.
Er öffnet die Tür zur 'Kiste' und tritt ein. Die Regale und Auslagen sind noch genauso leer wie gestern. Immer noch tanzt Staub durch die Luft. Immer noch wirkt der Laden leer, metaphorisch wie physisch. An der Theke steht Melo über etwas gebeugt und sieht auf.
"Willkommen zurück.", sagt er. Und dann: "Du bist recht früh."
"Ich weiß.", erwidert Toma. "Heute war... komisch. Das habe ich mir anders vorgestellt."
"Aber du warst im Dungeon?"
"Ja."
"Was habt ihr gemacht?"
Toma gestikuliert irgendwie ziellos in der Luft herum.
"Also... wir haben Schleime... also wir haben die lebend gefangen."
Melo legt den Pinsel aus seiner Hand beiseite. Toma fiel gar nicht auf, dass er gerade irgendwas malte.
"Schleime lebend gefangen? Ich kenne Schleime, aber warum die fangen?"
Toma erzählt von Peka und seinen beiden Gehilfen. Er erzählt davon, das Peka der Koch und Besitzer des 'Monsterkäfigs' ist, und vorhat, die Schleime für irgendein Gericht zu verwerten. Er erzählt, dass man den Nukleus, oder einfach Kern genannt, der Schleime einfach so aus dem Körper nehmen kann. Er erzählt außerdem, dass er eingeladen wurde, den 'Monsterkäfig' zu besuchen, um die Schleime, oder das, was Peka daraus macht, zu probieren.
Melo hört interessiert zu. Dann sagt er:
"Du hast heute wohl mehr erlebt, als ich in den letzten vier Jahren. Ich bin verdammt neidisch auf dich."
"Brauchst du nicht, das war wirklich keine große Sache." Toma ist sichtlich erstaunt.
"Das bestimme ich immer noch selbst!", erwidert Melo. Dann schiebt er sich eine seiner Haarstränen hinters Ohr und fragt:
"Was hältst du davon?"
Toma tritt näher an die Theke und beschaut sich das Werk seines Bruders. Es ist das Hängeschild, das sonst immer vor dem Laden hängt. Jenes Schild, dass immer nur 'Kis' lesbar kundgab. Melo hat es abgenommen und mit Pinsel und Farbe neu gemalt. In dicken Lettern in Goldfarbe prangt darauf das eine Wort: Kiste. Daneben hat Melo eine prunkvolle Schatztruhe gemalt, die Goldmünzen und Edelsteine ausspuckt.
"Das hätte niemand besser machen können.", sagt Toma.
"Danke dir, Toma." erwidert sein Bruder. Rübe steht im Türrahmen zur Schmiede. Sie sagt nichts. Sie steht einfach mit verschränkten Armen da und lächelt selig.
"Tja, also, Toma.", sagt Melo dann. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass du so früh wieder zurück bist. Nehm dir den Rest des Tages frei oder so. Der Bitterkreutz im Bottich zieht noch und wir haben auch sonst nichts zu tun."
Wir haben auch sonst nie was zu tun, denkt sich Melo, lässt sich aber nichts anmerken.
Toma fühlt sich komisch. Die ganze halbe Stunde, die er auf dem Rückweg damit verbracht hat, sich über dieses und jenes Sorgen zu machen. All die Zeit, in der er alle Möglichkeiten durchgegangen ist. Was sagt Melo jetzt nun? Was sagt Rübe jetzt? Sind sie enttäuscht? Nichts von dem hat hier Relevanz. Es scheint die beiden nicht zu interessieren. Melo hat nicht mal nach dem Geld gefragt. Interessiert sie das einfach nicht? Oder. Und hier stockt Tomas Verstand kurz. Oder vertraut man ihm einfach? Er wüsste bei bestem Willen nicht warum, aber die beiden kennen ihn ja auch noch nicht so lange.
Wieso stört sich keiner daran, dass er gegen Mittag von seiner Expedition in den Dungeon zurück ist?
Und wieso scheint keinen von beiden zu interessieren, wie erfolgreich er war, wie viel Geld er verdient hat?


Last edited by Gnireah on Fri 01 Nov 2024, 04:11; edited 1 time in total
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyFri 01 Nov 2024, 03:54

[Es ist jetzt ungefähr 13 Uhr. Da ihm freigegeben wurde kann Toma jetzt tun, was er möchte.]
[Möchte Toma im Laden aushelfen?]
[Möchte Toma den 'Monsterkäfig' besuchen?]
[Oder möchte er vielleicht sein Wissen über irgendetwas anderes erweitern?]

[Ihr entscheidet.]
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptyFri 01 Nov 2024, 14:35

Wir denken folgendes:

Er würde gerne auf den Markt um Preise anzuschauen damit Zeit verstreichen kann bevor er in den Monsterkäfig geht - schließlich wird Peka noch nicht fertig mit kochen sein.

Außerdem fragt er auf dem Markt nach einer Bibliothek: Die Idee mit dem Bestiarium findet er gut. So lernt er mehr und schneller und kann ein paar der Dungeon-Variablen besser abschätzen.
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptySun 03 Nov 2024, 22:44

"Dann würde ich mich gerne mit der Stadt vertraut machen. Kann mir bitte jemand sagen, wie ich zum Marktplatz komme? Außerdem möchte ich nachher in den Monsterkäfig gehen. Ich esse dann heute außerhalb."
Melo beschreibt ihm den Weg zum Marktplatz und zum Monsterkäfig. Toma verlässt den Laden wieder und geradeaus die Straße entlang. Am frühen Nachmittag sind die Straßen relativ leer und Toma kann sich in Ruhe umsehen. Die Straßen sind gepflastert und breit genug, dass zwei Pferdekarren nebeneinander herfahren können. Die meisten Häuser sind aus roten Backsteinen oder großen, grauen Steinquadern gebaut. Ganz selten sieht man ein verputztes oder gar gestrichenes Haus. Man scheint in Kiesweg funktionaler zu denken als in den anderen Städten. Er vermutet, dass die Stadt zu schnell gewachsen ist, als dass man sich mit optischen Belangen aufhalten wollte. Toma ist es einerlei. Solange ein Haus mindestens vier Wände und ein Dach hat reicht ihm das. Zur seiner Linken geht die Parallelstraße zum Rechten Winkel in Richtung Dungeon ab. Hier soll sich der Monsterkäfig befinden. Toma aber muss noch eine Straße weiter. Seit er die Kiste verlassen hat sind jetzt etwa 15 Minuten vergangen. Er steuert gerade auf eine große Kreuzung zu. Hier ist die Querstraße besonders breit. Toma bleibt einen Moment stehen und schaut sich das Gewusel an. Er kann etwa ein halbes dutzend große, von Pferden, gezogene Karren sehen und etwa dreimal so viele arme Tropfe, die schwer beladene Handkarren über das Pflaster ziehen müssen. Alles Händler, die entweder gerade frische Waren erstanden haben oder jene, die ihre eigenen feilbieten wollen. Außerdem unzählige Leute die einsam oder in kleinen Gruppen über die Straße huschen. Hier soll Toma links abbiegen und würde dann direkt auf den Marktplatz zugehen. Sobald er die sehr breite Straße betritt kann er schon in einiger Ferne verschiedenste Marktstände aus Holz und Tuch sehen. Auf dem Marktplatz angekommen ist er überwältigt von den schieren Dimensionen die dieser aufweist. Man bräuchte bestimmt eine halbe Stunde zu Fuß, wenn man das andere Ende erreichen wollte. Der Platz ist sehr lang und etwa ein Drittel schmaler. Die breite Straße auf der Toma hierhergekommen ist, zieht sich komplett gerade über den Platz. Nur in der Mitte des Platzes wird sie von einem großem Springbrunnen unterbrochen. Hier bildet die Straße einen großen Kreis, von der in alle vier Himmelsrichtungen eine Straße abgeht. Die Marktstände reihen sich sauber an der Längsseite entlang. Umgeben ist der rechteckige von einer Unmenge an Geschäftslokalen, Schätzstuben und Restaurants, nur unterbrochen von den vier Hautpstraßen und vereinzelten Nebenstraßen und Gassen. Toma entschließt sich den Platz linkswärts abzugehen. Filigrane Alchemieausrüstung würde er wohl eher in einem festen Laden finden als einem Marktstand. Nach zehn Minuten hat er die eine Seite abgelaufen und nach zehn Weiteren die Längsseite herunter findet er endlich ein Geschäft für Alchemiebedarf. Es ist ein kleines Geschäft, vielleicht 6m breit, roter Backstein und ein großes Fenster, hinter dem mehrere großbauchige Flaschen stehen. Über der Tür steht in schmalen, schwarzen Buchstaben: Glas und Gras. Toma steigt die zwei Stufen zur Tür hoch und tritt ein. Er wird von einem älteren Gentleman in grauem Anzug begrüßt. Er hat einen akurat geschnittenen grauen Schnurrbart und ebenso graue Haare. Zwei wache blaue Augen blicken ihn uber seinen strengen Nasenrücken hinweg an. Toma grüßt freundlich zurück. Der Mann nickt kaum merklich und wendet sich dann wieder den gläsernen Kolben und Flaschen zu, die er vorsichtig mit einem Staubwedel bearbeitet. Außer ihm und Toma ist niemand im Laden. Im vorderen Teil des Ladens befinden sich Flaschen in allen Größen und Formen, verschieden geformte Filter, einige Stofftaschen und Blechbehälter sowie Zündhölzer. Hinter der Theke kann Toma dutzende kleine Schubladen sehen. Jedes ist feinsäuberlich mit einem kleinen Messingschild versehen. Kleinere Zutaten, wohl getrocknete Blüten oder vielleicht sogar Schwarzpulver. Zwischen Theke und Kleinkram stehen die Dinge, für die Toma sich interessiert. Auf zwei Tischen stehen aufgereiht Destillierapparate aus Glas, kleine Brennblasen aus Kupfer und mehrere luftdicht verschließbare Gefäße aus Glas oder Metall. Mit so etwas könnte Toma neben der Produktion für den Laden nebenher Bitterkreutz für Melo herstellen. Vielleicht etwas höherwertig als die Massenware, damit der Arme sich nicht immer so quälen muss. Das Preisschild legt ein hübsch hohes Gefäß auf 20 Gilt fest. Mit dem Geld, das Toma aus Bitterkreutz mitgebracht hat, hat er insgesamt 28G. Zu wenig um jetzt an Extras zu denken. Ein Blick auf die anderen Gerätschaften sind eine sehr ernüchternde Erfahrung. In Kiesweg scheint alles teurer zu sein, muss wohl am Standort liegen. Ein einfacher Destillierkolben kostet hier allein 130G, die komplette Ausrüstung an die 400. Enttäuscht verlässt Toma den Laden wieder und wandert weiter die Häuserwände entlang.

Eigentlich wäre er jetzt fertig bis heute Abend, doch da fällt ihm wieder ein, was Flor heute morgen gesagt hat. Er soll doch in ein Bestiarium schauen, wenn ihn die Monster im Dungeon so sehr interessieren. Oder so in der Art. Toma hält das für eine eigentlich wirklich gute Idee. Es kann nicht schaden, sich vorzubereiten und außerdem interessiert ihn wirklich brennend, was außer Schleimen sonst noch im Dungeon lebt. Denn die waren nun wirklich nicht sehr spannend. Er erkundigt sich bei der nächstbesten Person und erfährt, das Kiesweg keine eigene Bibliothek hat, er sich doch aber bei jedem beliebigen Buchladen erkundigen kann. Was Lesestoff zum Dungeon angeht, so würde man in Kiesweg überall was finden. Nach genauer Nachfrage erfährt er außerdem, dass der nächste Buchladen im Birkenweg zu finden wäre. Das trifft sich gut, handelt es sich dabei doch um jene Straße, in der auch der Monsterkäfig zu finden ist. Toma bedankt sich bei dem Mann und verlässt westlich den Marktplatz und gelangt über eine kurze Verbindungsstraße auf den Birkenweg. Hier erkundigt er sich noch einmal und geht dann südlich vom Dungeon weg in Richtung Rechter Winkel. Der Laden soll sich auf rechter Seite befinden. Der Birkenweg ist auch eine geschäftige Straße. Auch wenn sich hier nicht Geschäft an Geschäft aneinanderreihen sind immer viele Menschen auf den Straßen. Im Birkenweg befinden sich viele Herbergen, die von Crawlern günstig gemietet werden können. Große Häuser mit vielen kleinen Zimmern, Gemeinschaftsküchen und -bädern. Um solche Herbergen haben sich dann kleinere Lebensmittelläden und Speiselokale, wie die Monsterkiste geschart. Da hier fast nur Crawler wohnen ist es tagsüber immer relativ ruhig. Doch Abends, wenn die erschöpften Crawler mit ihrem Lohn aus dem Dungeon nach Hause kommen, stehen die Straßen voller Tische und Stühle. Jedes Lokal und jede Bar hat dann Hochkonjunktur. Das ist auch der Grund, warum nach Sonnenuntergang keine Karren und Wagen mehr den Birkenweg befahren dürfen. Toma erreicht den Buchladen. Über das Schaufenster hat man einen langen gespaltenen Birkenstamm genagelt. Schwarz und Weiß liest er: Birkenblätter.
Das Birkenmotiv findet sich an der ganzen Fassade wieder. Sie ist über und über mit gemalter Birkenrinde und Blättern geschmückt. Anders als im Rest von Kiesweg legt man hier wohl doch auf die Optik wert. Was wohl am Einfluss der jungen Crawler aus aller Welt liegt. Ein kleines Glöckchen über der Tür bimmelt und kündigt Toma im Laden an. Auch im Laden sind wieder viele Elemente schwarzweiß oder hellgrün. Toma ist das alles etwas zu viel aber wenigstens war man hier konsequent.
Der Laden misst ungefähr 5x5m. An den Wänden sind nahtlos Regal an Regal gestellt, mit Ausnahme einer Lücke am hinteren Ende des Ladens, in der sich eine Tür befindet, und vorne am Schaufenster, wo sich die Ladentheke befindet. Auf der Theke liegt eine, na klar, schwarz und weiß gemusterte Tischdecke. Und dahinter sitzt eine junge Dame in etwa Tomas Alter. Sie hat den Kopf nach unten geneigt und ein aufgeschlagenes Buch in ihrem Schoß liegen. Über den Rand ihrer ovalen rahmenlosen Brille schaut sie ihn an. "Bitteschön?", fragt sie und senkt sofort wieder ihren Blick auf das Buch. Ihre langen schwarzen Haare sind zu zwei Zöpfen gebunden, die links und rechts über ihre Schultern nach vorne fallen auf ihrer Brust ruhen. Sie trägt ein blütenweißes Kleid aus gutem Stoff und darüber einen schwarzen Bolero mit langen Ärmeln. Das Kleid reicht bis zu ihren Knöcheln. An den Füßen trägt sie knielange weiße Socken und schwarze, elegante Stoffschuhe. Toma räuspert sich.
"Ich suche ein Buch. Ein Bestiarium über die Monster im Dungeon.", sagt er ruhig.
Die Dame schaut nicht auf. Stattdessen blättert sie um.
"Welche Region und welche Ebene?", fragt sie. Sie hat eine ähnlich ruhige Stimme wie er selbst. Ihre Wörter haben nur ganz feine Höhen und Tiefen, die auf weniger aufmerksame Leute wohl monoton wirken müssen.
Toma überlegt, was wohl mit 'Ebene' gemeint ist und entschließt sich, darüber noch zu wenig zu wissen.
"Vielleicht etwas allgemeineres. Für Neulinge."
"Sowas wie das hier." Die junge Frau hebt das Buch von ihrem Schoß und zeigt Toma den Einband.

-Einführung in die Fauna des Dungeons-

Alle Regionen der ersten Ebene mit den bekanntesten Kreaturen
Bebilderte Ausgabe

"Das wäre ideal.", sagt Toma.
"Wir haben noch welche. Sehr beliebt." Sie legt das Buch auf die Thake und erhebt sich lautlos von ihrem Stuhl. Dann geht sie zu einem Regal hinten in den Laden und sucht die Buchrücken ab. Toma kann deutlich das Mal in ihrem Nacken sehen, das halb über ihrem Kragen herausguckt. Interessant, befindet er, denn sie sieht nicht so aus als könnte sie irgendwie kämpfen. Nun ja, er selbst wahrscheinlich auch nicht. Die Frau nimmt das gesuchte Buch aus dem Regal und wischt ein paar mal mit der Hand über das Cover bevor sie sich wieder zu ihm begibt.
"Macht 6 Gilt." Sie hält ihm das Buch hin und hält die andere Hand auf. Toma kramt die Münzen aus seinem Geldbeutel und das Buch wechselt den Besitzer.
"Danke und Auf Wiedersehen." Sie geht wieder hinter die Theke und setzt ihre Lektüre fort.
Toma murmelt ein Danke und verlässt den Laden wieder. Auf dem Birkenweg gibt es immer eine Sitzgelegenheit und so muss er gar nicht lange suchen, bevor er einen Platz auf einer Bank am Straßenrand findet. Er schlägt das Buch auf und studiert zuerst das Inhaltsverzeichnis. Es gibt eine allgemeine Einleitung, danach ist das Buch in die verschiedenen Regionen eingeteilt. Toma überfliegt die Einleitung, die besagt, dass der Dungeon je nach Nähe zu bestimmten Städten anders aussieht.
Namentlich Kiesweg, Steinwall, Fichtenberg und Primeldorf. Ebenjene Städte die überhaupt einen Zugang zum Dungeon haben.
Kieswegs Teil des Dungeons ist von Wiesen, Hügeln, vereinzelten Wäldern und Ruinen geprägt. Soviel wusste Toma schon.
Fichtenberg ist von tiefen, dichten Wäldern geprägt. Außerdem gibt es dort viele Gewässer, Seen und Bachläufe. Aufgrund des Gebirges ist Fichtenberg, sowie sein Teil des Dungeons schwierig zu durchqueren. Riesige Findlinge und Felsspalten machen die Planung einer Route schwieriger als woanders. Außerdem gibt es auch hier vereinzelt Ruinen.
Steinwalls Bereich im Dungeon ist ähnlich wie Kiesweg hauptsächlich von Wiesen und Bäumen geprägt. Doch führen hier viele Höhlen ins Erdreich und spitze Felsnadeln schießen scheinbar willkürlich überall aus dem Boden. In den Höhlen sowie an den Felsnadeln findet man haufenweise Erze und Edelsteine, sodass viele Leute in Steinwall Berbauer und Crawler zugleich sind.
Monster sind hier etwas seltener als in Kiesweg und an die vielen Höhlen angepasst. Selten findet man auch in diesem Tein Ruinen, viele davon unterirdisch.
Primeldorf ist eine Besonderheit. Sein Teil vom Dungeon ist nur von der Stadt selbst zu erreichen. Primeldorfs Dungeonabschnitt gilt als der optisch ansprechendste von allen. Hier wachsen überall blühende Blumen und Kräuter und Kirschbäume und Magnolien lassen an windigen Tagen einen Sturm aus Blütenblättern durch den Dungeon wehen. Überall duftet es und überall findet man Beeren und Obst. Monster sind hier sehr selten und werden von Primeldorflern eher als Naturgeister eingestuft. Die Jagd auf sie ist verboten. Ohne einen Primeldorfer Crawler darf man den Dungeon nicht einmal betreten. Sie leben in relativen Frieden mit ihren Monstern und sind sehr verschwiegen. Nicht nur deswegen ist über die Monster im Primeldorfer Teil nicht viel bekannt.
Toma blättert schnell zum Kiesweger Teil und sucht Schleime, nur um sein bisheriges Wissen mit dem im Buch zu vergleichen.
Ein bisschen muss er schmunzeln, als er feststellen muss, dass hier nichts darüber drinsteht, wie man einen Schleim lebend fangen kann und wie. Das liegt bestimmt nicht nur daran, dass das nur ein Buch für Anfänger ist.
Er schaut sich auf der Straße um. Er hat nicht mitbekommen, dass diese mittlerweile recht belebt ist. Der Himmel färbt sich ganz langsam rot. Toma möchte noch etwas warten, bis er Hunger bekommt und beschaut sich nochmal das Inhaltsverzeichnis seines neuen Buches. Am sinnvollsten wäre es ja, sich den Kiesweger Teil genauer anzusehen. Da das aber der Teil ist, den er zumindest von der Landschaft her schon selbst gesehen hat sind die anderen Regionen auch sehr interessant.
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PostSubject: Re: Dungeoncrawler   Dungeoncrawler - Page 2 EmptySun 03 Nov 2024, 22:51

[Toma hat sich neben dem Sammeln seiner ersten Erfahrungen als Crawler auch schon mit seiner direkten Umgebung vertraut gemacht. Er weiß wo sich der Marktplatz befindet. Er weiß wo sich der Birkenweg befindet.
Er die Geschäfte 'Glas und Gras' und 'Birkenblätter' kennengelernt.]
[Er hat die Einleitung zu den verschiedenen Regionen gelesen.]
[Er hat sein Wissen über Schleime vertieft.]

[Jetzt hat er noch etwas Zeit um sich eine spezielle Region genauer durchzulesen.]
[Für welche Region interessiert er sich am meisten?]
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