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| | | Old acquaintances and new friends |  |
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Deus
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Sun 12 Apr 2020, 22:11 | |
| „Alter, Mann! Was soll die Scheiße!“, meldete sich eine aufgebrachte, männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Es ist kurz vor fünf Uhr morgens! Hast du nen Vogel! Zuerst spammst du mein Comlink mitten in der Nacht zu und dann rufst du mich an! Hast du keine anderen Hobbies, Alter!“ Die Stimme am anderen Ende hörte sich verschlafen, müde und alt an. „Was zur Hölle! Bist du pervers, Mann!“ Und dann erklang das Leerzeichen am anderen Ende der Leitung. Auf der anderen Seite wurde einfach aufgelegt. Zum Schluss hatte sich die Stimme traurig und wütend angehört. Beides zugleich. | |
| | | | Yorelias
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Sun 12 Apr 2020, 22:25 | |
| Konnte er einfach auflegen? Wieso... warum... was hatte... Nein, das war nicht möglich. Es war wichtig. Der Kontakt war wichtig. Wer auch immer Kez in der Realen Welt war. Wer auch immer er jetzt war, nachdem er nachempfunden hatte, was Raven ihm zeigte. Vor so vielen Jahren.
Kez war wichtig. Wichtig für sie. Wichtig genug, um ihre Absichten so zu verschleiern, dass nur er, eine Bank, Kez und... und ja, die Contess es wussten.
Er musste ihn also erreichen. Sofort, nachdem Kez aufgeregt aufgelegt hatte, schrieb er eine Textnachricht:
"Es tut mir leid Ihren Schlaf gestöröt zu haben. Wirklich. Ich weiß wie wichtig es ist, sich ausgewogen zu ernähren, genügend körperliche Ertüchtigung zu haben und dazu genügend Schlaf. Doch dies ist wichtig. Es geht um Raven. Ich bitte daher höflichst um einen Rückruf."
Anders konnte er es nicht formulieren in diesem Moment. | |
| | | | Deus
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Sun 12 Apr 2020, 22:59 | |
| „Alter, fick dich! Geht's dir noch gut!“, lautete die Text-Nachricht zurück, nachdem Kez die Nachricht noch aufgebrachter gelesen hatte. Er wollte sich eigentlich herum drehen in seinem Bett und endlisch weiterschlafen, denn die Nacht war lang und hatte bis 2 Uhr nachts gedauert, bis alle Kids versorgt waren und in ihren Betten schliefen. Aber diese Nachricht trieb ihn auch nach 10 Minuten noch umher. Also wählte er einfach die Nummer bzw. cklickte er nur auf Rückruf, bis der andere Typ am anderen Ende der Leitung abhob. Er ließ ihn nicht mal zu Wort kommen, bevor er loslegte:
„Hast du eigentlich keine besseren Hobbies, als Menschen mit der Vergangenheit zu quälen!? Raven ist seid bald 10 Jahren tot! Wer bist du überhaupt!? Und was willst du von mir?! Ich hoffe für dich wirklich, dass du keiner dieser Stalker-Freaks und auch nicht von hier bist, sonst hast du die Plexrats und noch weitere andere Gangs am Hals!“ Er klang wirklich aufgebracht.
„Und woher hast überhaupt diese Bilder?!“, wäre der Typ vor ihm gestanden, hätte Kez wirklich versucht, ihm den Hals umzudrehen! | |
| | | | Yorelias
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Mon 13 Apr 2020, 12:10 | |
| Yorelias ließ den Mann sprechen. Er konnte gut nachvollziehen, dass er aufgebracht war, denn anscheinend hatte Raven die Angewohnheit damals schon gehabt: zu verschwinden und die Leute im Dunkeln zu lassen. Der arme Mann wusste nicht, dass Raven weiter existiert hatte. All diese Jahre. Und sie hatte sich weiterentwickelt... Anscheinend kam sie besser mit der damaligen Situation klar, als dieser traurige Mann – denn ob er sich weiterentwickelt hatte, konnte Yorelias nicht genau sagen. Er hört sich nicht so an, als habe er die Ereignisse von damals verarbeitet.
„Kez, beruhigen Sie sich. Es ist... kompliziert. Aber bitte, sein Sie gewiss, dass ich mir keinen Spaß mit Ihnen erlaube. Die Lage ist ernst und bedarf eines kühlen Kopfes. Ich werde also nun auflegen. Und sobald Sie in der Lage sind, den Umstand zu verarbeiten, dass Ihre alte Freundin Raven noch lebt, dann melden Sie sich bei mir. Es ist wichtig.“ Er seufzte an seinem Ende der Leitung, wartete kurz und legte dann auf. | |
| | | | Kez Gelbero
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Mon 13 Apr 2020, 13:39 | |
| Klar als ob er noch schlafen konnte. Wie eine Statue saß er gerade im Bett. An Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Ominöse Bilder von Raven. Sonderbare Adressen und Kontakte, von denen er einen nur zu gut hatte: die Countess. Zu viele Bilder, zu viele schmerzhafte Erinnerungen... und dennoch konnte er sie nicht abschütteln, konnte sie nicht ausblenden. Raven hatte ihn damals abgetan als kleinen Bruder, hatte immer nur Augen für Cloud. Aber er liebte sie wie eine Schwester und mehr und wenn es auch nur den Ausblick auf eine Chance gab, dass sie das Ganze überlebt hatte, dann musste er diese Chance ergreifen. Er verbrachte eine schlaflose Nacht mit Fragen nach wie und wo. Dass Wyatt überlebt hatte, das wusste er, den zu diesen hatte er ja noch bis letztes Jahr Kontakt. Und als der Morgen anbrach, konnte Kez nicht länger warten. Er suchte seine besten und bewandertsten Schützlinge auf und ließ nach diesem Kontakt, der ihn nachts anrief fanden. Die wenigen Technomancer, die nicht der Countess in die Krallen gefallen waren, sondern nun seine Schützlinge waren, konnten das Signal zumindest auf Seattle eingrenzen. Bevor er aber seine Reise antrat, regelte Kez, wen die Führung übernehmen sollte, wer der Älteste der Plexrats war und wer auf alle Acht geben sollte. Er regelte die Hierarchien und dass jeder ein angemessenes Taschengeld bekam für die nächsten Tage. Er regelte auch, was passieren würde, falls er nicht wieder kommen sollte. Keine spaßige Sache, aber nun ja, die Ressourcen hatten sie im Moment durch zahlreiche Diebstähle und Runs und seine Kids wären gut versorgt in den wenigen Tagen, die er fort war. Natürlich verreiste er nicht unvorbereitet und lief sich in Seattle ein Paar Waffen, Panzerung und Ausrüstung von seinen Infomännern beschaffen, die er bei der Anreise übernehmen sollte. Ein Paar Runner hatte er natürlich auch bezahlt, um hin und wieder auf die jüngsten der Plexrats in London aufzupassen – nur für den Fall, dass es zu Übergriffen kam. | |
| | | | Deus
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Mon 13 Apr 2020, 13:41 | |
| Die Plexrats bestanden zum Großteil einfach aus obdachlosen Kindern, die auf der Straße lebten und nichts zum Leben hatten. Ihre Geschichte hatte mit kleineren Plünderungen von Restaurants angefangen, um sich über Wasser zu halten und den ersten Hunger zu stillen. Ursprünglich hatten sie sich von Resten und Abfällen ernährt. Doch mittlerweile waren sie weiter. Aus ganz England kamen Waisenkinder nach London, um sich ihnen anzuschließen und die Wunder und den Aufstieg in der Großstadt mitzuerleben. Weniger begabte und hochbegabte Kinder waren dabei. Aber jeder konnte seinen Beitrag zum Überleben und vor allem zum Aufstieg der Gang leisten. Sie hatten mittlerweile gelernt die Sicherheitsmaßnahmen und Kräfte zu umgehen oder gar außer Gefecht zu setzen. Die Hacker und Technomancer trugen auch ihren Teil dazu bei. Hatten sie zu Beginn noch in Belüftungssystem und Lüftungsschächten gehaust, so gab es nun richtige kleine Unterkünfte für die Kinder und so etwas wie ein System. Die Älteren brachten den Jungen bei, was sie zum Überleben wissen und können mussten. Und mittlerweile hatten sie ein ausgeklügeltes System bestehen aus Technomancern und Hackern, die die Sicherheitsbarrieren umgehen konnten, aus kleineren Kindern, die genug Unfug und Verwirrung stifteten und den älteren Kindern, die Schlösser knacken und sich heimlich einschleichen konnten, um bestimmte Läden, Runner oder gar Firmen auszunehmen. Sie wurden immer besser. Und das Geld bleibt nicht stecken. Es diente dazu, mehr verhungernde Kinder aufzunehmen, ihnen immer besser Chancen zu geben und aus den Barrens sogar aufzusteigen, darauf war Kez besonders stolz. Manche klauten so viel, wie sie kriegen konnten und waren mit dem Leben zufrieden, das sie führten. Andere stiegen mit der Zeit auf in die Mittelschicht und sogar teilweise in die Oberschicht. Andere wurden sogar adoptiert – wenn auch die wenigsten. Einige verließen die Plexrats, nachdem sie ein besseres Leben gefunden hatten und anderen tat noch immer ihren Teil für die Gang.
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| | | | Kez Gelbero
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Mon 13 Apr 2020, 13:42 | |
| Das war sein Traum von der großen Stadt, die Raven in ihm damals mit all den anderen geweckt hatte. Und er konnte auch seien Teil dazu beitragen und die Kids unterstützen. Er war Teil eines großen Ganzen geworden, das er nicht riskieren und auch erst recht nicht gefährden wollte und deswegen begab er sich allein auf den Weg nach Seattle. Es gab zwar Murren und Knurren in seinen Reihen, aber seine Plexrats ließen ihn gehen. In Seattle – nach einem langen Flug – konnte er dann im Außenbereich des Flughafens, außerhalb der Sicherheitsmaßnahmen seine Ausrüstung annehmen. Er fackelte auch nicht lange. Aber es war lange genug. Ihm war klar, dass seit dem letzten Anruf dieses Unbekannten mittlerweile zwei Tage vergangen waren. Aber schneller war es nun wirklich nicht gegangen. Kaum, dass er in Seattle alles erledigt hatte, holte er sein unverschlüsseltes Comlink hervor und rief den Fremden an. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals.
„Ich bin hier, in Seattle, meldete er sich ohne Umschweife. Lassen Sie uns, uns irgendwo treffen, wo wir das Ganze in Ruhe bereden können!“, sagte er zu Yorelias, ohne große Umschweife. | |
| | | | Yorelias
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Mon 13 Apr 2020, 14:40 | |
| In Ruhe besprechen... Yorelias hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Kez sich auf den Weg nach Seattle machte. Besonders nachdem er zwei Tage auf einen Anruf gewartet hatte und es kaum schaffte sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, als einige Hacker anzuheuern, die diesen Bank Account knackten. Leider saßen nun wohl zwei von ihnen, von der Grid Overwatch geschnappt, hinter Gittern und die anderen gaben einfach auf, ohne Rückmeldung. Nun ja, das war wohl das Schicksal eines jeden Runners nach einiger Zeit. Sie waren meist überheblich und wussten das Risiko im Gegensatz zu ihren Fähigkeiten nicht einzuschätzen. Er schmunzelte bei dem Gedanken, dass er gerne Raven dafür angeheuert hätte...
„Sicher...“, antwortete er. „...Einen geeigneten Ort habe ich dafür.“ Er sendete Kez Koordinaten eines abgelegenen Hauses. Es lag mitten in der Wildnis und er hoffte, dass Kez' Kenntnisse der Straße dafür ausreichten, sich einen geeigneten Wildnisführer anzuheuern oder einen Taxi-Dienst, der in entlegene Gebiete fuhr, denn sonst würde er wohl erst in einer Woche hier aufkreuzen. Er machte es sich indessen in der Residenz, umgeben von Wald und Crittern, gemütlich. Eine gute Flasche Whiskey, ein sinnloses Trideo... er war bereit. | |
| | | | Kez Gelbero
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Wed 15 Apr 2020, 22:15 | |
| Kez hatte nicht damit gerechnet, dass er eine solche Adresse mitten im Nirgendwo bekam. Aber was sollte es. Er ließ sich direkt bis zum äußersten Rand fahren, wohin sich ein Taxifahrer auch bereit erklärte gegen ein saftiges Trinkgeld. Weiter kam er nicht. Also nahm er seinen Rucksack, seine Waffen und begab sich mit seinem Comlink in die Richtung der Koordinaten. Er fluchte mehr fach nicht und versuchte das Fluchen hier in der Wildnis zu unterdrücken. Wer wusste schon, er ihn hier hörte. Jedenfalls hielt er seine Waffe immer schussbereit gezogen. Nach etwa anderthalb Stunden hatte er dann sein Ziel erreicht und bewegte sich auf ein Gebäude zu... das wie eine verlassene Basis aussah. Etwas zugewuchert, aber definitiv verlassen. Er checkte noch einmal die Daten und stellte fest, dass er hier wirklich richtig war. Gut, dann bewegte er sich in Richtung des Eingang, jedenfalls, wo er diesen Eingang vermutete und versuchte die etwas eingedrückte Tür manuell zu öffnen. Hinter der Tür hörte er aber bereits ein elektrisches Surren, welches immer lauter wurde und immer weiter auf die Tür zukam. Kez drückte sich an Außenmauer des Komplexes und in die Richtung, in der er die Aufhängung der Tür bzw. des Schließmechanismuses vermutete, sodass er möglichen Schutz hatte, falls die Tür aufging und eine Drohne heraus huschte. Warum sollte sich seine neue Bekanntschaft allerdings die Mühe machen, um ihn hier her zu locken und dann umbringen? Das machte alles keinen Sinn. Also aktivierte er sein Comlink und die Verbindung zu diesem Yorelias.
„Ich wäre dann man vor Ort.“, meldete er sich und machte sich dennoch bereit auf eine Drohne zu schießen. | |
| | | | Yorelias
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| | Subject: Re: Old acquaintances and new friends Sun 19 Apr 2020, 10:40 | |
| Yorelias wusste noch nicht genau, was es mit diesem Kez auf sich hatte. Seine kurzen Recherchen hatten nicht viel ergeben und die Kontakte, die sich darum hätten kümmern können (oder wollen), hatte er an der Bank verheizt. Sie waren untergetaucht, um GOD nicht auf sich aufmerksam zu machen oder waren durch die Aufsichten der Matrix aus dem Verkehr gezogen worden.
Also bereitete er sich hier vor. Die etwas in die Jahre gekommenen Drohnen wurden aktiviert, die richtigen Getränke bestellt. Die Abwehranlagen der Residenz wartete er, während die lebensnotwendigen Dinge, die man brauchte, bestellt wurden. Die Wartungsdrohnen machten Ordnung – zumindest im Inneren des Hauses – und Yorelias plünderte den Waffenschrank, putzte alle Waffen und verteilte sie im Haus.
Er war auf alles gefasst. Ein netter Gast konnte gut bewirtet werden, ein nicht so netter würde sehr schnell das Weite suchen.
Als Kez dann vor der Tür stand, war er gerade fertig geworden. Er ließ sich Zeit, zog sich um und ließ seine Lieblingsdrohne, eine von Raven programmierte, auf Kez los. Sollte sie sich mit ihm unterhalten, ihn unterhalten, bis er fertig war.
Die Drohne stellte dem Eindringling alle möglichen Fragen: Lieblingsfarbe? Erstes Auto? Der Zweite Vorname seiner Großmutter?
Er nudelte alle Sicherheitsfragen des frühen 21. Jahrhunderts durch... nicht um irgendetwas zu sichern, sondern einfach um den Besitzer der Drohne zu unterhalten und den Eindringling zu beschäftigen. Dazu hatte die etwas verrostete Steel Lynx auch permanent ihr schweres Maschinengewehr auf ihn gerichtet. Bis sie es schließlich in eine andere Position begab, als Yorelias die Tür öffnete: "Guten Tag, Herr Kez. Mein Name ist Yorelias. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug und einen schönen Spaziergang hier draußen?", meinte Yorelias mit einem Lächeln auf den Lippen, als sei er höchst persönlich der Besitzer eines Hotels und würde wichtige Gäste begrüßen. Sein Outfit, eine elfische Robe, reich verziert mit Gold und in Grün gehalten, unterstrich dieses. | |
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