I. Orichalcum

Subject: Re: I. Orichalcum Sun 19 May 2019, 16:40

Ashoka verdrehte nur die Augen. „Sicher müssen wir teilen, wenn wir wen dazu ins Boot holen. Außerdem kriegen wir das sicher auch allein hin. Oder hast du etwa Zweifel!“, forderte sie ihn regelrecht heraus.
„Ist gut! Ich hau mich ne Runde auf Ohr. Kannst mich ja wecken, sobald deine Waffe da ist!“, da sie diese Nacht kaum geschlafen hatte, legte sie sich noch kurz hin. Ashoka war es zwar gewohnt 48 Stunden oder noch mehr durch zu machen, aber die eine oder andere Stunde Schlaf konnte ja nicht schaden. Besonders im Rattennest. Aber ihr Schlaf hielt nicht lange an. Ca. 90 Minuten später weckte sie Sam aufgeregt und hatte bereits seine neue Waffe von der Drohnen Lieferung und hielt sie ihr schon entgegen. Sie verstand den Trubel zwar nicht ganz, aber er würde sicher seine Gründe haben. War sicher so ähnlich, als würde ein unbekanntes Mädchen wieder mit ihm flirten. Sie zuckte nur die Schultern. Sie nahmen ihr Zeug mit und stiegen auf ihre Hayabusa. So war der Weg viel schneller. Sie ließ ihr Motorrad allerdings außerhalb des Rattennests stehen und zahlte sogar einem Penner etwas dafür, dass er ihr Motorrad bewachte. Wenn sie wieder kamen, würden sie sehen, wie viel das Geld gebracht hatte und ihr Motorrad noch immer da stand, denn die Gegend, in der sie abstiegen war ohnehin nicht die Beste. Es waren ca. zwei Kilometer Fußmarsch, bis sie zumindest in Reichweite des Rattennests kamen. Immer weiter türmten sich die Müllberge links und rechts von ihnen. Ashoka verglich immer wieder die schriftliche Karte des Magiers mit den Koordinaten auf ihrem Comlink.
„Ein Wunder, dass es hier überhaupt noch Verbindung gibt!“, meinte sie leise. Links und rechts von ihnen hörte man bereits die ersten Geräusche durch die Halde huschen. Ashoka lud ihre Waffe durch und gab Sam das selbe Zeichen, während sie sich Schritt für Schritt vorwärts kämpften.

Subject: Re: I. Orichalcum Sat 06 Jul 2019, 15:34

Bei so ziemlich jedem Geräusch, jeder Bewegung, jedem daher Huschen, zog Sam bereits seine neue Sakura. Er liebte diese Waffe jetzt schon. Klein, handlich und jederzeit griffbereit. Nicht so umständlich wie das Gewehr, welches er sich mit einem Tragegurt um den Rücken geschnallt hatte. Zwar war die Wirkung eine ganz andere, die ein Schuss der Pistole auf einen Critter hatte, allerdings konnte man dieses geniale Teil ja auch auf Salvenmodus stellen... Irgendwie reizte es ihn ja schon sie auszuprobieren. Auf der anderen Seite war er wohl eher der Schießstand-Typ.
„Wie kannst du denn so ruhig bleiben?“, fragte er Ashoka, nachdem sie einige Minuten gelaufen waren. „Irgendso nem Random-Typen Nuyen in die Hand drücken, damit er auf deine Maschine aufpasst. Der brennt doch sofort mit beidem durch. Außerdem... das hat mich auch schon immer interessiert: Warum rennst du immer mit dieser Schrotflinte herum. Die ist doch so... hm...“ Er wusste nicht genau was er sagen durfte, um ihr nicht auf den imaginären Schlips zu treten. „Naja, so ne' Shotgun ist ja nicht gerade das effektivste. Also für die Bar ist sie ja eucht cool, aber nur wenn man Flechetts geladen hat. Du hast aber immer diese normale Muni. Warum eigentlich?“, wollte er wissen und beschaute ihre Waffe.
Er zweifelte ja nicht an ihren Fähigkeiten, im Gegenteil, er war davon überzeugt, dass sie jeden Troll umhauen konnte, wenn sie wollte. Aber mit solchen Waffen ging man doch nicht auf einen Run...

Subject: Re: I. Orichalcum Tue 16 Jul 2019, 14:00

Ashoka zuckte nur die Schultern.
“Warum nicht?” Ich mag meine Waffe und sie hat mich bisher noch nie im Stich gelassen. Und zu der Muni, die war im Angebot... ich glaub, ich hab mich für die nächsten 100 Jahre eingedeckt...”, sie führ sich durch die Haare, beziehungsweise eher über den halb rasierten Skalp. Leichte Zweifel, dass das eine so gute Idee gewesen war, hatte sie schon. Sie hätte lieder doch noch andere Muni kaufen sollen.
“Sei nicht immer so schreckhaft, Sam! Du bist ja wie ein kleines Mädchen!”, zog sie ihn auf grinsete, während sie sich ihren Weg weiterbahnten. Nach einer Weile zog sie die skizzenhafte Karte heraus und drehte sie ein Paar Mal wirr hin und her, während sie angestrengt darauf starrte.
“Ach, wird schon schief gehen. Der Run und das mit dem Motorrad!”, winkte sie ab und bog hinter dem nächsten Müllberg nach links ab.
“Ich glaube, wir müssen hier lang... ziemlich groß, dieses Rattennest!”, meinte sie noch, während sich über ihnen bereits die ersten Wolken zusammenbrauten. Auf sauren oder radioaktiven Regen konnten sie wirklich verzichten. Aber gerade als sie um die Ecke gebogen waren, prallte Ashoka fast mit einem Zwerg zusammen, den sie beinhart übersehen hatte.
“Pass doch auf du Ork-Tollpatsch!”, brummte der Zwerg und umfasste seine Ladung an Schrottabfällen fester, mit der er hinter einem Müllberg verschwand. Als sie sich umschauten, erstreckten sich entlang einer kahlen, blanken Straße – oder zumindest war es einmal eine Straße gewesen – einige Auslagen und so etwas wie kleine Verkaufsstände und Kiosks, die aus lauter Müllabfällen bunt zusammen geschustert waren. Links und rechts schirmten die Müllberge den chaotischen Bazar ab. Und je weiter sie gingen, desto eher waren die Ausmaße zu erahnen, der Markt war riesig und verzeigte sich entlang einiger Gassen sogar in die Breite. Hier wurde alles verkauft: Kleingeräte, die aus Abfällen zusammengeschustert waren, Werkzeuge, Lebensmittel, Essensreste, abgewetzte Kleidung. Hier und da gab es auch ein Paar neuere Stücke. Und im Zentrum des Marktes – jedenfalls vermutete es Ashoka, dass es das Zentrum sein musste, ragte eine Hochhausruine hervor. Sie war sichtlich bewohnt: es gab Vorhänge, sogar reparierte Scheiben, hier und da brannte Licht.
“Okay, da sollten wir nicht hin!”, meinte Ashoka und winkte Sam weiter. “Angeblich haust da ein Schieber namens Boulder, der hier selbst ernannter König ist... von dem sollten wir uns nicht schnappen lassen...”

Subject: Re: I. Orichalcum Fri 19 Jul 2019, 18:27

In Aktion, wow - warum kaufte man Muni in Aktion, wenn man Qualität haben konnte? Wenn ihre Waffe genau so in Aktion gewesen ist, dann hatte er je beste Gesellschaft im Rattennest... Seine Waffen hatte er sorgfältig ausgewählt, nachdem er Rezensionen und Tests gelesen und angesehen hatte. Mit ein klein wenig Hilfe von seinem Papa, der als Ex-Cop doch einiges über Waffen wusste und Sam so unwissend beraten hatte, entschied er sich für sein Scharfschützengewehr und seine Fubuki. Alles bei Händlern erworben – schließlich hatte Sam ja auch die (gefälschte) Lizenz dazu! Er schnaufte etwas auf ihre Aussage hin und zuckte mit den Schultern.
“Du hast recht. Wird schon schief gehen.”, meinte er dann weniger sicher als er es eigentlich sagen wollte. Dann kam natürlich alles gleichzeitig: Der Weg war ungewiss, Wolken und saurer Regen schienen auf sich aufmerksam zu machen und dann hätte Sam fast den Zwerg erschossen! „Alter! Pass auf, ich hätte dich fast erschossen!“, warf Sam ein und ignorierte, dass er sich zuvor über Ashoka beschwerte.
„Kannst du dir keine Blinklichter montieren? Dann sieht man dich zumindest... und sorry, das sollte nicht rassistisch sein!“, entschuldigte er sich gleich und entsicherte seine Waffe. Schließlich hatte er den Zwerg nur nicht erschossen, weil die Waffe gesichert war – ebenfalls unwissentlich. Irgendwas brabbelte ihm der Zwerg noch hinterher und verschwand dann.
„Puh, also bis jetzt war es nicht für uns gefährlich!“, sagte er zu Ashoka und schüttelte den Kopf.
Schließlich kamen sie zum Schwarzmarkt. Dem berüchtigten Schwarzmarkt im Rattennest. Leider sah er alles andere als berüchtigt aus. Bettler, Penner und Squatter verkauften hier ihre minderwertigen Waren...
„Wenn man das richtig heiße Zeug haben will, muss man wohl wen kennen, der wen kennt, oder?“, stellte er halb fragend fest und blickte zu Ashoka, die ihn dann auf das Hochhaus aufmerksam machte.
„Boulder? Naja, vielleicht will er ja einen Teil vom Orichalkum Erlös haben. Dafür gibt er uns ein paar Bodyguards mit. Dann kommen wir auch heile an.“, schlug Sam vor.
„Wir könnten aber noch kurz auf dem Markt schauen, was es dort gibt...“ Sam war bereits im Getümmel. Er war zwar nicht der Party(meta)mensch, aber Smalltalk mit den Anwohnern, das konnte er. Und so bekam er mit, dass vor einiger Zeit anscheinend Lichter am Himmel gesehen worden waren. Vielleicht eine Erscheinung vom Orichalkum? Er kam mit einer kurzen Wegbeschreibung zurück zu Ashoka und fragte sie, ob dies der richtige Weg sei. Denn wenn ja, dann wussten bereits viele von dem wertvollen Material.

Subject: Re: I. Orichalcum Fri 16 Aug 2019, 19:38

Ashoka fluchte: “Sam, verdammt! Bleib hier!” Und schon war er im Getümmel verschwunden.
“Der trink sicher wieder nen Haufen Lightning Brands oder Soy-Energy-Drinks, so hyperaktiv, wie der ist...“, brabbelte Ashoka und bahnte sich ihren Weg durch die Menge, um weiter voran zukommen. Im Notfall hatten sie ja noch ihre Comlinks... auch wenn der Empfang hier... nahezu nicht vorhanden war. Es dauerte ein Paar Minuten, bis Ashoka sich bis zur Mitte des Marktplatzes gekämpft hatte und Sam wieder auf sie zukam, scheinbar mit neuen Infos.
Ashoka nickte nur: „Scheint der richtige Weg zu sein und nein, wir geben nichts ab, wir schaffen das auch allein...“ Über ihnen wurde es immer dunkler und ein lautes Donnergrollen erhallte. Kurz hielten die Meta-Menschen inne und es wurde für den Bruchteil einer Sekunde still, bevor es noch hektischer zuging. Shops wurden zusammengeklappt, Laden wurden geschlossen, Sachen zusammengepackt, Meta-Menschen eilten davon.
„Na wunderprächtig!“, murmelte Ashoka noch und zog Sam am Arm mit sich, gerade als es anfing zu regnen. Sie zog sich den Mantel über den Kopf und deutete Sam, das Gleiche zu tun, während sie einigen hektisch flüchtenden Passanten folgten – jedoch weiterhin in die Richtung, in die sie ohnehin mussten, der Faith Road folgend. Als einige der Regentropfen auf Ashokas Hand trafen, mit der sie ihren Mantel hielt, fing es an zu brennen und zu jucken.
„Saurer Regen...“, murmelte sie nur durch das laute Geprassel des Regenschauers, der den Staub und den Dreck unter ihren Füßen aufweichte und in eine ätzende Masse aus Säure und Dreck verwandelte. Fast am Ende des Marktes folgten sie ein Paar Passanten in eine Ruine mit einem rostigen Schild auf dem vermutlich mit Blut geschrieben stand: Rat-Skins. Sehr einladend. Sie deutete Sam hinein und zog ihn gleich mit, da sie nicht wusste, ob er bei Donnergrollen und Regen überhaupt etwas verstand. Sie stießen die nicht verschlossene Tür auf und fanden sich in einem Eingangsbereich wieder. Hier Standen ein Paar stümperhaft zusammengezimmerte Tische und Stühle. Kerzen und kleinere Laternen brannten im Inneren. Irgendwo brummte ein Aggregat, es stank nach Diesel und Verwesung. Jugendlich wuselten herum. Bei näherem Hinsehen erkannte man, dass sie Felle trugen über Kopf und Schultern, teilweise sogar als Jacken, Beinwickel oder gar Armwickel. Ein Paar spielten Karten, ein Paar tranken etwas und nagten an irgendwelchen Fleischresten. Zumindest regnete es hier nicht hinein.

Subject: Re: I. Orichalcum Fri 16 Aug 2019, 20:03

An diesen Regen musste man sich gewöhnen. Er kannte ihn zwar aus Tacoma, wo ihm seine Oma und seine Mama immer sagten, er solle nicht im Regen spielen, aber damals, den einen Tag, als er doch im Regen gespielt hatte, bekam er nur ein wenig Ausschlag und es juckte etwas – damals natürlich eine unglaubliche Qual, wie er empfand. Aber hier? Er hatte gesehen, wie ein irrer, fast nackter Typ, der sich mitten auf dem Marktplatz mit Ratten übersät hatte, die aber seltsamerweise ziemlich zahm wirkten, vom Regen erfasst wurde und schreiend davon rannte. Sam hatte sich eingebildet, dass die Haut des Typen Blasen bildete, wo der Regen ihn erwischte. Aber vielleicht war das auch einfach nur ein verrückter Schamane, der ne' Show abzog.
Um das Ganze nicht zu riskieren, zog er seinen Plastik-Kapuzen-Poncho über und kam sich vor, als hätte er ein Tutu an. Ashoka zog ihm am Arm in irgendeine dunkle Spelunke.
„Rat Skins, wie originell.“, meinte Sam, ohne sich vorher wirklich umgesehen zu haben. Als er dann ins Innere schaute und den Benzin-Schnaps-Irgendwas-Süßes-Geruch einatmete, wurden sie von allerlei Augenpaaren angestarrt.
„Ähm, du Ashoka. Ich glaub das ist keine Bar.“, flüsterte er ihr zu, nachdem er an ihrem Ärmel gezupft hatte.
„Wir haben hier ungern Gäste, aber wo ihr schon mal da seid...“ Ein Ork, echt groß gewachsen und echt hässlich, mit Narben im Gesicht, einem halb zerfledderten Auge und frischen Schnitt spuren an den Armen, gekleidet in alle möglichen Felle - wohl sicher einer dieser Berserkertypen! - stand von seinem mächtigen Thron auf, wenn man eine ziemlich coole Ansammlung von Schrott als mächtig ansehen konnte... Aber ja, konnte man! Das zeugte von Reichtum im Nest! Ein paar andere Orks, Menschen und sogar ein Troll, der sich in den niedrigen Räumen schräg zur Seite bückte, um rein zu passen, sahen sie ebenfalls grinsend an.
Die paar Jugendlichen, halbstarken Fell-Boys rannten auf Ashoka und ihn zu, liefen aber vorbei, hinaus. Anscheinend wollten sie sich ein paar Verbrennungen holen – schien hier cool zu sein, dachte Sam und hatte fast seine Waffe gezogen.
„Ashokaahaa, lass uns abhauen!“, zischte Sam und zoppelte noch ein wenig mehr an ihrem Ärmel.

Subject: Re: I. Orichalcum Sun 12 Apr 2020, 18:21

Ashoka hob abwehrend die Hände oder vielleicht war es auch Zeichen des „Hände hoch hebens“ und sich ergebens.
„Hey Leute, wir wollen echt keinen Ärger. Wir haben nur die Wahl zwischen dem radioaktiven Regen dort draußen und euch? Und ihr seid mir um Einiges lieber!“ Sie kramte in einer ihrer Taschen herum und holte mehrere Päckchen hervor, die sie dem Ork zu warf. Es waren ein Paar dieser abgepackten FunCubes. Essen war hier Mangelware und das war zumindest ein schneller Energie- und Eiweiß-Lieferant. Zumal sie diese Dinger in ihrer Bar in Unmengen hatte und es ein billiger Snack für Betrunkene war, den sie auch noch steuerlich absetzen konnte.
„Hier, als Zeichen unseren guten Willens. Wir wollen echt keinen Ärger!“, bestätigte sie erneut und versuchte es auf die diplomatische Art. „Sobald der Regen aufgehört hat, verschwinden wir wieder!“ Sie wusste zwar nicht, ob es fruchten würde, aber einen Versuch war es wert, bevor sie auf Unschuldige und Kinder schossen. Den Anführer-Ork und den Troll galt es im Notfall als erstes auszuschalten und der Rest würde dann hoffentlich Frieden geben. Sie nickte kurz Sam zu in Richtung des Orks und des Trolls. Falls es nicht funktionierte, diese Truppe mit FunCubes und ein Paar Nuyen zu besänftigen, müssten sie aggressiveren Mitteln greifen.

Subject: Re: I. Orichalcum Tue 21 Apr 2020, 20:01

Und ein paar Fun Cubes sollten sie ruhig stellen? Jaaa... genau. Sam ahnte böses. Böses wie in Mad Max, einen Film aus dem 20. Jahrhundert. Dor rannten sie alle seltsam post-apokalyptisch gekleidet, herum, verbrannten sich in der Sonne den Pelz und schossen mit ihren Schrott Waffen auf alles was Benzin oder was zu essen hatte. Nunja, Ashoka gab ihnen etwas zu Essen. Benzin hatte Sam gerade nicht dabei, aber er kramte in den Taschen nach etwas brauchbaren und warf dann kurzerhand eine Packung Kaugummis auf den Tisch. Er blickte zu Ashoka und zuckte mit den Schultern. "Mehr hab ich nicht dabei. Warum rennst du eigentlich mit Fun Cubes durch die Gegend?", stellte er sich selber und ihr die Frage.
Doch ihre Geste hatte anscheinend Wirkung. Einige der jüngeren Mitglieder der Gang, rannte zu den Almosen, hob sie auf und gierig zogen sie sich zurück, sodass nur noch der Troll, der Oberboss-Ork, ein Mensch sowie zwei weitere Minion-Orks geblieben waren. Der harte Kern der Gruppe anscheinend. Fast schon war Sam siegessicher und legte seinen Holster mit seiner brandneuen Waffe frei, sodass sie diese bestaunen konnte. Er war zwar kein Fan von Faustfeuerwaffen, doch sein Papa hatte ihm das eine oder andere beigebracht. Hier im Gebäude war es definitiv zu eng für sein Gewehr. Warum hatte er überhaupt eines mitgenommen? Sie waren hier im Rats Nest. Er hätte einen Flammenwerfer kaufen sollen!
"Hah!", sagte der Ork schließlich und stand von seinem Thron auf. "Ein bisschen was zu Essen und Kaugummis? Was habt ihr denn noch? Das ist hier in der Gegend ein exklusives Etabl... Ebatism... Ebtablissmount. Da gehört ne Stange Eintrittsgeld dazu, wisst ihr?" Er grinste böse und erntete soetwas wie Aplaus in Form eines bösen Grinsens seiner Ganger.
"'shoka... ich will immer noch raus. Hast du noch was für die? Ich... ich könnte sonst meine Fubuki ausprobieren." Sam blinzelte ihr zu und deutete unauffällig auf seine Waffe.
Der Troll bewegte sich mittlerweile auf sie zu, hatte sogar eine Art Speer in der Hand. Anscheinend machte er den Höhlentroll aus LotR nach... in Moria... und Sam hatte sein Mithril-Kettenhemd vergessen!

Subject: Re: I. Orichalcum Sat 13 Jun 2020, 19:48

Ashoka besah sich, wie die Kinds sich gierig die Almosen schnappten. Nur der Troll, ein Mench und zwei Orks zeigten sich wenig beeindruckt. Sie hob die Hände in die Luft und offenbarte den Griff ihres Gewehrs, den sie unter ihrem Ledermantel trug.
“Hey, Fun Cubes helfen immer! Egal ob Kater oder Hunger. Die sind super!”, meinte sie noch zu Sam. “Außerdem kann ich die in Großbestellung einkaufen!” Sie zuckte die Schultern, bevor sie sich den Gangern zuwandte.
“Jungs. Ich kann euch nur das hier geben! Aber nicht vervös werden, ja?!” Sie schob ihre Linke Hand in ihre Hosentasche und holte einige an Nuyen an Trinkgeld hervor. Es waren vielleicht 20 Nuyen in kleinsten Währungen, was sie in der Nacht davor bekommen hatte. Sie kramte diese hervor und legte sie auf einen der Tische, während sie wieder beide der Hände hob. Das war sicher mehr, als die meisten von ihnen am Tag sahen – oder so hoffte sie zumindest, Mehr hatte sie nun wirklich nicht dabei.
“Jungs, bitte, wir wollen nur den Regen überstehen und verschwinden dann. Wirklich! Wir wollen keinen Ärger und haben nichts!”

Subject: Re: I. Orichalcum Sun 14 Jun 2020, 07:49

"Die paar Nuyen?", flüsterte Sam nervös. "Ich dachte immer die Bar wirft mehr ab..." Er seufzte und sein Blick fokussierte sich auf seine Gegenüber. Besonders den fetten Troll, der gerade auf ihn zu kam und dann – nach dem Geld schnappte. Man merkte förmlich, wie im Kopf des Trolles ein massiver, riesiger Schieberechner von kleinen Troll Gehirnzellen aufgestellt wurde und dann wurden riesige, bunte Kugeln auf Befehl eines Troll-Mathematikers hin und her geschoben, bis endlich, nach grausamsten Anstrengungen für die kleinen Troll Gehirnzellen, das – beinahe – richtige Ergebnis heraus kam: "Zwölfzig", sagte der Troll an seinen Ork-Boss gewandt. Dieser nickte nur, was nicht unbedingt dazu beitrug, dass sich Sams Muskeln in irgendeiner Art und Weise entspannten. Im Gegenteil, denn jetzt waren sie alles mehr oder minder wertvolle los. Waffen hatten sie noch, aber die gab er nicht her, nur über seine Leiche. Und das war wohl hoffentlich nicht der Plan des heutigen Nachmittages...
"Ist gut Alter", lachte der Ork-Boss plötzlich los und vor Sam wurde ein breiter Troll-Grinser offenbart, der den furchteinflößenden Höhlentroll aus Moria irgendwie fast schon niedlich erschienen ließ. Das war wohl auch der einzige Grund, weshalb Sam in dem Moment nicht nach seiner Waffe gegriffen hatte, denn die Pranken des Trolls waren schwungvoll auf seiner Schulter gelandet und hatten ihm anscheinend einen freundschaftlichen Schulterklopfer verpassen sollen. Sam verlor fast das Gleichgewicht und stolperte nach vorne in den Raum. Seine Schulter fühlte sich an, als habe man diese mit einer Gusseisernen Pfanne behandelt und die Ganger fingen an zu lachen.
"Seid willkommen im Rat's Nest.", meinte der Ork. "Ich hoffe ihr nehmt uns unseren Spaß nicht übel. Wir müssen doch ne Show für unsere Anwärter abziehen." Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Nuyen und Funcubes, sodass der anwesende Mensch sich daran machte alles einzusammeln – inklusive Kaugummi.
"Eure Geschenke werden wir allerdings trotzdem weitergeben. Die Show muss ja auch glaubwürdig sein. Auch wenn ihr das nächste Mal besser nicht mit Nuyen ankommt. Die braucht hier draußen keiner. Gibt ja auch nichts zu kaufen außer Müll." Er lachte wieder aus vollen Kehlen und machte eine Geste, die zeigen sollte, als was diese Bar überhaupt bestand: Müll, Abfall, Schrott.
"Mein Name ist Nomad und mir gehört der Laden und ein paar andere. Das hier ist meine Gang und zusammen versuchen wir hier 'ne Art Polizei für die armen Schlucker hier draußen zu sein." Er machte eine kurze Pause und beugte sich nach vorne, anscheinend um sie genauer zu begutachten. "Ihr allerdings seid nicht von hier. Zwar keine Bellevue-Pisser oder Swat-Teams, die mal wieder versuchen hier Ordnung zu bringen, aber zumindest keine vom Rat's Nest. Also, was wollt ihr hier?"