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| Ghost Love Story (WIP) | |
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Gnireah
Name : MeinCtutW Metatyp : Fuss Größe : 48 Anzahl der Beiträge : 43 Anmeldedatum : 2022-09-14
| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Sat 29 Apr 2023, 02:50 | |
| "Scheiße Leo, was hab ich da wieder gemacht?" Sie erinnert sich noch ganz klar an gestern Mittag, als sie ihren Enkel, den sie doch so sehr liebte, wieder einmal komplett verschreckt hat. Sie schiebt das auf ihren exzessiven Alkoholkonsum, doch in ihrem Inneren meldet sich eine Stimme, die einfach sagt: "das bist du." Doch so will sie nicht sein, zumindest nicht bei Leo. Sie wird sich wohl von heute auf Morgen nicht mehr ändern. Also bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich bei Leo zu entschuldigen. Wenn ihr das doch nicht so schwer fallen würde. Sie kann ja schlecht zu ihm gehen und sagen, 'Sorry, Leo. Das war Mist, alles wieder gut.' Er würde ihr das eh nicht abkaufen. Sie überlegt lang und hart und auf einmal kam es ihr. "Apfelkuchen!" Mathilda steht mitten im Wohnzimmer, mit erhobenem Zeigefinger und fragt sich verschämt, ob sie das gerade wirklich laut ausgerufen hat. Hat sie. Ist ja auch egal, hat ja schließlich niemand gesehen. Sie stapft in ihre Küche und muss feststellen, sie hat nur einen alten, verschrumpelten Apfel im Haus. So würde das nicht funktionieren. Sonntag würde sie auch keine mehr bekommen. Mathilda schaut sich kurz nach anderem Obst in der Küche um, findet aber keines. Sie nimmt sich fest vor, Montag die schönsten Äpfel der Stadt zu kaufen, um daraus den schönsten Apfelkuchen der Welt zu backen. Und wenn es nicht der schönste ist, dann zumindest der leckerste. Apfelkuchen kann sie, da Tabitha den auch sehr gerne mag. Obwohl nichts erreicht, begibt sie sich sehr zufrieden zurück ins Wohnzimmer und ersetzt alle Räucherstäbchen im Haus. Diesmal mit Apfelduft. | |
| | | Gnireah
Name : MeinCtutW Metatyp : Fuss Größe : 48 Anzahl der Beiträge : 43 Anmeldedatum : 2022-09-14
| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Sat 29 Apr 2023, 04:50 | |
| Leo steht im Außenflur. Er hat gerade die Tür hinter sich zugeknallt und ist sich nicht sicher, ob er wütend, enttäuscht oder sonst was sein soll. Auf jeden Fall ist er froh, erstmal weg zu sein. Er schaut konzentriert auf seine rechte Hand, und entscheidet sich dafür, wütend zu sein. 'Sowas macht man einfach nicht.' Bis zum Treppenhaus ist seine Wut allerdings wieder verflogen. Es fällt ihm sehr schwer, jemandem lange böse zu sein. Einen Groll zu hegen ist ihm einfach zu anstrengend und immerhin geht es halt auch immer noch um seine Oma. Unbewusst hat er ihr schon wieder verziehen. Im Treppenhaus angekommen hält er inne. Was nun? Einfach zurück nach Oben und wieder zocken und sonst nichts machen? Das klingt selbst für ihn lahm, gerade weil er ja nun quasi eh unterwegs ist. Also geht er die Treppen hinab und entschließt sich in die Stadt zu gehen. Vielleicht findet sich ja ein neues Buch oder irgendein Spiel für seine Konsole. Außerdem muss er sich jetzt auch irgendwo ein Abendessen besorgen.
An der Hauptstraße angekommen schaut er sich gewissenhaft um. Heute kann er nichts außergewöhnliches feststellen also überquert er die Straße. Heute ist es leider wieder sehr nebelig und hier und da wandern ein paar Geister verloren durch Kanterburg. Zum Glück scheinen diese sehr verloren und behelligen ihn kaum. Er befindet sich nun am Platz im Stadtzentrum und steuert schnurstracks auf den Buchladen zu. Derjenige, in dem ihm noch vor ein paar Tagen der Geist einer Mitarbeiterin ins Ohr brüllte. Es ist nun mal der einzige Buchladen der Stadt und der Geist ist keiner der schwierigen Sorte. Er muss ihn einfach ignorieren, sofern er überhaupt anwesend ist. Heute ist dieser das nicht, also kann Leo sich in Ruhe umsehen. In der Fantasy-Abteilung findet er keine Bücher, die er nicht entweder schon selber besitzt oder interessant findet. Na dann halt zum Gameshop, irgendwas findet sich da immer. Auf dem Weg zum Ausgang bemerkt Leo etwas im Augenwinkel. Etwas Orangenes. Er schaut bewusst in Richtung des leuchtenden Flecks. Ein Mädchen blättert durch diverse Bücher. Nimmt abwechselnd ein Buch nach dem anderen aus dem Regal und stellt sie wieder zurück. "Oh, da ist Collette!", denkt Leo, während er schon in ihre Richtung geht. "Na? Nichts dabei?", Leo redet ohne nachzudenken. "Wonach suchst du denn?" Collette knallt erschrocken das Buch zu, in dem sie gerade blättert und dreht sich aprubt in seine Richtung. Als sie ihr Gegenüber erkennt entspannen sich ihre Gesichtszüge ein wenig und sie nimmt wieder eine bequeme Haltung ein. "Du bist's nur, Leo. Erschreck mich doch nicht so!" Sie lächelt ihn unverbindlich an. Er lächelt zurück. "Jaaa, tut mir Leid. Also?" Er zeigt auf das Buch in ihrer Hand. Collette schaut darauf und schiebt es zurück ins Regal. Dann hebt sie resignierend ihre Arme und sagt: "Ich schaue nach Büchern über Geister. Am besten mit Bildern. Aber ich glaube ich hab schon alle. Und du?" "Ähm, ich lese Fantasy. Die eher düstere mit niedrigem Powerlevel. Aber ich finde auch nichts." 'Leo, was redest du da? Powerlevel? WILLST du sie loswerden?', denkt er sich. Doch Collette antwortet unerwartet ernst: "Ja, versteh ich. Es ist schwer, 'ne gute Story zu schreiben, wenn Magie existiert. Ich meine, es gibt halt keine Beschränkungen oder so. Wie Superheldenfilme, weißt du?" Leo ist auf einmal wirklich sehr glücklich. "Ja ganz genau! Irgendwo fehlt die Spannung, wenn jederzeit ein noch besserer, stärkerer Typ einfach so aus dem Nichts auftauchen kann!" "Hast Recht!", erwidert Collette. "Ich selbst les ja keine Fantasy, aber wenn ich sehe was so im Kino läuft wird mir schlecht." "Aber sind Geister nicht auch so eine Art Fantasy?", fragt Leo, nicht unbewusst seiner gezielten Unwissenheit. Collette öffnet den Mund um etwas zu sagen, hält dann aber inne und überlegt kurz. Sie schaut nebensächlich in das Regal mit Büchern über Geistergeschichten. Dann schaut sie wieder zu ihm und sagt zögerlich: "Okay, ich sehe das so. Es gibt weltweit Berichte und Augenzeugen von Geistern. Es gibt aber keine über Elfen oder Orks. Naja und auch ein paar von Aliens, aber die sind bekloppt. Was ich damit sagen möchte, wenn immer irgendwer irgendwo meint einen Geist gesehen zu haben und sogar gewisse Fotos existieren, dann glaube ich, dass da irgendwas dran sein muss. Ich finde das unglaublich interessant." Sie schaut verschämt hin und her und sagt dann leise: "Also... das ist mir ein bisschen peinlich." Sie scheint wieder seltene Insekten unter ihren Füßen zu suchen. Dann, ganz leise, sagt sie: "Ich glaube, ganz ehrlich, es gibt Geister." "ICH AUCH!", tönt Leo prompt. "Hä?", macht Collette erschrocken. Leo rudert mit den Armen. "Also! Äh, ja klar! Ich meine...", ja bitte Leo? Was meinst du? "Ich meine, die Zeichen sind da! Was du sagst macht durchaus Sinn! Leider gibt es keine Beweise, nicht wahr?" Leo lächelt unbeholfen und fühlt sich auch ein bisschen schlecht. Collette schaut ihn skeptisch an. Was soll sie davon halten? Seine Antwort klang im besten Fall unglaubwürdig. Er macht sich doch nicht etwa über sie lustig. Nein, für so schlau, oder eher hinterhältig, hält sie ihn nicht. Sie glaubt ihm. Er ist ja auch ein netter Kerl. Dann lacht sie los. "Du bist echt komisch, aber auch irgendwie schön, dass du mich nicht für bescheuert hältst." "Ähm... dankeeee?" Er schaut sie entschuldigend und ein bisschen dämlich an. "Na, auf jeden Fall finde ich hier heute nichts.", sagt sie und geht aus dem Laden. Leo läuft ihr unbeholfen hinterher. Auf der Straße dreht sie sich nochmal nach ihm um. "Ciao, Leo!" "Äh... tschüss." Collette nickt ihm zu und geht ein paar Meter.
"Collette!" Sie dreht sich, nun ein paar Schritte entfernt, um. Sie schaut ihn fragend an. "Pizza?", fragt Leo. "Pizza, was?", erwidert Collette. "Möchtest du eine Pizza mit mir essen?" Wow, wenn man mit Collette spricht, muss man nicht nachdenken, denkt er sich. Die Wörter kommen von ganz alleine. Sie wendet sich von ihm ab und schaut die Straße herunter. Ihr Kopf neigt sich zur Seite, als würde sie irgendwas überlegen. Dann dreht sich sich wieder zu ihm um und sagt: "Na, sicher!" | |
| | | Gnireah
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| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Wed 03 May 2023, 02:50 | |
| Collette geht die paar Meter zu ihm zurück und schaut ihn erwartungsvoll an. Leo schaut nur dämlich aus der Wäsche, so eine Entwicklung hat er nicht erwartet. Sie schaut immer noch zu ihm auf, Collette ist ca. 10cm kleiner als er. Als Leo immer noch gedankenverloren in die Straße schaut, piekst sie ihm in die Rippen. "Au!", macht Leo und wird sich schlagartig seiner Umgebung bewusst. "Also", sagt er und reibt sich die Seite, "lass uns gehen." Er nickt in Richtung der Pizzeria am anderen Ende des Platzes. Collette nickt und geht voran, mitten über den Platz. Leo folgt ihr in kurzem Abstand und zieht lautlos sein Portemmonaie aus seiner hinteren Hosentasche. Er öffnet es und späht heimlich auf die Geldscheine darin. Da er sein Taschengeld eigentlich nie für irgendetwas ausgibt, würde das hier bei weitem genug sein. Leo schiebt seinen Gelbeutel zurück und und schaut wieder auf. Geradewegs in Collettes' stechenden Blick. "Hast du gerade dein Geld gezählt?", fragt sie. Leo, immer noch mit der Hand an seinem Hintern, ist wie versteinert. Er überlegt sich ein paar Ausreden und einigt sich auf: "Nein?" Collette schaut ihn schief an und sagt: "Du kannst doch nicht ein Mädchen einladen, und dann kein Geld haben." "Ich hab das Geld und ich lade dich ein!", sagt Leo und ein Funken Stolz entfacht sich wieder in ihm. "Ich wollte nur sichergehen." Sie nickt und ihr Lächeln wird ein bisschen breiter. Sie dreht sich von ihm ab und geht zur Pizzeria. 'Vielleicht ist mit Collette reden doch nicht so einfach.', denkt Leo und folgt ihr wie ein braves kleines Hündchen.
Sie setzen sich an einen Tisch vor dem Lokal. Collette schaut interessiert an ihm auf und ab. Leo hat nur Augen für diverse Geister, die hier und da über den Platz schweben. Sie nähern sich aber nicht, deswegen entspannt sich Leo ein wenig. "Stimmt was nicht?", fragt Collette. Leo schreckt auf, lässt sich aber nichts anmerken. Sein Fokus sollte jetzt wirklich woanders liegen. "Nein, alles in Ordnung.", sagt er und richtet seine volle Aufmerksamkeit auf sein Gegenüber. Jetzt erst fällt ihm auf, dass sie nicht wie üblich einfach Jeans und T-Shirt trägt. Heute trägt sie Schulterfrei. Dass sie Schultern hat ist ja klar, aber Leo trifft diese Erkenntnis wie ein Schlag. Ein weiteres Detail sticht ihm auf einmal ins Auge. Sie trägt ein Halstuch. Ein weißes Tuch mit der Stickerei irgendeiner Blume, die Leo noch nie zuvor gesehen hat. Bevor Leo noch weiter auf sie starren konnte, kommt ein Kellner an den Tisch. Er nimmt ihre Bestellung auf und geht wieder.
"Hast du dich so langsam sattgesehen?", fragt Collette ohne böse Absichten. Leo's Augen wandern blitzschnell auf die Tischplatte vor ihm. 'Mit Collette umzugehen ist auch schwer. Du hast dich hinreißen lassen'. Seine Stimmung sinkt schlagartig, als ihm tief in seinem Inneren bewusst wird, dass er für so etwas einfach nicht gemacht ist. "Hey! Leo!" Er schaut abrupt nach oben, direkt in Collettes' sanftes Lächeln. Sie hebt einladend ihre Arme. "Du schaust so interessiert, was möchtest du wissen?" In Leo's Kopf fliegen die Gedanken hin und her. Ihm fliegen so viele Gedanken durch den Sinn, dass er sich auf keinen festlegen kann. Der einfachste fließt aus ihm heraus. "Was sind das für Blumen?" Collette schaut an sich herab und hält dann einen Zeigefinger an ihr Halstuch. "Diese hier?" "Ja." Leo schaut wieder auf, seinen Blick auf ihren Hals gerichtet. "Das sind Statizen. Meine Lieblingsblumen." "Die sehen sehr unscheinbar aus", sagt Leo. "Also warum gerade die?" Der Kellner kommt mit ihren Pizzen und stellt sie auf den Tisch.
Collette schaut dem Kellner hinterher, bis dieser wieder im Lokal verschwindet. Dann wendet sie sich an Leo und sagt: "Ich verrat es dir, wenn du mir auch was von dir verrätst." Sie lächelt schelmisch.
Last edited by Gnireah on Tue 23 May 2023, 02:50; edited 1 time in total | |
| | | Gnireah
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| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Sat 20 May 2023, 04:58 | |
| Leo ist sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob ihn die Bedeutung der Blumen wirklich so sehr interessiert. Es gibt ein Plethora an Fragen, die sie ihm stellen könnte, die ihn alle in eine unangenehme Lage bringen würden. Klar, für die offensichtlichen Fragen, wie etwa sein fehlender Finger, haben er und Tabitha sich schon vor langer Zeit auf eine Geschichte geeinigt. Dann war da aber noch die Frage, warum Leo manchmal im Zickzack über die Straße zu gehen scheint. Oder warum er manchmal spontan einfach mitten in der Bewegung verharrt. Das zu erklären ist ein bisschen schwerer und Leo hat auch gar keine Lust darauf. "Ich glaube so wichtig ist mir das dann doch nicht", sagt Leo und greift nach einem Stück Pizza. Er hat wie eigentlich immer Thunfisch und Zwiebeln bestellt. Collettes' Pizza ist um einiges bunter als seine. Da sind grüne Klumpen, wohl Brockoli, anscheinend auch Pepperoni und Jalapenos? Leo wünscht ihrem Magen alles Gute und schaut unauffällig von seinem Stück Pizza auf. Er erwartet, Collette beleidigt oder enttäuscht zu sehen. Aber sie lächelt nur schlau, oder eher abschätzend. Leo ist etwas schlecht im Gesichterlesen. "Wieso?", fragt sie beim Kauen. "Hast du etwa was zu verbergen?" Er weiß, sie meint das nicht ernst, doch trotzdem baut sich wieder eine gewisse Menge Stress in ihm auf. JA, er hat eine Menge zu verbergen, aber davon weiß niemand was. Auch Collette nicht. Also entspann dich wieder. Leo schlingt ein weiteres Stück seiner Pizza herunter. "Natürlich nicht", sagt er, und es klingt sogar glaubwürdig. Collette nickt und belässt es dabei. Ein paar Minuten essen sie in Stille ihre Pizza. Dann ergreift Collette plötzlich das Wort. "Leo, du sagtest eben im Buchladen, du würdest auch an Geister glauben. Meintest du das ernst?" Sie sieht ihn nicht an. "Naja, ein bisschen.", erwidert Leo. "Du hast dich ziemlich energisch angehört..." In ihren Worten liegt eine gewisse Spannung. Leo kann sich gut mit ihr unterhalten, bis jetzt, aber das ändert nichts daran, dass er in zwischenmenschlichen Dingen immer sofort die Orientierung verliert. Erwartet sie etwas von ihm? Enttäusche sie jetzt nicht. "Okay", sagt er. "Tue ich. Nicht nur ein bisschen." Das Gespräch wird ihm sehr schnell sehr unangenehm. Er konzentriert sich auf seine Pizza. "Jungs haben echt 'nen gesunden Appetit, was?" Leo schaut erschrocken auf. Dann wieder zu seinem Teller, dann zu ihrem. Während er Dreiviertel seiner Pizza quasi eingeatmet hat, ist sie erst bei ihrem dritten Stück. Ihm fällt dazu nichts ein, also starrt er einfach auf seinen Teller. "Leo!", sagt Collette streng und wedelt mit ihrer Hand vor seinem Gesicht rum. "Hä?", macht er nur und schaut leer in die ungefähre Richtung seines Gegenübers. Collette legt den Kopf in den Nacken und seufzt einmal ruhig. Dann blickt sie ihn mit einem neutralen Ausdruck an. "Leo, es ist mir völlig egal, wie schnell du deine Pizza isst. Es ist mir auch völlig egal, wenn du während des Unterrichts völlig geistesabwesend aus dem Fenster starrst. Wenn du während unserer Pausen alleine für dich bist und so eigentlich mit niemandem was zu tun haben willst, ist das auch okay. Das ist deine Sache. Wenn du ein Mädchen zu einer Pizza einlädst, und dann wieder in deiner eigenen kleinen Welt verschwindest, ist das auch völlig in Ordnung." Er richtet seinen Blick nun gezielt auf sie und runzelt die Stirn. "Aber...?", fragt er. "Aber!", sagt Collette und schaut ihn ernst an. "So ein Schwachsinn geht bei mir nicht durch. Ich muss hier nicht mit dir sitzen. Und doch tu ich das! Mir hat noch nie auf offener Straße ein Junge hinterhergerufen um mich einzuladen. Du bist hundertmal interessanter als der Rest unserer Klasse. Ich glaube, niemand sonst wär bereit mit dir so abzuhängen. Ich biete dir hier was an, geb dir wenigstens ein bisschen Mühe." Sein Gehirn macht einen kleinen Schwenker zu Mirko, der hundertprozentig mit ihm so abhängen würde. Aber der zählt kaum. Ein leichtes Lächeln breitet sich auf Leo's Gesicht aus, als sein Kopf den Rest des Gesagten dann endlich verarbeitet. Collette merkt das natürlich und sieht sehr zufrieden mit sich aus. Sie unterhalten sich ein bisschen über Geister und irgendwann hat Collette dann auch aufgegessen. Sie machte kurz anstalten ihre Pizza selbst zu bezahlen, doch Leo fährt energisch dazwischen. Immerhin hat er sie eingeladen. Sie stehen auf und verabschieden sich. Bevor Collette sich umdrehen kann um nach Hause zu gehen, macht Leo noch einmal auf sich aufmerksam. "Kann ich dich was fragen, ohne das du was gegenfragst?", fragt er zögerlich. Sie legt wieder charakteristisch ihren Kopf schief und nickt ihn dann auffordernd an. "Sind wir Freunde?" Ihr Kopf wandert von ihrer rechten auf die linke Schulter. Dann grinst sie breit und kichert ihr kleines Kichern. Sie boxt ihm spielerisch vor die Brust und sagt: "Du bist wirklich ein Trottel, Leo." Sie stellt sich Gerade hin und nickt dann einmal kurz, bevor sie sich endgültig umdreht und geht. | |
| | | Gnireah
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| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Tue 23 May 2023, 04:15 | |
| Leo schaut ihr nach, bis sie am Ende des Platzes schlussendlich im Nebel verschwindet. Er lächelt in sich hinein und wendet sich um zu gehen. Direkt vor ihm wabert ein Geist durch die Luft. Er starrt auf den Stuhl, auf dem Leo noch vor wenigen Sekunden saß. Leo erschreckt kurz innerlich. Aber darin ist er geübt, er lässt sich nichts anmerken. Der Geist legt seine Hände auf die Lehne des Stuhls und vergießt leise ein paar Tränen. Er hat wohl etwas gesehen, dass ihn an etwas zu seiner Lebenszeit erinnert hat. Leider kann Leo hier nichts tun. Er darf den Geist nicht merken lassen, dass er ihn sieht. Also geht er langsam los. Der Geist des jungen Mannes dreht seinen Kopf zu ihm, als Leo an ihm vorbeigeht. Sein tränenüberlaufendes Gesicht zu einer leidenden Fratze verzerrt. 'Tut mir Leid, Kumpel', denkt Leo und versucht den Geist so gut es geht, zu ignorieren. Er macht unauffällig einen Schritt zur Seite und geht strammen Schrittes nach Hause. Durch die dichten Nebelschwaden, die so typisch für Kanterburg sind, wandern heute wieder ebenso typisch viele Geister. Leo fällt auf, dass heute keiner von ihnen irgendwie gruselig ist. Alles normale Gestalten die verloren durch die Straßen wandern. Er nimmt sich vor, heute keinem von ihnen auszuweichen. Es schaudert ihn ein paar mal, aber solange die Geister nicht irgendwie entstsellt oder aggressiv sind, hat er damit glücklicherweise kaum ein Problem. Er erreicht die Hauptstraße, schaut sich wie immer gewissenhaft in beide Richtungen um, und überquert sie. Im Park vor seinem Haus sieht Leo die blinde Frau auf einer Bank und hebt zum Gruß die Hand, wohlwissend, dass sie ihn nicht sehen kann. Die Frau dreht den Kopf nach Rechts auf den leeren Platz neben ihr und scheint zu lauschen. Dann wendet sie den Blick wieder in ungefähr seine Richtung und erwidert seinen Gruß. Neben ihr sitzt die ätherische Gestalt von Rüdiger und nickt ihm zu. Leo würde die Beziehung der beiden zueinander wohl nie verstehen, und um ehrlich zu sein interessiert ihn das auch nicht. Also nickt er Rüdiger auch zu und begibt sich in das Treppenhaus seines Wohnkomplexes. Er steigt in den ersten Stock und merkt jetzt schon instinktiv, dass er im Zweiten wieder den Geist sehen würde. Den einen, bestimmten Geist. Und er hat recht. Im Zweiten Stock angekommen schaut er verstohlen in den Flur. Da steht er. Weißes Sommerkleid, breiter Hut mit blauer Schleife. Wieder vor der Tür seiner Oma. 'Wie die Motte zum Licht', geistern ihm die Worte seiner Oma durch den Kopf. Der Geist sieht ratlos aus, schaut entschlossen auf die Tür und seine rechte Hand hebt sich, um anzuklopfen. 'Tu das nicht!', denkt Leo. 'Du hast ja keine Ahnung!' Der Geist schreckt auf und schaut erschrocken den Flur hinunter direkt in Leo's Richtung. Aus irgendeinem Grund hat Leo diesmal gar keine Angst. Der Grund ist wahrscheinlich Collette, aber das weiß er nicht. Er begegnet dem Blick den Geistes und schaut in seine dunkelgrünen Augen. Der Geist der jungen Frau scheint sich zu entspannen. Sie dreht sich zu Leo um und lächelt sanft. Dann legt sie die Hände in den Schoß und verbeugt sich leicht. 'Das reicht jetzt, Leo!', meldet sich eine Stimme in seinem Kopf. Und sie hat recht. Er wendet seinen Blick ab und geht geschwind die Treppe empor. In seiner Wohnung schmeißt er, wie immer, seine Schuhe in den Flur und geht in die Küche. Dort sitzt Tabitha, mit einer Tasse Tee in der Hand und einer Zeitschrift vor ihr ausgebreitet. "Hi, Leo!", sagt sie fröhlich und auch ein bisschen müde. "Was machst du denn hier?", fragt Leo und setzt sich zu ihr. "Mirielle ist dann doch aufgetaucht. Sie war wohl doch schneller mit dem fertig, was auch immer sie gemacht hat. Wie sieht's mit Abendessen aus?" "Ich hatte schon." "Mh okay, was gab's denn?" "Pizza." Tabitha will gerade einen Schluck Tee nehmen, hält aber in der Bewegung inne. Sie scheint zu überlegen. Dann stellt sie die Tasse wieder ab. "Sag mir nicht, du bist alleine 'ne Pizza essen gegangen. Das wäre wirklich traurig." Leo verdreht dramatisch die Augen und seufzt laut. "Du bist verdammt neugierig, Mama." Seine Mutter hebt die Tasse wieder, nimmt einen Schluck und Leo meint zu sehen, wie sich ihre Mundwinkel ach so leicht nach oben biegen. "Na schön.", sagt sie. "Dann mach ich mir selbst was kleines." "Ich geh auf mein Zimmer.", erwidert Leo und steht von seinem Stuhl auf. Er verlässt die Küche und schaut sich im Türrahmen nochmal nach seiner Mutter um. Diese grinst in ihre Tasse. Na toll. Leo hebt im Wohnzimmer seine Konsole auf und wirft sich in seinem Zimmer aufs Bett. Ein paar Minuten zockt er vor sich hin. Dann wandern seine Gedanken wieder zu dem Geist im zweiten Stock und seine grünen Augen. Es ist wohl leichtsinnig zu glauben, der Geist wüsste nun nicht sicher, dass Leo ihn sehen kann. Aber warum hat er deswegen keine Bedenken? Beim letzten Mal war er doch noch so in Panik verfallen, aber diesmal... Nur weil sie so freundlich aussieht? Und wieder fragt er sich, ob er nicht einen großen Fehler gemacht hat. | |
| | | Gnireah
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| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Sat 27 May 2023, 03:49 | |
| Leo wacht ausgeschlafen und erfrischt auf. Heute ist Sonntag, also hat er den ganzen Tag allein für sich. Er setzt sich in seinem Bett auf und streckt sich herzhaft. Dann steigt er auf und geht an sein Fenster. Als er die Vorhänge zur Seite schiebt, strahlt ihn die Sonne an. Heute ist wieder ein weiterer wundervoll sonniger Tag in Kanterburg. Leo geht zu seinem Kleiderschrank, nimmt ein paar Kleidungsstücke heraus, und ihm nu war er angezogen. Danach folgt seine morgendliche Routine im Bad, die er mit Bravour absolviert. Aus der Küche ertönt die Stimme seiner Mutter: "Leonhardt, mein Sohn, das Frühstück ist fertig!" Leo stolziert durch den Flur in die Küche. Tabitha hat ihm ein feines englisches Frühstück mit Würstchen und Bohnen gezaubert. Außerdem Toast und selbstgemachte Zitronenmarmelade. Die mag er sehr gerne. Er setzt sich an den Tisch und isst. Er muss wohl eine ganze Weile so da mit seinem Frühstück gesessen haben., denn auf einmal macht Tabitha auf sich aufmerksam. Sie hält eine Tasse frisch gebrühten Kaffee in der Hand und schaut ihn fröhlich an. "Beeil dich ein bisschen, mein Sohn, Collette wartet auf dich." Aber natürlich, er ist heute mit Collette verabredet. Soweit er weiß, wartet sie schon unten im Hof auf ihn. Leo beendet sein Frühstück und dankt seiner Mama ausgiebig. Dann schlüpft er sofort in seine Schuhe und verlässt die Wohnung. Die strahlende Sonne Kanterburgs wärmt ihm das Gesicht. 'So ein schöner Tag', denkt er sich, aber irgendwo in ihm drinnen hegt er ein paar Zweifel. Er weiß aber nicht, wieso.
Er geht das Treppenhaus herunter und unten im Hof wartet schon Collette auf ihn. "Hi, Leo!" sagt sie. "Hi, Collette", erwidert Leo und sie umarmen sich zur Begrüßung. Sie lösen die Umarmung. "Leo, darf ich dir meine Freundin vorstellen?" Leo blickt auf die Gestalt rechts neben Collette. Er hat sie vorher nicht bemerkt, er hatte nur Augen für seine Freundin. "Also", sagt Collette. "Das ist _______, eine gute Freundin von mir. Ich hoffe ihr versteht euch." Leo hat den Namen nicht verstanden, will aber auch nicht unhöflich sein, also reicht er ihr die Hand. Die Dame neben Collette erwidert die Geste und streckt ihre Hand aus. Sie trägt ein schlichtes, weißes Sommerkleid. Außerdem trägt sie einen weißen Hut mit breiter Krempe und einer blauen Schleife. Ihre langen, schwarzen Haare gehen ihr bis zur Hüfte. Und egal, wie sehr sich Leo auch anstrengt, er kann ihre Gesichtszüge nicht ausmachen. Sie ergreift seine Hand und sagt:" Hi, ich bin _______, freut mich deine Bekanntschaft zu macheeeeeen...." Leo schaut erschrocken hoch in ihr Gesicht. Es ist ein schwarzes formloses Etwas mit zwei leuchtend grünen Dingern wo eigentlich ihre Augen sein sollten. Irgendwo in der schwarzen Masse ihres Kopfes brechen unzählige spitze, gelbe Zähne hervor. "Ich habe HUNGER und Du siehst ZUm AnbeiSSen AUs!" Leo versucht schockiert seine Hand zurückzuziehen doch die Hand des Mädchens ist nun auch schwarz und von Klauen bewehrt. Sie ritzen sich in seine Haut und als er seinen Arm gewaltsam zurückzieht, spritzt Blut. Sein Blut. Verzweifelt sucht er Collettes' Blick. Die steht stock und steif da, mit leerem Blick und weint. Leo's Verzweiflung schwindet. Stattdessen wird er wütend. Die Welt verschwimmt in einem Kaleidoskop aus Farben, genau in dem Moment, in dem Leo seine Faust in das formlose Gesicht des Wesens rammt.
Dann wird er wach. | |
| | | Gnireah
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| Subject: Re: Ghost Love Story (WIP) Sat 10 Jun 2023, 03:55 | |
| Leo schreckt schweißgebadet auf. Ein paar Sekunden sieht er hin und her, bevor er bemerkt, dass er sich in seinem Zimmer befindet. Er atmet einmal tief ein, und dann wieder aus. Albträume sind nichts Neues für ihn. Das bringt seine Veranlagung einfach so mit sich. Das Problem liegt jetzt darin, wie realitätsnah der Traum doch war. Er kennt natürlich Collette, und er kennt eine Person mit langem schwarzem Haar, Sommerkleid, und Sonnenhut mit blauer Schleife. Ihr Name war, ja was auch immer, Leo weiß ihn nicht und Träume sind auch wirklich nicht verläßlich. Mittlerweile ist sich Leo ziemlich sicher, einen Fehler gemacht zu haben. Er blickt sich in völliger Dunkelheit um. Sein Zimmer erscheint wie immer. Trotzdem steht er müde auf und schaut ob sein Fenster und seine Zimmertür fest verschlossen sind. Sind sie. Trotzdem fühlt er sich nicht sicher. 'Es war nur ein Traum', denkt er sich und geht zurück ins Bett. Leo wirft seine Decke über sich und atmet tief aus. 'Warum ist es so schwer, Ich zu sein?', lamentiert Leo. 'Ich kann ja nicht mal einfach nur schlafen!' Ironischerweise übermannt ihn die Müdigkeit in genau jenem Moment und beschert ihm einen ruhigen, erholsamen Schlaf. | |
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